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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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schlimmsten Teil ihrer Geschichte zu erzählen.
    „Es gab da einen Mann. Einen Krankenpfleger. Einmal kam er nachts in mein Zimmer. Er legte meine Bettdecke weg und schob mein Nachthemd hoch …“
    Caleb lag bewegungslos neben ihr. Zu reglos. „Caleb? Bist du … ist es in Ordnung, wenn ich dir erzähle?“
    Er strich ihr Haar beiseite und legte unendlich zärtlich seine Hand auf ihren Nacken. Dann rückte er etwas näher an sie heran, um sie zu küssen. Es war ein langsamer, fast keuscher Kuss. Ein Kuss, den sie noch spürte, als er seine Lippen bereits von ihren gelöst hatte; ein Beweis für seine Zärtlichkeit und sein Verständnis.
    „Sprich weiter“, sagte er leise. „Erzähl mir alles.“
    Und so sagte sie es ihm. „Er … er hat mich vergewaltigt. Ich wollte sterben. Aber dann dachte ich an Neven. Ich hatte immer noch die Hoffnung, dass er lebt. Doch am nächsten Tag kam eine Frau, die mir mitteilte, dass er gestorben war. Mein einziger Gedanke war, wie ich den Krankenpfleger töten könnte.“
    „Und? Hast du es getan?“ Obwohl Calebs Stimme ruhig klang, spürte Irina seinen maßlosen Hass auf ihren Peiniger.
    Traurig lächelte sie ihn an. „Nein. Noch während ich im Krankenhaus war, wurde er erwischt, als er sich an eine andere Patientin herangemacht hat. Man hat ihn in ein Arbeitslager geschickt.“
    „Gut.“
    „Oh, Caleb! Es war so schwer für mich, als ich hörte, dass man ihn erwischt hatte. Danach hatte ich nichts mehr, wofür ich leben konnte. Noch nicht einmal mehr meine Rachefantasien.“
    „Aber du hast weitergelebt.“ Wieder streichelte er ihr Gesicht. „Und du bist nicht nur schön, sondern auch stark und mutig.“
    „Nicht mutig genug.“
    „Mehr als mutig genug!“
    Zögernd kuschelte sie sich eng an ihn und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Er nahm sie fest in die Arme. Sein Duft vertrieb alle bösen Gedanken.
    „Letzte Nacht …“ Sie presste ihre Lippen an Calebs Hals und berührte seine raue Haut mit der Zunge. Er schmeckte genauso gut, wie er roch. „Letzte Nacht habe ich versucht … wie sagt man? Die Vergangenheit hinter mir zu lassen.“
    „Das habe ich mir schon gedacht.“ Am Klang seiner Stimme konnte sie hören, dass er lächelte.
    Sie hob den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen, und er rieb mit dem Daumen über ihre Lippen. „Es hat mir sehr gut gefallen, was du letzte Nacht mit mir gemacht hast.“
    Sie lachte verlegen. „Auch wenn es ein wenig … unvollständig war?“
    Anstatt darauf zu antworten, küsste er sie. Als er seinen warmen, weichen Mund von ihrem löste, flüsterte sie: „Aber jetzt glaube ich …“
    „Was glaubst du?“
    „Vielleicht ist das Problem einfacher zu lösen, wenn wir beide es gemeinsam versuchen.“
    Er gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. „Du bezeichnest es als Problem?“, neckte er sie.
    „Na gut, nennen wir es eine Aufgabe.“ Sie streichelte seine Schulter und stellte fest, dass es ihr überhaupt nicht mehr schwerfiel, ihn zu berühren. Im Gegenteil. Es gefiel ihr sogar sehr, und sie konnte sich kaum noch vorstellen, weshalb es ihr vor einigen Wochen noch so unangenehm gewesen war.
    „Eine Aufgabe also …“ Mit gespielter Ernsthaftigkeit runzelte er die Stirn. „Vielleicht sollten wir es doch besser als das bezeichnen, was es ist.“
    „Ist gut. Sex.“
    Nun war er wieder ernst. „Bist du dir ganz sicher?“
    „Das hast du mich schon letzte Nacht gefragt.“
    „Und die Frage war gestern genauso berechtigt wie heute.“ Er drehte sich auf die Seite, um sie besser ansehen zu können.
    Irina spürte etwas Warmes, Samtiges an ihrer Hüfte. Er war erregt. Sehr erregt. Sie wartete auf die vertraute Panik, doch sie blieb aus. War es möglich, dass ihre lähmende Angst für immer gebannt war?
    Zumindest wurde sie weniger. Und mit der Zeit würde sie ganz verschwinden. Wie wunderbar wäre ihr Leben dann.
    Wieder fragte er: „Bist du dir sicher?“
    „Ja, das bin ich. Ich …“ Sie errötete. „Vielleicht könntest du diesmal die Führung übernehmen?“
    „Sehr gerne. Aber ich möchte, dass du mir versprichst, Bescheid zu sagen, wenn ich irgendetwas mache, das dir nicht gefällt oder wobei du dich unwohl fühlst.“
    „Caleb, ich vertraue dir. Es wird großartig sein.“
    Er grinste. „Nett, dass du mir Mut machst.“
    „Soll ich mich einfach … hinlegen? Und die Augen schließen?“
    „Nur, wenn du möchtest.“
    Sie dachte einen Augenblick nach und nickte dann. „Ja, ich glaube, das möchte ich.“
    So

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