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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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bieten, was auf den ersten Blick nicht zu erkennen war. Und er konnte es nicht erwarten, mehr über sie herauszufinden.

5. KAPITEL
    Am Freitagmorgen schrie Rhiana so laut, dass es durch das ganze Haus hallte: „Mom! Ich kann nicht ohne meine rote Pyjamahose bei Dad bleiben! Wo hast du sie hingetan?“
    In ihrem Zimmer versuchte Carly verzweifelt, ein Outfit zu finden, das sich sowohl für das Sicherheitsprojekt als auch für ein Date eignete. „Nirgends!“
    Ein Date . Es war über zehn Jahre her, seit sie mit einem Mann ausgegangen war. Sie hatte gute Tipps in Beziehungsfragen für Samantha wie für Michelle parat, aber bei sich selbst war sie völlig ratlos.
    Schließlich wählte sie schicke Jeans und einen weißen Sweater aus dem Kleiderberg auf ihrem Bett. Es war ein Kompromiss. Darin sah sie weder nachlässig noch herausgeputzt aus.
    „Komm schon, Mom!“, rief Rhiana. „Ich habe sie am Montag in die Wäsche getan. Hast du sie immer noch nicht fertig?“
    Carly hängte die Sachen von ihrem Bett in den Schrank, bevor sie in das Mädchenzimmer ging. Wie erwartet war der Fußboden übersät von Kleidungsstücken, Schulheften, Papierknäueln und schmutzigen Tellern. Sie blickte sich um und entdeckte die Pyjamahose hinter dem Stuhl, der als Schmutzwäschebehälter diente. Wortlos deutete sie mit dem Kopf in die Richtung.
    Rhiana entdeckte die Hose. „Na, toll! Sie ist schmutzig. Jetzt habe ich übers Wochenende nichts anzuziehen.“
    „Du hast mehr als nur diese eine Pyjamahose.“
    „Aber du hast keine gewaschen. Auf dem Tisch in der Waschküche habe ich von mir bloß zwei Sweatshirts, Jeans und ein Paar Socken gefunden. Ich habe nicht mal mehr saubere Unterwäsche für nächste Woche. Du musst unbedingt noch eine Maschine waschen.“
    Es hatte Zeiten gegeben, in denen Carly beinahe vor Stolz auf ihre Kinder platzte. Aber immer öfter empfand sie das Gegenteil. Sie zählte im Geiste bis zehn, bevor sie erwiderte: „Ich denke, du solltest deine Sachen in einen Müllbeutel stopfen und zu deinem Vater mitnehmen. Er hat doch eine Waschmaschine und einen Trockner, oder?“
    „Aber das sind bestimmt fünf oder sechs Maschinen voll. Es würde einen ganzen Tag dauern.“
    Carly zwang sich zu lächeln. „Zum Glück für dich hast du Samstag und Sonntag dafür. Anderenfalls wird es nächste Woche schwierig ohne saubere Unterwäsche.“
    „Mom!“
    „Rhiana, ich übertrage dir hiermit offiziell die Aufgabe, dich selbst um deine Wäsche zu kümmern. Du weißt, wie die Maschine funktioniert. Von jetzt an bist du allein dafür verantwortlich.“
    „Aber …“
    „Nachdem du das ein paar Wochen gemacht hast, wirst du mir gegenüber vielleicht etwas rücksichtsvoller. Ich hatte eine furchtbar anstrengende Woche. Ich bin jeden Morgen um fünf Uhr aufgestanden, um den Haushalt zu erledigen – einschließlich deiner Wäsche.“
    „Aber du hast nicht meine ganzen Sachen gewaschen“, jammerte Rhiana.
    „Ich habe angekündigt, dass ich wasche, und bin davon ausgegangen, dass du mir alles in die Waschküche bringst.“ Carly betrachtete die Angelegenheit damit als erledigt und verließ das Zimmer.
    Rhiana folgte ihr auf den Flur. „Aber früher hast du dir meine Sachen immer aus meinem Zimmer geholt.“
    „Ja, das war ein großer Fehler, der mir inzwischen leidtut. Du musst endlich lernen, dass es nicht mehr wie früher ist.“
    „Das habe ich längst gemerkt. Du bist dauernd zu beschäftigt, um mir zu geben, was ich brauche.“
    Und was ist mit dem, was ich brauche? wollte Carly kontern. Andererseits war ihr nach Weinen zumute. Sie bemühte sich so sehr, die Bedürfnisse ihrer Kinder zu erfüllen. Dass sie in Rhianas Augen versagte, tat weh.
    Doch sie wusste, dass ihre Tochter ebenfalls unter der veränderten Situation nach der Scheidung litt. Deshalb erklärte sie geduldig: „Ich habe sehr viel um die Ohren. Aber selbst wenn ich nicht arbeiten müsste, hätte ich inzwischen hoffentlich erkannt, dass ich dir keinen Gefallen tue, wenn ich dir alles hinterherräume. Du musst lernen, selbstständig zu werden.“
    „Eine tolle Mutter bist du! Du machst unsere Familie kaputt, fackelst die Nachbarschaft ab und vernachlässigst jetzt auch noch deine Kinder. Klasse, Mom!“ Und damit stürmte Rhiana in ihr Zimmer zurück und knallte die Tür hinter sich zu.
    Gut gemacht, Carly!
    Vielleicht war es dieser Streit, der ihre Stimmung für den ganzen Tag beeinflusste. Beim Sicherheitsprojekt fand sie trotz aller Bemühungen zu

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