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Julia Sommerliebe 0023

Julia Sommerliebe 0023

Titel: Julia Sommerliebe 0023 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Betts , Kate Hewitt , Melanie Milburne
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auf Michael und Abigail. Erstaunt blinzelte sie, und ihre Miene verfinsterte sich. Ihre Fröhlichkeit verflog schlagartig.
    Einige Sekunden lang herrschte peinliches Schweigen.
    Als Michael endlich seine Stimme wiederfand und die Beine ihm gehorchten, stand er langsam auf. Er wollte Abigail nicht loslassen, denn dies war immerhin das Haus seiner Eltern, und er fühlte sich verpflichtet, sie zu beschützen.
    Andererseits war er derjenige, der diese unangenehme Situation herbeigeführt hatte. Deshalb war er auch dafür verantwortlich, dass alle Beteiligten sie unbeschadet überstanden.
    Leider sahen Diana und Abigail nicht so aus, als würde ihm das gelingen.
    „Frank“, begann seine Mutter mit energischer Stimme, erhob sich und warf ihrem Mann einen auffordernden Blick zu. „Lass uns in die Garage gehen und mal endlich nach dem Vogelhaus suchen, das du für mich aufhängen wolltest.“
    Keine schlechte Ausrede, dachte Michael – vorausgesetzt, man schaute nicht in den Garten und sah das Vogelhaus, von dem seine Mutter sprach, an dem Ast baumeln, an dem er es selbst erst vor wenigen Tagen befestigt hatte. Aber davon konnte weder Diana noch Abigail etwas ahnen.
    Er war heilfroh, dass seine Eltern sich diskret zurückzogen. Mit den beiden jungen Frauen hatte er genug zu tun.
    „Diana.“ Er räusperte sich. „Das ist Abby Weaver. Abby, das ist Diana Hartman. Wir sind zusammen zur Schule gegangen.“
    Diana zog eine Augenbraue hoch. Sie hatte sich wieder halbwegs gefasst. „Wir haben etwas mehr getan als nur das, meinst du nicht auch, Michael?“
    Die Frage klang freundlich, doch er hörte die unausgesprochene Drohung heraus.
    Diana würde nicht zulassen, dass er ihre gemeinsame Vergangenheit verleugnete. Die Stunde der Wahrheit war gekommen. Und das in einer denkbar ungünstigen Personenkonstellation.
    Michael wusste nicht, was er darauf antworten sollte.
    Als er schwieg, stand Abigail auf und streckte die Hand zum Gruß aus. Entweder sah sie die Gewitterwolke nicht, die sich über ihren Köpfen zusammenbraute, oder sie ignorierte sie tapfer. „Hallo.“
    „Hi“, erwiderte Diana nach kurzem Zögern und gab Abigail die Hand. „Ich wusste nicht, dass Michael Besuch hat. Wahrscheinlich hätte ich vorher anrufen sollen, aber normalerweise komme und gehe ich, als würde ich zur Familie gehören.“
    Michael trug ein schwarzes T-Shirt mit kurzen Ärmeln. Als Diana jetzt seinen nackten Unterarm streichelte, war ihm klar, warum sie es tat: Sie markierte ihr Territorium.
    So kannte er sie gar nicht, und obwohl das hier allein seine Schuld war, nahm er es ihr übel. Doch er konnte in dieser Situation auch nichts dagegen sagen. Er war sozusagen der Spielball der Launen der beiden Frauen. Und zwar aus einem völlig berechtigten Grund.
    Erneut herrschte ein peinliches Schweigen. Ihm war klar: Es war an der Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. Er musste jetzt ehrlich sein.
    Es konnte unschön werden, und vielleicht würde keine der beiden Frauen ihm diesen Abend jemals verzeihen. Aber ihm blieb keine andere Wahl.
    Er schob die Hände in die Hosentaschen, holte tief Luft und hoffte das Beste. „Diana hat recht, Abby. Wir waren auf der Highschool ein Paar und sind es – mit einigen Unterbrechungen – geblieben. Auch wenn es in letzter Zeit nicht mehr sehr intensiv war; wir haben keinen deutlichen Schlussstrich gezogen.“
    Er sah seine Exfreundin – oder Freundin? – an. „Diana, ich weiß, du hast dir mehr von mir und unserer Zukunft erhofft, und es tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss. Aber Abby und ich sind uns kürzlich nähergekommen.“
    Nähergekommen? Das war nun wirklich untertrieben, aber er wollte Diana Einzelheiten ersparen, um die unschöne Situation nicht noch zu verschärfen.
    „Du hast mir nicht erzählt, dass du eine Beziehung hast“, flüsterte Abigail.
    Sie klang ruhig, aber es war trotzdem ein Vorwurf.
    Und als ihre Blicke sich trafen, sah Michael den Schmerz in den Tiefen ihrer smaragdgrünen Augen. Es traf ihn wie ein Stoß in den Magen.
    „Es war immer eine eher lockere Beziehung. Vielleicht waren wir beide zu bequem, um neue Beziehungen einzugehen“, rechtfertigte er sich und schämte sich seiner Worte, noch bevor er sie ganz ausgesprochen hatte.
    „Locker? Bequem?“, wiederholte Diana empört und verschränkte die Arme vor der Brust. Aufgebracht klopfte sie mit einer Fußspitze auf den Teppichboden und funkelte Michael wütend an. „Das ist wirklich ein starkes Stück

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