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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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Exmann mit niemandem mehr ausgegangen bist, stimmt’s?“
    Sie nickte. „Warum fragst du?“
    „Na ja, wenn du nach vorn blicken willst, bin ich genau der Richtige, weil ich nie länger als sechs Wochen mit einer Frau gehe.“
    „Wie bitte? Du legst von vornherein ein Zeitlimit fest?“
    Sie verließen die Turnhalle. Ein eiskalter Wind schlug ihnen entgegen. „Du solltest deinen Mantel zuknöpfen“, riet Chuck ihr.
    „Nicht nötig“, entgegnete sie verstimmt. „Und du weichst meiner Frage aus. Du setzt für deine Beziehungen ein Verfallsdatum fest?“
    Er versuchte zu ignorieren, dass ihr Mantel im Wind flatterte. „Ich tue es nicht bewusst, aber so ergibt es sich immer. Nach etwa einem Monat neigen Frauen dazu, besitzergreifend zu werden, und offen gesagt bin ich nicht an einer Langzeitbeziehung interessiert.“ Dafür gab es viele Gründe. Zum Beispiel die langen und unregelmäßigen Arbeitszeiten als Polizist. Vier Tage Dienst, zwei Tage frei, monatliche Schichtwechsel. Zugegeben, in seiner neuen Position war der Ablauf wesentlich geregelter, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass die Beziehungen von Polizisten statistisch gesehen nicht lange hielten.
    „Ich soll also mit dir ausgehen, weil es nicht länger als ein paar Wochen andauert?“ Sie erreichten Carlys Auto. Sie öffnete die Heckklappe, nahm ihren Karton und verstaute ihn im Kofferraum, während sie auf seine Antwort wartete.
    „Ich bin der perfekte Kandidat zum Üben. Wir sehen uns sowieso, solange das Projekt läuft. Und nach den Veranstaltungen oder zwischendurch unternehmen wir einfach etwas. Anschließend trennen sich unsere Wege.“
    „Warum solltest du mit mir, einer Pyromanin mit zwei Kindern, ausgehen wollen?“
    Das war eine Frage, auf die Chuck nicht näher eingehen wollte. Also korrigierte er: „Unglücklicher Feuerteufel, nicht Pyromanin.“
    Sie lächelte. Es stand ihr gut. „Ist es dir wirklich ernst mit einem Date am Freitag?“
    „Ja.“
    „Okay. Ich denke, nach fünf Stunden in einer Turnhalle mit Horden von Kindern könnte ein Kaffee ganz nett sein.“
    „He, ich gebe sogar etwas dazu aus.“
    „Donuts?“, neckte sie.
    Er stöhnte. „Selbst wenn ich ein Donut-Fan wäre, würde ich die Dinger boykottieren, nur um nicht in das alte Klischee des Donut verschlingenden Cops zu fallen. Ich dachte eher an Torte.“
    Sie lachte. Es war kein gezierter Laut und kein mädchenhaftes Kichern, sondern ein kehliges Geräusch, das er gern öfter gehört hätte. „Also gut. Wir gehen am Freitag nach dem Projekt aus. Obwohl ich fürchte, dass du nicht weißt, worauf du dich einlässt.“
    Chuck sagte lieber nicht, dass er dasselbe befürchtete. Er grinste nur. „Also dann, bis Freitag.“
    Sie schloss die Fahrertür auf und kletterte auf den Sitz. Klettern war die passende Beschreibung in Anbetracht ihrer zierlichen Gestalt und der Größe des Fahrzeugs. „Danke. Ich muss mich beeilen, um die Kinder pünktlich abzuholen. Wir sehen uns am Freitag.“
    „Bis dann.“ Er stand auf dem Parkplatz, den Karton in den Händen, blickte ihr nach und fragte sich, was zum Teufel er sich bei der Verabredung gedacht hatte.
    Bob schlenderte herüber und eröffnete: „He, gute Arbeit.“
    „Danke, dass Sie mitgemacht haben. Es scheint ganz ordentlich gelaufen zu sein.“
    „Das denke ich auch. Nebenbei möchte ich Ihnen sagen, dass ich nicht wildern wollte. Ich wusste nicht, dass sie vergeben ist.“
    „Wovon reden Sie?“
    Bob deutete mit dem Kopf zu Carly, die mit ihrem Van gerade auf die Straße abbog. „Sie ist nett, aber ich mache mich grundsätzlich nicht an die Freundinnen anderer Männer heran. Das habe ich nicht nötig. Es laufen genug Singles herum.“
    Chuck wusste überhaupt nicht, was er dazu sagen sollte. Also murmelte er ein Dankeschön und eilte zu seinem Wagen. Das Zivilfahrzeug, ein Ford Crown Victoria, zählte zu den Privilegien, die seine neue Position mit sich brachte. Den Karton mit dem Informationsmaterial stellte er in den Kofferraum; die Karte für Anderson lag obendrauf. Er beschloss, sie unverzüglich abzuliefern, denn er wollte auf keinen Fall riskieren, den Auftrag zu vergessen und sich Carlys Zorn zuzuziehen.
    Eine Viertelstunde später parkte er vor der Polizeiwache und ging zum Gerichtsgebäude mit den imposanten Säulen am Portal. Er verstand nichts von Architektur, aber das Bauwerk ließ ihn immer an griechische Tragödien denken.
    Die Bürgersteige waren vom Schnee geräumt, sodass es sich recht

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