JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
gekränkt drein. „Du irrst dich, Carrie. Zwischen mir und Adela ist nichts. Sie ist Draytons Freundin, nicht meine.“
Wenn zwischen Howard und Adela nichts war, warum war sie dann so schnell aus dem Restaurant verschwunden? Carrie schob den Gedanken beiseite. Sie fühlte sich auf einmal zu müde zum Nachdenken.
„Carrie, ich bin immer noch überzeugt, dass wir eine Chance haben“, begann Howard wieder. „Vielleicht renkt sich doch alles wieder ein.“
Sie schüttelte den Kopf. Ihrer Meinung nach bestand darauf nicht die geringste Aussicht. Schon in England war die Beziehung wackelig gewesen. Und nun hatte sie, Carrie, festgestellt, dass Howard ein Leben führte, in dem sie gar nicht vorkam.
„Carrie, es ist besser, wenn niemand erfährt, dass wir uns schon vorher kannten“, fuhr er fort. „Außerdem verlasse ich mich darauf, dass du Drayton nichts von meiner Verwicklung in das Puerto-del-Sol-Projekt verrätst. Schlafende Hunde soll man nicht wecken.“ Er küsste sie leicht auf die Wange. „Jetzt gehe ich besser. Ich möchte nicht riskieren, dass man uns zusammen sieht.“
Als Howard fort war, setzte Carrie sich wieder auf die Bank und stützte den Kopf in die Hände. Das war also das Ende. Das Ende einer Verlobung. Wie war es eigentlich dazu gekommen? Im Grunde hatte es sich von selbst ergeben.
Schließlich stand Carrie auf und suchte den Weg zurück zu ihrem Apartment. Vor Müdigkeit konnte sie kaum noch die Augen offen halten. Im Stillen verwünschte Carrie Howard, dass er sie nicht zurückbegleitet hatte. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand.
Plötzlich blieb sie stehen. An diesem Yuccagebüsch war sie vorhin nicht vorbeigekommen. Sie kehrte um und wäre gleich darauf beinahe eine Steintreppe hinuntergefallen, an die sie sich nicht erinnerte. Carrie verharrte erneut und versuchte, sich zu orientieren. Plötzlich hörte sie ein Geräusch und erstarrte. Waren das Schritte gewesen?
In blinder Panik rannte sie davon. Auf einmal tauchte vor ihr eine massige Gestalt auf und hielt sie fest.
Ehe sie aufschreien konnte, erkannte sie ihn. Vor Erleichterung wurde ihr schwindlig. „Alex!“
Wenn sie geglaubt hatte, in Sicherheit zu sein, sah Carrie sich getäuscht. Alex presste sie an sich und küsste sie heftig.
„Wenn du wie eine Zigeunerin barfuß durch die Nacht läufst, musst du die Konsequenzen tragen“, keuchte er danach und bemächtigte sich erneut ihres Mundes.
Carrie konnte sich nicht wehren – wollte es auch gar nicht. Wie von selbst öffneten sich ihre Lippen. Nach diesem zweiten Kuss war ihr so heiß, dass ihr das Kleid am Körper klebte.
Trunken von einem Verlangen, das sie nicht verstand, ließ sie es geschehen, dass Alex ihre nackte Brust küsste. Hatte sie ihm geholfen, die Träger ihres Kleides über die Schultern zu streifen? Sie wusste es nicht, und es war ihr auch gleichgültig. Die Hitze seiner Leidenschaft und Carries eigene Erregung ließen keinen Platz für Scham.
Carrie stöhnte auf, als Alex’ Lippen sich den ihren wieder näherten – und plötzlich geschah es: Sie brach in Tränen aus. Sie weinte aus Ärger, aus Enttäuschung und vor allem deshalb, weil es sie unendlich nach diesem Mann verlangte, der den Moment ihrer Schwäche ausgenutzt hatte.
„Das hättest du nicht tun dürfen“, schluchzte Carrie.
„Und du dürftest nachts nicht hier herumlaufen“, sagte er barsch und schob sie ein Stück von sich. „Was machst du hier, Carrie?“
„Ich … ich bin spazieren gegangen“, stotterte sie, „und … und fand auf einmal nicht mehr zurück. Dann hörte ich plötzlich etwas und hatte solche Angst …“ Ihr Gesicht war tränenüberströmt. Bei dem Gedanken, was beinahe geschehen wäre, erfasste sie Entsetzen. Ungeschickt versuchte sie, ihr Kleid wieder hochzuziehen. Alex half ihr, doch als er dabei ihre bloße Haut berührte, begann Carrie heftig zu zittern.
„Ist dir kalt, oder sind das Nachwirkungen des Schocks?“ Seine Stimme klang fast wieder normal.
„Schock“, flüsterte Carrie. In dem Augenblick, als sein Körper ihren berührte, hatte sie eine Erregung erlebt, die Howards Zärtlichkeiten nie hatten hervorrufen können. Jetzt schämte sie sich, denn Alex musste klar sein, was sie empfunden hatte.
„Bist du schockiert, dass wir beinahe zu weit gegangen wären und uns hier mitten auf dem Weg geliebt hätten?“
Erschrocken fuhr Carrie zurück. In Worte gefasst, klang es noch schlimmer. Sie lehnte sich gegen eine Hauswand und stützte sich
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