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Julia Saison Band 13

Julia Saison Band 13

Titel: Julia Saison Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh , Teresa Hill , Myrna Mackenzie
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anders als seine gewohnte Selbstsicherheit.
    „Und was ist mit mir?“
    „Mit dir?“
    Sanft fasste er unter ihr Kinn, hob ihren Kopf und schaute ihr in die Augen, hypnotisierend und unwiderstehlich. „Bin ich das Risiko wert?“
    Verwirrung. Hatte er das eben wirklich gefragt?
    Sie suchte in seinem Gesicht nach Zeichen für seine Gefühle und zupfte an ihrem Hosensaum, bis Bryce ihre nervösen Finger ergriff.
    „Du bist nicht die Einzige, die sich zurückgezogen hat. Auch ich habe mich versteckt.“
    Sie schaute ihm prüfend ins Gesicht, erstaunt über den Schmerz und das Bedauern in seinen Augen. „Hast du dich vor deiner Legasthenie versteckt?“
    Kläglich schüttelte er den Kopf. „Ich hatte nie zuvor eine Beziehung. Eine Menge flüchtiger Abenteuer, ja, aber bis zu dem Zeitpunkt, wo ich finanziell erfolgreich wurde, hatte ich nie genug Vertrauen, eine Frau an mich heranzulassen.
    „Warum?“
    „Weil meine Legasthenie ein Makel war. Es ist verrückt, ich weiß. Heutzutage wird so etwas früh festgestellt, und Kinder bekommen schnell Hilfe. Aber ich bin in der Überzeugung aufgewachsen, dumm zu sein, und als ich endlich die Wahrheit entdeckte, war es für mich immer noch ein Defekt. Finanzielle Unabhängigkeit war für mich die einzige Chance, diesen Mangel zu überwinden.
    „Kein Mensch ist perfekt.“
    „Ich weiß. Aber angesichts meiner gefühlskalten Eltern und meinem Mangel an emotionalen Bindungen war das ein wunderbarer Vorwand, mich gefühlsmäßig nicht aus dem Fenster zu lehnen.“
    „Oh.“
    Damit hatte er wohl alle ihre Hoffnungen auf eine lange und beständige Beziehung zunichte gemacht.
    „Bis jetzt.“
    Oh! Ihr Herz hüpfte.
    „Ich hatte dich vorhin gefragt, ob ich das Risiko wert bin. Vielleicht fällt dir die Antwort jetzt leichter.“
    Ihre Blicke trafen sich, aufrichtig und voll atemberaubender Emotionen. „Ich habe mich in dich verliebt. Ich möchte mit dir zusammen sein, möchte da weitermachen, wo wir in diesem Monat begonnen haben.“
    Ein herzerwärmendes Lächeln umspielte seinen Mund. „Ich möchte mit dir ein Feuerwerk an Gefühlen entfachen.“
    Eve wurde schwindelig bei seinen Worten. Dann aber verspürte sie ein berauschendes Glücksgefühl. Das Leben war schön! Sie wollte Bryce glauben, wollte es versuchen.
    Doch ihr Selbsterhaltungstrieb war zu stark. Es hatte wehgetan, ihren Vater und Tony zu verlieren, doch es war nichts im Vergleich zu dem, was sie erwarten würde, wenn sie sich Bryce ganz und gar zuwandte und dann die Liebe ihres Lebens verlor.
    Er hatte sie einmal sitzen lassen, weil sie ihm zu nahe gekommen war. Was würde ihn davon abhalten, es ein zweites Mal zu tun?
    Sie atmete tief ein und hasste sich für das, was jetzt folgte. Langsam befreite sie sich aus seiner Umarmung. „Es tut mir leid, aber ich kann das nicht.“
    Sie durchquerte das Zimmer, lehnte sich an den marmornen Kamin und hielt die Tränen zurück, die von tief unten aufsteigenden Schluchzer.
    „Ich werde nicht weggehen.“
    „Tu es besser“, murmelte sie.
    „Ich meine, ich werde dich nie mehr verlassen.“
    Sie erschrak, als er ihr eine Hand auf die Schulter legte. Sie war so vertieft in ihr Leid, dass sie ihn gar nicht hatte näher kommen hören.
    Sie wirbelte herum und schüttelte seine Hand ab, wollte es beenden, bevor sie völlig zusammenbrach. „Doch, das wirst du. Du wirst mich verlassen, sobald das nächste große Jobangebot vor der Tür steht. Du definierst dich über deine Arbeit. Sie ist, was du bist.“
    Er wollte antworten, aber sie hob die Hand.
    „Du hast es selbst gesagt. Und seit ich von deiner Legasthenie weiß, kann ich es auch verstehen. Mit jeder Stufe, die du auf der Karriereleiter erklimmst, triumphierst du über deine Lernschwäche und über alle, die jemals an dir gezweifelt haben. Ich verstehe das. Und respektiere dich dafür. Aber ich schenke dir nicht mein Herz, damit du es zerbrichst.“
    „Warum, denkst du, habe ich dir von meiner Legasthenie erzählt?“
    Sie hielt verblüfft inne.
    Nun begriff sie. Er musste nichts mehr sagen. Die Vergangenheit hatte nichts mehr mit der Gegenwart zu tun.
    „Ich weiß es nicht.“
    Er hob die Handflächen, um ihr zu zeigen, dass er nichts zu verbergen hatte.
    „Weil ich Vertrauen in dich habe. Ich habe lange darüber nachgedacht, warum mir meine Arbeit so wichtig ist. Und habe festgestellt, dass ich mein Problem wunderbar verdrängen kann, wenn ich mich in Arbeit stürze.“
    Bevor sie antworten konnte, fuhr er

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