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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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nur eine Affäre sein. Du hast daraus etwas ganz anderes gemacht.“
    „Ist das denn so schlimm?“
    „Sogar noch schlimmer. Ich muss mich auf mich selbst konzentrieren und herausfinden, wer ich bin. Ich weiß, wie ich als Mädchen war. Im College. Vor Dean. Dann sind meine Eltern gestorben, ich habe geheiratet und bin zu der Frau geworden, die er haben wollte. Die Frau, die seine Kinder aufzieht, sein Haus und sein Büro einrichtet, die ihn bei seiner Karriere unterstützt.“
    „Ich will nichts dergleichen von dir.“
    „Aber verstehst du denn nicht? Ich will wissen, wer ich jetzt bin. Ich will tun, was ich brauche, was ich will. Ich will Farbe bekennen, bevor für mich mehr als eine Affäre infrage kommt.“
    „Wir haben doch nur eine Affäre, oder?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nicht, wenn du sagst, dass du mich liebst.“
    „Ich habe bloß gesagt, dass ich dich liebe. Aber ich verlange nicht, dass du genauso für mich empfindest. Ich wollte nur, dass du es weißt.“ Das war eine Lüge. Er erhoffte sich mehr als alles andere, von ihr zu hören, dass sie seine Liebe erwiderte.
    „Du hast geschworen, dass dir mit jeder Frau sechs Wochen reichen.“
    „Carly, mit dir wäre ein ganzes Leben nicht genug.“
    „Und genau deswegen müssen wir uns jetzt trennen.“ Sie lehnte sich zu ihm und stellte sich auf Zehenspitzen. Ganz sanft küsste sie ihn auf die Wange. „Mach’s gut, Chuck.“ Und damit wich sie zurück und schloss die Tür.
    Wie betäubt stand er einen Moment reglos da. Dann fiel ihm ein, dass Anderson auf ihn wartete. Er wandte sich ab, ging zum Auto und stieg wortlos ein.
    „Hast du ihr gesagt, dass du nicht mit ihr Schluss machen willst?“
    „Das und noch mehr. Ich bin damit herausgeplatzt, dass ich sie liebe.“
    „Warum bist du dann wieder hier bei mir?“, wunderte sich Anderson.
    „Weil sie sich auf keinen Fall verlieben will. Sie hat schon einmal geliebt und ist bitter enttäuscht worden. Sie redet davon, dass sie ihre Farbe verloren hat. Jedenfalls ist es vorbei.“
    „Hör mal, wenn ich …“
    Chuck schüttelte den Kopf. „Sag jetzt nichts. Bring mich einfach nach Hause.“
    Eine Woche nach der mündlichen Prüfung und der Trennung von Chuck war Carly früh am Morgen in der Grundschule von Erie eingetroffen, um die Turnhalle zu schmücken.
    „Alberne Papierherzen“, schimpfte sie vor sich hin. „Lächerlicher Valentinstag.“
    Sie hasste diesen Feiertag, hasste jeden Gedanken an Liebe und Happy End. Aus Erfahrung wusste sie, wie die vermeintlich märchenhaften Beziehungen endeten: mit einem brennenden Sofa, das die Nachbarschaft in Flammen aufgehen ließ.
    Wie dumm von mir, dass ich seine erste Einladung angenommen habe!
    Sie wollte weitere Herzen aus dem Karton holen, versetzte ihm stattdessen aber einen harten Fußtritt. „Dumm. Dumm. Dumm.“
    „He!“, rief Samantha vom Eingang her. „Wir sind ja schon hier, um dir zu helfen. Vergeh dich nicht an der Dekoration.“
    Michelle, die ihr auf den Fersen folgte, fügte hinzu: „Wir haben dich nicht vergessen.“
    „Das habe ich auch nicht gedacht.“ Carly sank neben dem malträtierten Karton auf den Boden. „Ich wusste, dass ihr kommt.“
    Michelle setzte sich zu ihr. „Was hast du denn dann?“
    „Hast du das Prüfungsergebnis bekommen?“, vermutete Samantha. „Wenn du nicht bestanden hast, ist es nicht weiter schlimm. Ich glaube, du kannst die Prüfung in einem Monat wiederholen. He, so etwas kommt vor. Du hattest schließlich genug anderen Kram um die Ohren. Keiner würde es dir verdenken …“
    „Nein“, unterbrach Carly. „Ich habe das Ergebnis, und ich habe bestanden.“ Sie versuchte, Begeisterung aufzubringen. „Und mein allererster Gedanke war: Ich muss es sofort Chuck sagen. Aber natürlich habe ich es nicht getan.“
    „Warum nicht?“, fragte Michelle.
    Die ganze Woche über hatte Carly mit dem Gedanken gespielt, ihren Freundinnen von Chucks Liebeserklärung und der Trennung zu erzählen. Aber sie war lieber vor Selbstmitleid zerflossen. „Weil …“ Warum ging sie ihm eigentlich aus dem Weg? Aus vielen Gründen. Weil er ihr seine Liebe gestanden hatte. Weil er nicht länger nur eine unverbindliche Affäre wollte. „Ich habe gerade erst wieder angefangen, zu mir selbst zu finden. Deshalb musste ich die Sache beenden, bevor sie zu ernst wurde.“
    „Vielleicht solltest du …“
    „Bitte nicht. Ich weiß, dass ihr helfen und mich trösten wollt. Dass ihr insgeheim hofft, ich würde mich in

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