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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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mit weniger. Ich stelle jedes Mal von Anfang an klar, dass es nicht für immer ist. Ein paar Wochen gute Gesellschaft, und dann geht jeder seine eigenen Wege. Keine Vorwürfe, kein Blick zurück. So ist es einfacher.“
    „Aha“, murmelte sie nachdenklich. Auch sie wollte nie wieder eine ernste Beziehung. Trotzdem …
    Chuck hielt an einer roten Ampel an, wandte Carly den Kopf zu und musterte sie aufmerksam. „Dieses Aha bedeutet vermutlich, dass du mir nicht zustimmst.“
    Steif entgegnete sie: „Es steht mir nicht zu, ein Urteil abzugeben.“
    Das Auto hinter ihnen hupte; er fuhr weiter. „Sag mir ruhig die Wahrheit.“
    „Na ja, es kommt mir wie eine faule Ausrede vor.“
    „Inwiefern?“
    „Als ob du aus Angst vor einer Scheidung gewisse Regeln aufstellst, um dich zu schützen.“ Sie sah ihm an, dass ihm ihre Analyse nicht gefiel. Hastig fügte sie hinzu: „Nicht, dass es mich etwas angeht. Ich habe auch Angst und bezweifle, dass ich jemals mehr als oberflächliche Beziehungen eingehe.“
    Sein Gesicht erhellte sich. „Wir beide geben ein unglaublich optimistisches Paar ab.“
    Sie lachte. „Das ist wohl wahr. Laufen deine Dates eigentlich immer so ab?“
    „Nein. Ich muss sagen, dass bei dir alles – von der ersten Begegnung an – einzigartig ist.“
    Und obwohl er lächelte, war sie ganz und gar nicht sicher, ob es als Kompliment gedacht war.
    Nach dem Lunch fuhr Chuck mit Carly an der Küste von Presque Island entlang und fand einen Parkplatz direkt am Strand.
    „Ich war noch nie im Winter hier“, sagte sie. „Schade. Es ist wunderschön. Können wir aussteigen?“
    „Wir haben gut zehn Grad minus.“
    „Das macht mir nichts.“
    „Moment.“ Er griff in eine Tasche hinter seinem Sitz und holte Mütze und Handschuhe heraus. „Hier, zieh das an.“
    „Ich brauche das nicht.“
    „Das weißt du doch gar nicht, wenn du zu dieser Jahreszeit noch nie hier warst.“
    „Und was ist mit dir?“
    Chuck zog einen Schal aus seiner Manteltasche. „Ich bin gut gerüstet. Also tu mir den Gefallen, und zieh es einfach an, okay?“
    „Ja, Mom“, neckte sie und gehorchte, bevor sie ausstieg.
    „Was hast du denn?“
    Sie seufzte. „Mein Exmann meinte immer, mich herumkommandieren zu müssen. Lange Zeit habe ich mich gefügt. Aber nach der Trennung habe ich festgestellt, dass ich mich auf niemanden außer mir selbst verlassen kann. Ich will meine Entscheidungen selbst treffen.“
    Lange Zeit standen sie schweigend da.
    Schließlich drängte Chuck: „Wir sollten jetzt aufbrechen, bevor es dunkel und zu kalt wird.“
    „Okay. Danke, dass du mich hergebracht hast. Ich hätte nie gedacht, wie schön es hier im Winter ist.“
    Chuck behielt den Arm um ihre Schultern, während sie zum Auto zurückgingen. Er war ziemlich sicher, dass es Carly nicht wirklich bewusst war und sie ihn anderenfalls abgeschüttelt hätte – schon allein, um ihm zu zeigen, dass sie niemanden brauchte, der sie festhielt.
    Kratzbürstig . So präsentierte sie sich der ganzen Welt. Doch er hatte einen Blick hinter die raue Schale auf den weichen Kern werfen können. Und er war klug genug, diese Einsicht nicht zu erwähnen.
    Wir haben die Kurve gekriegt, dachte er erfreut, denn die Rückfahrt verlief geradezu entspannt.
    „Es war ein schöner Abend“, sagte sie, als er in ihrer Auffahrt anhielt.
    „Ich bringe dich noch zur Tür.“
    Er wunderte sich nicht, dass Carly nicht auf seine Begleitung wartete. Sie hatte bereits die Veranda erreicht und die Haustür aufgeschlossen, bevor er sie einholte. Plötzlich wirkte sie wieder nervös. „Nun dann, vielen Dank, Chuck.“
    „Musst du dir unbedingt anmerken lassen, wie erleichtert du bist, dass der Abend schon zu Ende ist? Denk doch auch mal an mein Ego.“
    „Ich glaube, dein Ego kann meine Erleichterung ganz gut verkraften. Immerhin war mein erstes Date seit der Scheidung eine gewaltige Hürde für mich.“
    „Eine Hürde? Aha. Bei deinen Komplimenten kann man wirklich eingebildet werden.“ Er fragte sich, ob Carly der angespannte Unterton hinter seiner humorvollen Bemerkung auffiel. Sie ließ sich nichts anmerken, wirkte weder betroffen noch verlegen. Tja, sie ist nun mal eine Kratzbürste, rief er sich in Erinnerung. Er musste nur zwischen die Borsten gelangen. „Und wenn wir das Essen bei meiner Mutter mitzählen, ist es unser zweites Date. Und beide sind gut verlaufen.“
    „Bei deiner Mutter ist es überhaupt nicht gut gelaufen. Du hast mich angestiftet, deinen

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