JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
an dem groben Mauerwerk ab. „Es ist aber nicht geschehen.“
„Aber es hätte sehr leicht passieren können, Carrie, und das gibt mir zu denken.“
„Was … was meinst du damit?“
„Du bist verlobt, oder hast du das vergessen?“, fragte er leise. „Ein ziemlich eigenartiges Verhalten für eine Frau, die einen anderen liebt. Oder war das das Problem? Hast du dabei an ihn gedacht und dich nach ihm gesehnt? Hat deine ungestillte Sehnsucht dich hinaus in die Nacht getrieben? Wenn du nicht ausgerechnet mich getroffen hättest, wäre dir jeder andere recht gewesen?“
„Du gemeiner Kerl!“ Auf einmal war ihr schlecht. Sie wandte sich ab und flüchtete.
„Nimm den weißen Wagen aus dem Wagenpark.“ Alex legte einen Autoschlüssel auf Carries Schreibtisch. „Du wirst ein Auto brauchen. Eines der Mädchen wird dir sagen, wo du am Besten einkaufen kannst. Ich glaube, etwas weiter unten an der Küste ist ein großer Supermarkt.“ Damit ging Alex in sein Büro zurück und machte die Tür hinter sich zu.
Tagsüber Drayton, nachts Dracula. Carrie hatte es davor gegraut, Alex gegenüberzutreten. Halb und halb hatte sie sogar mit ihrer Entlassung gerechnet. Doch er hatte den Vorfall der vergangenen Nacht nicht erwähnt und es Carrie dadurch etwas leichter gemacht. Wenn er im Stande war so zu tun, als sei nichts passiert, konnte sie das auch. Sie waren einfach beide zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Carrie begann, konzentriert zu arbeiten.
Zehn Minuten später erschien Howard in ihrem Büro. „Guten Morgen, Carrie. Sie heißen doch Carrie, nicht wahr? Ich möchte den Boss sprechen.“
Carrie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick, den er mit einem herablassenden Grinsen quittierte.
Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Alex Howard sehen wollte – sie lernte schnell –, führte sie ihren Exverlobten ins Allerheiligste.
„Würden Sie uns bitte zwei Kaffee machen, Carrie?“, sagte Alex.
Diese Arbeit delegierte Carrie. Hausfrauliche Pflichten hatten noch nie zu ihrem Aufgabengebiet gehört, und sie sah keinen Grund, jetzt damit anzufangen. Allerdings ließ sie sich dazu herab, das Tablett hineinzutragen, das eine junge Mitarbeiterin ihr brachte. Alex und Howard waren in Verkaufszahlen vertieft und nahmen Carrie kaum wahr.
„Was machst du denn da?“ Eine Stunde nachdem Howard gegangen war, ohne von Carrie Notiz zu nehmen, kam Alex aus seinem Büro. Er stellte sich hinter sie und schaute auf den Computerbildschirm. „Ist das alles nötig?“
„In deiner Ablage herrscht ein schreckliches Durcheinander. Wenn ich überhaupt etwas finden will, muss ich System hineinbringen.“
„Das bedeutet also, dass du bleibst“, meinte Alex.
Carrie hielt den Blick fest auf den Bildschirm gerichtet.
„Nach gestern Nacht erwartest du vermutlich, dass ich kündige“, sagte sie ausdruckslos und drückte auf die Speichertaste. „Aber ganz gleich, was du denkst – ich bin weder ein dummer, kleiner Teenager noch eine wilde Zigeunerin.“
Alex drehte ihren Stuhl und sah Carrie ins Gesicht. Alex’ warmer Atem war wie eine sinnliche Erinnerung an die vergangene Nacht. „Eis bei Tag, Feuer bei Nacht. Du bist eine rätselhafte Frau, weißt du das?“
Carrie hätte beinahe gelacht, als sie an den Vergleich dachte, den sie für ihn gezogen hatte. Sie schaute auf seinen Mund. Ob diese Lippen auch zu sanften Zärtlichkeiten fähig waren? Sie hatte sie bis jetzt nur heftig und fordernd erlebt.
„Du hast das, was gestern Nacht passiert ist, falsch ausgelegt. Ich hatte solche Angst, dass ich einfach in deine Arme gefallen bin. Eine solche Situation wird sich nicht wiederholen.“
„Willst du mich herausfordern, dir das Gegenteil zu beweisen? Wenn ja, solltest du das ganz schnell vergessen. Ich spiele nicht.“
„Dann schlage ich vor, dass du den Spielplatz verlässt“, entgegnete Carrie brüsk und wollte sich wieder umdrehen, doch er hielt die Stuhllehne fest.
„Ich möchte wissen, wo dein Verlobungsring geblieben ist.“
„Ich habe vergessen, ihn nach dem Duschen wieder überzustreifen“, log Carrie.
„So ein Zufall“, spottete er und ging in sein Büro.
4. KAPITEL
Kurz nach zwei erschien Alex Drayton in Carries Büro.
„Die Siesta fallt heute aus“, erklärte er. „Wir gehen auf den Golfplatz.“
„Ich wusste gar nicht, dass wir einen haben“, erwiderte Carrie und folgte Alex. In den Plänen hatte sie nichts gesehen, was einem Golfplatz auch nur entfernt ähnelte.
„Haben wir auch
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