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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit List und Küssen
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um ihn zu massieren, doch führte das nur dazu,
dass ihr gesamter Unterschenkel anfing, wie verrückt zu brennen.
    Gähnend und stöhnend erhob sie sich und versuchte, das ominöse
Knacken ihrer Gelenke zu überhören. Es gab Gründe, warum Menschen nicht in
Sesseln schliefen, entschied sie. Wenn sie nächste Nacht immer noch hier war,
würde sie sich auf den Boden legen.
    Halb ging sie, halb humpelte sie zum Fenster,
um die Vorhänge aufzuziehen und wenigstens ein wenig Sonne hereinzulassen.
Marcus schlief, sie wollte daher nicht zu viel Licht im Zimmer haben, aber sie
hatte das recht dringende Bedürfnis, ihn zu sehen. Seine Gesichtsfarbe,
die Ringe unter seinen Augen. Sie war sich zwar nicht sicher, wie ihr das weiterhelfen würde, aber sie
war sich ja überhaupt keiner Sache mehr sicher, seit sie dieses Krankenzimmer
betreten hatte.
    Außerdem brauchte sie einen Grund, um von dem verdammten Sessel
aufzustehen.
    Sie zog den Vorhang auf der einen Seite auf und blinzelte in das
hereinflutende Morgenlicht. Es konnte nicht lang nach der Dämmerung sein; am
Himmel hingen immer noch rosa- und pfirsichfarbene Schleier, und der
Morgennebel stand noch weich auf dem Rasen.
    Wunderschön sah es draußen aus, so sanft und frisch, und Honoria
öffnete das Fenster noch einmal einen Spaltbreit, um die kühle, feuchte Luft
einzuatmen.
    Aber sie hatte eine Aufgabe zu erledigen.
Und so trat sie zurück ins Zimmer. Sie wollte Marcus die Hand auf die Stirn
legen, um zu prüfen, ob das Fieber wiedergekehrt war. Doch bevor sie die paar
Schritte gegangen war, drehte er sich im Schlaf um und ...
    Lieber Himmel, war sein Gesicht letzte Nacht auch schon so rot
gewesen?
    Sie eilte an seine Seite, stolperte beinahe über ihren immer noch
etwas gefühllosen Fuß. Er sah schrecklich aus – rot und aufgedunsen, und als
sie ihn anfasste, fühlte sich seine Haut trocken und pergamenten an.
    Und heiß. Erschreckend heiß.
    Honoria lief zum Wasserkrug. Da sie weder Handtücher noch
Taschentücher entdecken konnte, tauchte sie einfach die Hände hinein und legte
sie auf seine Wangen, um ihn etwas abzukühlen. Doch bald wurde ihr klar, dass
das keine Lösung war, und so begann sie, in einer Kommode zu wühlen, bis sie
etwas gefunden hatte, was sie für Taschentücher hielt. Erst als sie den Stoff
ausschüttelte, um ihn im Krug einzutauchen, stellte sie fest, dass sie etwas
ganz anderes erwischt hatte.
    Ach du lieber Himmel. Sie war dabei, ihm seine Unaussprechlichen
aufs Gesicht zu legen.
    Sie merkte, wie sie rot wurde, während sie das Kleidungsstück
auswrang, und eilte zurück an seine Seite. Mit einer gemurmel ten
Entschuldigung – nicht dass er wach genug gewesen wäre, sie zu verstehen oder
zu begreifen, wie anstößig das, was sie da vorhatte, war – drückte sie den nassen
Stoff auf seine Stirn.
    Sofort begann er sich herumzuwerfen, stieß seltsame, beunruhigende
Laute aus – Ächzen, wirres Gemurmel, Sätze ohne Anfang und Ende. Sie hörte »Aufhören« und »Nein«, aber
sie glaubte auch, »Ermöglichen«, »Seeteufel« und »Fußbrücke«
herausgehört zu haben.
    Auf jeden Fall hörte sie, wie er »Daniel«
sagte.
    Sie blinzelte die Tränen zurück und kehrte ihm kurz den Rücken
zu, um den Wasserkrug zu holen. Als sie zurückkam, hatte er sich die kühlende
Kompresse von der Stirn gewischt, und als sie versuchte, sie wieder aufzulegen,
schob er sie weg.
    »Marcus«, sagte sie streng, obwohl sie wusste, dass er sie
nicht hören könnte, »du musst dir von mir helfen lassen.«
    Doch er wehrte sie ab, schlug wild um sich, bis sie fast auf ihm
saß, um ihn ruhig zu halten. »Hör auf«, fuhr sie ihn an, als er sie abzuwerfen versuchte. »Du wirst nicht gewinnen. Und
damit meine ich ...«, mit dem Unterarm drückte sie eine seiner Schultern
nieder, »... wenn ich gewinne, gewinnst du auch.«
    Plötzlich schoss er nach oben, und ihre Köpfe stießen zusammen.
Honoria stieß einen Schmerzenslaut aus, ließ ihn aber nicht los. »Oh nein, vergiss es«, knurrte sie. »Und damit meine
ich ...«, sie schob ihr Gesicht ganz nahe an seines heran, »... dass du
nicht sterben wirst.«
    Sie setzte ihr ganzes Gewicht ein, um ihn unten zu halten, und
versuchte mit einer Hand, den Stoff erneut einzutauchen.
    »Morgen, wenn du gesehen hast, was ich dir auf das Gesicht gelegt
habe, wirst du mich hassen«, sagte sie und klatschte ihm den Stoff erneut
auf die Stirn. Eigentlich hatte sie nicht so grob sein wollen, aber er machte
es ihr unmöglich, sich von

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