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Julia Sommerliebe 0023

Julia Sommerliebe 0023

Titel: Julia Sommerliebe 0023 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Betts , Kate Hewitt , Melanie Milburne
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vorübergehender Zeitvertreib. Jemand, der gelegentlich dein Bett wärmen sollte. Du hast nie Gefühle in unsere Beziehung investiert, bis sich dir die Aussicht auf einen Erben geboten hat. Nur deshalb bist du bei mir geblieben. Und als unsere Tochter tot zur Welt kam, hast du mich aus deinem Leben gestrichen.“
    Er ballte die Hände zu Fäusten, denn er spürte immer noch ein Prickeln in ihnen, das die Berührung mit Claires Haut ausgelöst hatte. „Ich bin meiner Verantwortung dir gegenüber nachgekommen, so gut ich konnte. Aber es war nie genug für dich. Viele Männer an meiner Stelle hätten nicht so gehandelt. Hast du das jemals bedacht? Ich habe zu dir gehalten und dich unterstützt, aber du wolltest etwas von mir, das ich nicht bin und niemals sein kann.“
    Antonio beobachtete, wie sie die Lippen zusammenpresste, als sie zu zittern begannen. Ihre Augen wurden feucht. Sie vermittelte ihm das Gefühl, ein herzloser Schuft zu sein, weil er die Stimme gegen sie erhob.
    Wie in aller Welt schaffte sie das? Ein verletzter Blick von ihr, ein leichtes Beben ihres Kinns, und schon befielen ihn quälende Schuldgefühle.
    Er seufzte schwer und nahm erneut ihre Hand, zog sie hoch und presste die warmen Lippen auf ihre kalten, schmalen Finger. „Es tut mir leid, cara “, sagte er sanft. „Ich will nicht mit dir streiten. Wir sollen doch eigentlich die eingestürzten Brücken zwischen uns wiederaufbauen, si? “
    Lange starrte sie ihn schweigend an. Ihre Augen glänzten vor ungeweinten Tränen. „Manche Brücken lassen sich nie wieder reparieren, Antonio“, entgegnete sie tonlos, und dann entzog sie ihm die Hand.
    Das werden wir ja sehen, dachte er mit unerbittlicher Entschlossenheit, als er ihr die Tür zum Restaurant aufhielt.
    Ganz allmählich spürte Claire, wie die Anspannung von ihr abfiel. Sie saß Antonio gegenüber in einer lauschigen Nische. Auf dem Tisch zwischen ihnen standen Getränke, knusprige Brötchen und frisch gepresstes Olivenöl.
    Ihr entging nicht, dass Antonio sich bemühte, ihr den Abend möglichst angenehm zu machen. Sein Verhalten ihr gegenüber hatte sich seit jenem angespannten Moment vor dem Restaurant merklich verändert.
    Der vorausgegangene Zusammenstoß mit der Presse war ihm mehr an die Nieren gegangen, als Claire für möglich gehalten hätte.
    Antonio war daran gewöhnt, mit aufdringlichen Paparazzi umzugehen, aber diesmal hatte er sich aufgeregt, um Claire vor impertinenten Fragen zu schützen. Das rührte sie und warf die Frage auf, ob seine Motive für eine Versöhnung womöglich ehrenwerter waren, als sie zunächst angenommen hatte.
    Der Kellner kam, nahm die Bestellung auf und entfernte sich wieder.
    Antonio suchte Claires Blick, bevor er eindringlich fragte: „Hast du dir denn die Schuld gegeben?“
    Sie presste die Lippen zusammen, senkte den Kopf und starrte auf die Bläschenketten, die in ihrem Glas mit Mineralwasser aufstiegen. „Ich glaube nicht, dass es irgendwo auf der Welt eine Mutter gibt, die sich nicht schuldig an dem Tod ihres Kindes fühlt“, flüsterte sie bedrückt.
    Er griff über den Tisch nach ihrer Hand und verschränkte die langen starken Finger mit ihren. „Ich hätte damals eine Therapie für dich arrangieren sollen“, sagte er mit tiefem Bedauern.
    Sie sah ihm wieder ins Gesicht. „Wärst du auch zu den Sitzungen gekommen?“
    Er starrte in sein Glas, genau wie sie wenige Momente zuvor. „Ich bin es gewohnt, mit Leben und Tod umzugehen.“
    Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Ich habe meinen ersten Patienten verloren – oder besser gesagt den ersten, für den ich persönlich verantwortlich war, als ich am Anfang meiner Facharztausbildung stand. Es war unerwartet und nicht mein Fehler, aber ich habe mir Vorwürfe gemacht.“
    Er seufzte. „Ich wollte den Beruf an den Nagel hängen. Ich war überzeugt, meine Ausbildung nicht fortsetzen zu können. Aber mein damaliger Professor hat mich zur Seite genommen und mir versichert, dass ein Chirurg kein Gott ist. Wir tun, was wir können, um Leben zu retten und zu erhalten, aber manche Dinge gehen schief. Dinge, über die wir keine Macht haben.“
    „Hast du dich deswegen für plastische statt allgemeine Chirurgie entschieden?“, wollte Claire wissen und wunderte sich, dass sie bisher nie auf die Idee gekommen war, ihn danach zu fragen.
    „Ehrlich gesagt habe ich mich nie für Schönheitschirurgie im eigentlichen Sinn interessiert. Ich kann verstehen, dass viele Menschen unzufrieden mit ihrem

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