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Julia Saison Band 13

Julia Saison Band 13

Titel: Julia Saison Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh , Teresa Hill , Myrna Mackenzie
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aufstellten, endlich wegfuhren, ging Lilah joggen. Nach einer kurzen, erfrischenden Dusche zog sie ihre bequeme Pyjamahose an, dankbar, dass es im Haus endlich wieder ruhig war.
    Im Kühlschrank fand sie eine offene Flasche Spätburgunder, der von der Weinverkostung mit einem Brautpaar Anfang der Woche übrig geblieben war, und schenkte sich ein Glas ein.
    Sie genoss gerade ihr zweites Glas, als sie die Scheinwerfer eines Autos in der Einfahrt sah. Wahrscheinlich kam Eleanor vom Abendessen aus der Stadt zurück. Dann hörte sie ein leises Klopfen an der Seitentür, aber bevor sie darauf reagieren konnte, wurde die Tür geöffnet, und der Richter trat ein.
    Innerlich stöhnte Lilah und sah an sich herunter.
    Eine Pyjamahose mit Kordel, ein kurzes Spaghettiträgertop, das nicht einmal bis zur Hose reichte, kein BH, kein Make-up, die Haare noch feucht vom Duschen und zwei Gläser Wein intus – eine grandiose Aufmachung!
    Im Gegensatz dazu der Richter, der auf sie extrem seriös und Respekt einflößend wirkte mit seinem perfekten dunklen Anzug, zu dem er ein weißes Hemd und eine dunkle Krawatte trug. Das Outfit unterstrich seine attraktiven klassischen Züge mit den dunklen Haaren und Augen.
    „Euer Ehren“, begrüßte sie ihn schließlich. „Was für eine Überraschung.“
    Er warf ihr einen seltsam abschätzenden Blick zu. In der Hand hielt er etwas, das wie ein Hochzeitsgeschenk aussah und das er auf der Kochinsel in der Mitte der Küche abstellte.
    „Eleanor meinte, die Seitentür sei offen, ich könne einfach hereinkommen. Ich sollte dieses Wochenende an der Hochzeit teilnehmen, aber in letzter Minute ist etwas dazwischengekommen. Hat sie nicht gesagt, dass ich komme?“
    „Nein, aber es war ein hektischer Nachmittag.“ Dachte er, sie würde hier im Pyjama stehen, wenn sie gewusst hätte, dass er kommen würde?
    „Ich dachte, es wäre Eleanor, als ich die Scheinwerfer gesehen habe.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich muss nur ein Hochzeitsgeschenk abgeben.“
    „Es tut mir leid, dass Sie die Hochzeit verpassen. Ich bin sicher, sie wird schön.“
    Ash stand mit den Händen in den Hosentaschen da und musterte sie in dem gedämpften Licht. Nervös trank sie ihren Wein aus. Er ließ den Blick von ihr zu der fast leeren Flasche schweifen, die sie auf der Arbeitsfläche hatte stehen lassen.
    „Geht es Ihnen gut?“, fragte er schließlich.
    „Ich habe die Flasche nicht allein ausgetrunken, falls Sie das denken. Das war nur der Rest einer Weinverkostung diese Woche. Ich gebe aber zu, dass ich etwas angeheitert bin. Zwei Gläser, und sie sind mir direkt in den Kopf gestiegen. Ich hätte sofort ins Bett gehen sollen.“
    Auf einmal wünschte sie, sie hätte das Wort Bett nicht ausgesprochen.
    Auch wenn es stimmte. Dort sollte sie sein, sicher in ihrem Bett, und nicht hier mit ihm allein, wo sie sich verletzlich, traurig und falsch gekleidet fühlte.
    „Lilah, ich werde aus Ihnen einfach nicht schlau“, sagte er. Und das gefiel ihm nicht, wie sein Tonfall zeigte.
    „Ich weiß.“
    „Dabei kann ich eigentlich jeden durchschauen. Das muss ich, es ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit. Ich bin gut darin. Warum klappt es bei Ihnen nicht?“
    Sie musste lachen. „Ich verstehe mich ja nicht einmal selbst, was auch nicht gut ist.“
    „Ich weiß einfach nicht, ob Sie mich absichtlich provozieren wollen oder nicht.“
    „Nein, diesmal nicht“, schwor sie. „Ich muss zugeben, dass ich Sie … herausgefordert habe, und das tut mir leid. Ich meine … ich weiß, ich sollte …“
    „Aber es tut Ihnen nicht leid.“
    „Nein. Sie wirken einfach so … verkrampft.“
    „Das bin ich nicht“, protestierte er. „Ich bekleide nur ein öffentliches Amt, und es werden Ansprüche an mich und mein Verhalten gestellt.“
    „Natürlich.“
    „Sie hingegen sind stolz darauf, so unmöglich zu sein, wie es nur geht …“
    „Nein. Wirklich nicht. Ich bin nur … Ich möchte ich selbst sein und keine zugeknöpfte, verklemmte Version meiner selbst, nur um jemand anderem zu gefallen.“
    „Ich bin nicht verklemmt“, protestierte er erneut und betonte dabei jedes Wort.
    „Nein, ich meinte … nicht Sie, sondern … jemand anderen. Jemand, der das mit mir gemacht hat. Oder … nein, ich habe mir das selbst angetan, aber ich will nur noch ich sein, ich ändere mich für niemanden. Das habe ich mir geschworen.“
    Ash lehnte sich zurück und musterte sie lange.
    „Ich verspreche, ich werde ab jetzt brav sein“, begann

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