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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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bestimmt keine. Wenn wir erst in der Luft sind, ist es so, als ob wir still stehen und die Erde sich von uns wegbewegt.“
    Alex nahm Georgias Hand, und sofort fühlte sie sich ruhiger. Die Pilotin verschloss die Tür des Korbes. „Noch zehn Minuten bis Sonnenaufgang. Wir starten.“
    Zwei Mitarbeiter lösten die Seile, mit denen der Ballon im Boden verankert war. Alex stellte sich in die Korbmitte hinter Georgia und zog sie an sich. Seine Geste gab ihr die Gewissheit, dass nichts Schlimmes geschehen konnte.
    Der Ballon ging nicht gleich hoch in die Luft, wie Georgia vermutet hatte, sondern schwebte zunächst nur wenige Zentimeter über der Erde. Aus diesen Zentimetern wurden Meter, und Georgia begriff, was die Pilotin gemeint hatte. Es schien, als würde der Ballon in der Luft verharren, während sich die Erde langsam von ihnen entfernte. Dann und wann drehte die Pilotin die Gaszufuhr auf, damit der Ballon höher stieg.
    Goldfarbene Strahlen krochen vom Horizont herüber und ließen die hellbraune Erde schimmern. „Willst du beschreiben, was du siehst?“ Alex streifte Georgias Nacken mit den Lippen und hielt ihr den Digitalrekorder unter die Nase.
    Sie ließen Göreme hinter sich und schwebten über die Wüste, die einer Mondlandschaft ähnelte. Ein Berg mit einem breiten Gipfel wurde scheinbar höher und größer, je näher sie ihm kamen. Georgias Adrenalinspiegel schoss in die Höhe, als die Pilotin erst im letzten Moment das Gas aufdrehte. Der Ballon schwebte über die Kante des Berges, und vor ihnen taten sich die weiten Ebenen Anatoliens auf.
    Georgias Augen füllten sich mit Tränen. Überwältigt schaute sie sich um, während Alex das Schnattern einiger Wildgänse aufzeichnete, die am Ballon vorbeiflogen. Dann schaltete er den Rekorder aus und stellte sich wieder neben sie. „Woran denkst du?“, wollte er wissen.
    „An den Tod.“
    Erstaunt sah er sie an.
    „Wie es danach ist“, erklärte sie. „So ähnlich muss es sein, wenn man in den Himmel kommt. Sacht und sicher, ohne Angst.“
    „Ich wusste gar nicht, dass du gläubig bist.“
    „Bin ich eigentlich auch nicht, aber hier oben muss ich darüber nachdenken.“
    „Das habe ich auch oft getan, als ich noch jung war und gesehen habe, wie die Kirchgänger sich für das Abendmahl anstellten. Da dachte ich, es muss was dran sein.“
    Sie lehnte sich leicht an ihn. „Du bist katholisch?“
    „Genug, um kirchlich zu heiraten, aber nicht genug, um jeden Sonntag in die Kirche zu gehen.“
    Georgia merkte – und er sicher auch –, wie sich ihr Körper anspannte. „Du bist verheiratet?“, flüsterte sie.
    „Nein.“
    „Aber du warst es?“
    „Auch das nicht.“
    Sie drehte sich zu Alex um, während sich die Pilotin taktvoll in einer Ecke des Korbes zu schaffen machte. „Und die kirchliche Hochzeit?“
    Er schluckte. „Die war geplant, aber … sie wurde abgesagt.“
    Oh. „Hast du die Verlobung gelöst?“
    Alex runzelte die Stirn. „Warum glaubst du, dass ich es war?“
    Weil keine halbwegs vernünftige Frau einen Mann wie dich sitzen lassen würde, dachte Georgia. Vorsichtig sagte sie: „Du bist nicht gerade ein Verfechter der Ehe.“ Jetzt kannte sie auch den Grund dafür.
    Während die Pilotin den Ballon noch etwas weiter in die Höhe steigen ließ, tastete sich Georgia vor: „War die Entscheidung einvernehmlich?“
    Alex blickte zum feuerroten Horizont. „Nein.“
    Wenn jemand nachvollziehen konnte, wie grässlich eine solche Zurückweisung war, dann sie selbst, dachte Georgia. Inzwischen wusste sie zwar, dass sie Daniel nicht geliebt hatte, doch Alex hatte für seine Verlobte offenbar tiefere Gefühle gehegt. Er musste weitaus mehr gelitten haben als sie. „Es tut mir leid“, sagte sie aufrichtig. „Hat sie dir den Grund genannt?“
    „Nein. Als die Hochzeitsgäste auf den Kirchenbänken Platz genommen haben, war sie gerade unterwegs zum Flughafen.“
    „Deine Verlobte hat dich vor dem Altar stehen lassen?“, vergewisserte sich Georgia entgeistert. So etwas passierte doch nur in Filmen!
    Alex nickte. „Nicht mal ihre Eltern wussten Bescheid.“
    Ach du Schande. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ Georgia war überrascht über das Ausmaß der Eifersucht, die sie für eine fremde Frau empfand, weil Alex sie genug geliebt hatte, um sie heiraten zu wollen.
    Er zuckte die Schultern. „Da gibt es nichts zu sagen. Es ist fünfzehn Jahre her. Eine Ewigkeit.“
    „Du warst noch sehr jung.“
    „Und sehr dämlich, wie

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