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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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es ist, einen geliebten Menschen tatsächlich zu verlieren. Du dagegen wirfst einfach weg, was du mit Carly haben könntest. Ich habe dich für klüger gehalten.“
    „Nun geh schon zu ihr“, drängte Linda.
    Wie auf Stichwort stimmte die Band Margaritaville von Jimmy Buffett an.
    Carly stand auf der Bühne, hinter dem geschlossenen Vorhang verborgen. Sie spähte durch einen Spalt und versuchte, die Turnhalle mit unvoreingenommenem Blick zu beurteilen. Die Dekoration sah wunderschön aus. Ihr gefielen vor allem die herzförmigen Ballons, die über den Tischen schwebten und im Kerzenschein metallisch rot und silbern schimmerten.
    Auf der Tanzfläche wiegten sich mehrere Paare zu Margaritaville , darunter Daniel und Michelle, Harry und Samantha, ja sogar Linda und Tim Jefferson.
    „Verdammt“, murrte Carly. Das Lied erinnerte sie an Chuck. Alles ließ sie an ihn denken. Er fehlte ihr.
    Sie wollte zu ihm laufen und es ihm sagen. Sie wünschte sich so sehr, ihm – ihnen beiden – eine Chance zu geben. Es war ihr leichter erschienen, ihre Bedürfnisse zu unterdrücken, ohne ihm nahe zu sein. Doch nun, in dem Wissen, dass er sich irgendwo in dieser Turnhalle aufhielt, fiel es ihr äußerst schwer.
    Unwillkürlich suchte sie die Halle mit den Augen nach ihm ab. Sie entdeckte Anderson, der allein in einer stillen Ecke saß und die Tänzer beobachtete. Sie fragte sich, ob er an seine verstorbene Frau dachte und sie schmerzlich vermisste.
    Wie ich Chuck vermisse, gestand sie sich ein. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als ihn zu sehen und …
    „Ach, da bist du ja.“
    Sie drehte sich um. Als ob er geahnt hätte, dass sie an ihn dachte, stand er vor ihr. „Brauchst du etwas von mir, Chuck?“ Selbst in ihren eigenen Ohren klang ihre Stimme viel zu steif und formell.
    „Ja.“ Anstatt ihr zu sagen, worum es ging, trat er ganz nah zu ihr und griff nach ihr.
    Sie wich einen Schritt zurück. „Ich dachte, das hätten wir inzwischen hinter uns.“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Du hast mir alle möglichen Ausflüchte über Farben und Eigenständigkeit aufgetischt und behauptet, dass du nicht an die Liebe glauben kannst. Aber das ist alles gelogen. Darum geht es gar nicht. Ich habe den Ausdruck auf deinem Gesicht gesehen, mit dem du deine Freundinnen und ihre Verlobten beobachtet hast.“
    „Bei ihnen ist es etwas anderes.“
    „Du meinst, dass ihre Gefühle stark genug sind, um zu überdauern?“
    Widerstrebend stimmte sie zu.
    „Dann glaubst du auch an die Liebe.“
    „Bei anderen Menschen, das mag sein. Aber nicht bei mir. Ich kann bestimmt nie wieder einem Mann genügend vertrauen, um mich zu verlieben. Nicht einmal dir.“
    „Es geht nicht um dein Vertrauen in mich, und nicht einmal in Männer im Allgemeinen. Zuerst dachte ich das. Aber meine Mutter hat mir klargemacht, dass das Problem ganz woanders liegt.“
    „Okay, Freud, dann sag mir, was Sache ist.“
    „Du traust dir selbst nicht. Du hast an Dean geglaubt, und …“
    „… und dann hatte er eine Affäre.“
    „Aber er hat dich schon lange vorher belogen und betrogen. Er hat dich gebeten, ihn während seines Studiums zu unterstützen, und dir versprochen, dass du anschließend an der Reihe wärst. Aber dem war nicht so. In eurer Beziehung ging es immer nur darum, was er will oder braucht. Du hast darauf gebaut, dass er sich ebenso um deine Bedürfnisse kümmert, aber das hat er nie getan.“
    Es fiel ihr leichter, die Paare auf der Tanzfläche zu beobachten, als Chuck ins Gesicht zu sehen. „Ich brauche dich nicht, um mein Leben zu analysieren.“
    Er drehte sie an den Schultern zu sich um. „Doch. Du brauchst mich. Mehr, als du ahnst. Du behauptest, dass du mich nicht lieben und nicht an mich glauben kannst. Weil du in der Vergangenheit einmal einen Menschen falsch eingeschätzt hast, zweifelst du an dir selbst.“
    „Da hast du’s. Es liegt nicht an dir, sondern an mir. Das habe ich dir längst gesagt. Macht es unsere Trennung einfacher für dich?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, und ich akzeptierte sie gar nicht erst. Du kannst dir selbst trauen und an mich glauben. Ich brauche niemanden, der mir das Leben leichter macht, mein Büro renoviert und mir nach dem Mund redet. Du hast dich verändert, seit du mit Dean verheiratet warst. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass du zu allem, was ich verlange, Ja und Amen sagst.“
    „In diesem Punkt hast du allerdings recht.“
    Chuck ließ sie los. „Und das möchte ich auch gar

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