Julia Saison Band 13 (German Edition)
er.
Aber sie lief bereits hinunter zur Straße.
„Lilah, ich bringe dich nach Hause“, rief er ihr hinterher.
„Nein danke. Da komme ich auch allein hin.“
Du sture Frau, dachte Ash, als er sah, dass sie einfach weiterging. Dummerweise wusste jetzt jeder in der Stadt, wer sie war, und in ihrem feuerroten Hippierock konnte man sie nur schwer übersehen. Schnell stieg er in sein Auto und fuhr ihr nach. Als er sie erreichte, schlich er langsam neben ihr her.
Sein Haus hatte eine lange Auffahrt, und sie war noch nicht an der Straße angekommen. Mit etwas Glück bekam er sie ins Auto, bevor jemand sie sah.
„Lilah, bitte.“
Sie drehte sich um und sah ihn wütend an. „Es geht wirklich um Papierkram und einige wenige Tage? Wenn ich diese blöden Papiere gestern bekommen hätte, wäre alles in Ordnung? Ist es das, was du sagen willst?“
„Nein …“
„Nein? Sogar dann?“
„Es ist mehr als das.“
Er gab Gas, damit er mit ihr mithalten konnte. Er glaubte, einen seiner Nachbarn zu sehen, einen regelmäßigen Jogger. Wunderbar. Einfach toll.
„Lilah, steig bitte einfach ins Auto.“
„Nicht einmal, wenn ich das dumme Dokument hätte? Warum?“
„Du wurdest gerade erst geschieden. Wenn du es überhaupt bist. Es dauert, bis man das verarbeitet hat, und du hast gerade erst damit angefangen …“
Ihr blieb der Mund offen stehen, während Tränen über ihre Wangen liefen. „Ich habe das letzte Jahr nichts anderes getan, als das zu verarbeiten. Ein langes, frustrierendes, miserables Jahr.“
„Es tut mir leid …“
„Ich habe mich für diesen Mann verbogen, weil ich versucht habe, ihn glücklich zu machen. Er wollte Collegepräsident werden, also habe ich eine Stelle als Verwaltungsassistentin in der Studierendenberatung angenommen, während ich nebenbei an meinem Masterabschluss als Therapeutin gearbeitet habe. Ich bin ihm von Hochschule zu Hochschule gefolgt und habe versucht, ihn zu unterstützen. Und weißt du, was im Endeffekt meine größte Sünde war? Schneller erfolgreich zu sein als er.“
„Das ist leider nicht selten“, entgegnete Ash.
„Wenn ich sage, ich bin froh, dass diese Ehe endlich vorüber ist, meine ich das ernst. Ich hätte jubeln können, als ich den Gerichtssaal das letzte Mal verlassen habe. Endlich war es vorbei. Es ist mir egal, was du und dein Zeitplan dazu sagen. Ich will endlich wieder mein Leben leben.“
„Ja, das verstehe ich …“
„Was ist dann das Problem? Denkst du, ich habe es nicht genug verarbeitet? Du hast ja keine Ahnung, wie hart ich gearbeitet habe, um diesen ganzen Mist hinter mir zu lassen!“
„Gut“, sagte er beschwichtigend.
„Oder denkst du, ich weiß noch nicht, was ich will? Zu durcheinander, um mit jemandem zusammen sein zu können?“
Wenn man es so sah, klang Ash wie ein Idiot. Aber es stimmte, er wollte sich nicht auf eine Frau einlassen, deren Leben gerade auf den Kopf gestellt worden war.
„Du brauchst einfach etwas Zeit“, begann er.
Jetzt erreichten sie das Ende der Auffahrt, und vor ihnen auf der Straße lief der Jogger, der sie neugierig anstarrte und dann weiterlief.
Fantastisch.
„Es tut mir leid“, entschuldigte er sich ehrlich. „Ich sage nicht, dass ich dich nicht will, glaub mir …“
„Aber das wirst du dir nicht erlauben, oder?“
„Nein.“
Es klang wirklich hart, aber er würde das nicht tun. Was konnte er da noch sagen? Komm in einem Jahr wieder?
Dann würde sie ihn ohrfeigen.
„Es tut mir wirklich leid“, sagte Ash erneut. „Ich bin damit nicht gut umgegangen.“
„Das bist du wirklich nicht.“
„Bitte steig ein und lass mich dich zurück zu Eleanor fahren.“
Wütend starrte sie ihn an. „Nur wenn du auf dem Rückweg kein Wort sagst …“
„Versprochen.“ Er lehnte sich zur Beifahrerseite und öffnete die Tür für sie.
Endlich stieg sie ein.
Eleanor hatte zufrieden beobachtet, wie Lilah mit dem Richter weggefahren war, und war dementsprechend überrascht, als sie nicht einmal 15 Minuten später zurückkamen.
„Das ist seltsam“, sagte sie. „Sie sind doch gerade erst weggefahren.“
„Und sie sehen nicht gerade glücklich aus“, bemerkte Kathleen, die mit ihr aus dem Küchenfenster sah.
Lilah stieg aus dem Auto aus und warf die Tür nicht gerade sanft zu. Als der Richter ihr folgen wollte, fuhr sie aufgebracht zu ihm herum. „Du hast versprochen, kein weiteres Wort zu sagen.“
„Auf dem Weg“, widersprach er. „Wir fahren aber nicht mehr.“
„Ach
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