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Julia Sommerliebe Band 23

Julia Sommerliebe Band 23

Titel: Julia Sommerliebe Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt Heidi Betts Melanie Milburne
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Zukunftsperspektive.
    Eine Frau, die sich für so billige Jobs hergab, war bestimmt auch sonst leicht zu haben – das jedenfalls dachten sich wohl die Männer, mit denen sie immer wieder zu tun hatte.
    Und als sie endlich bereit gewesen war, sich auf jemanden einzulassen, sich einem Mann körperlich hinzugeben, wenn sie ihm schon nicht ihr Herz öffnen konnte, hatte ihr Stolz einen gewaltigen Dämpfer abbekommen. Vor ihrem inneren Auge sah sie Steve hämisch grinsen – und verdrängte das Bild schnell wieder.
    Sie würde nicht zulassen, dass Steve sie wieder verletzte. Das hatte er schon gründlich genug getan. Und von Leandro wollte sie sich auf keinen Fall genau so behandeln lassen.
    Aber gestern Abend war es ihm dennoch gelungen. Da hatte er ihren sonst so undurchdringlichen Schutzpanzer aus Gleichgültigkeit durchbohrt. Mit nur wenigen verletzenden Worten, seiner ungerechtfertigten Vorverurteilung, hatte er sie vollkommen aus der Fassung gebracht.
    Sie hatte keine Ahnung, wie ihm das gelungen war. Normalerweise war sie gegen abschätzige Bemerkungen immun. Was machte ihn so anders als andere Männer, dass er sie mit seinen Worten so berühren konnte?
    „Er hat gar nichts an sich“, sagte Zoe laut, wie um sich selbst davon zu überzeugen. Es klang seltsam, so in das leere Zimmer hineingesprochen.
    Sie schlug die Decke zurück und stand auf. Es war ein wunderschöner Tag, und den wollte sie genießen, ohne weiter über Leandro nachzudenken. Immerhin war sie gut darin, unangenehme Dinge zu verdrängen.
    In der Villa war es fast gespenstisch still, als Zoe nach unten ging. In der Küche blieb sie abrupt stehen. An dem riesigen Holztisch saß Leandro und trank eine Tasse Kaffee.
    „Na, ist unser Dornröschen aus ihrem hundertjährigen Schlaf erwacht?“, begrüßte er sie, halb amüsiert, halb bissig.
    „Wie bitte …?“ Zoe schaute zur Wanduhr und erschrak. „Huch, es ist ja schon elf!“
    „Das liegt wahrscheinlich am Jet Lag“, bemerkte Leandro. „Für den ersten Tag ist das ja durchaus zu verzeihen, aber ich hoffe, dass Sie in Zukunft nicht ganz so viel Schönheitsschlaf brauchen.“ Er stand auf und stellte seine Tasse neben die Spüle. „Wenn Sie so weit sind, würde ich gern sofort mit Ihnen in die Stadt fahren, es ist ja fast schon Mittagszeit. Dann zeige ich Ihnen jetzt das Boot.“
    „Okay.“ Zoe strich sich das Haar aus dem Gesicht, ihr Magen knurrte laut.
    Leandros Mundwinkel zuckten kurz, dann wurde er wieder ernst. „Frühstücken können wir dort auch.“
    Zoe folgte Leandro zum Anleger. Dort war ein altes Motorboot festgemacht. Es war sehr klein und ganz offenbar ein Gebrauchsgegenstand, kein Statussymbol. Aber Zoe erkannte sofort, dass es früher bestimmt einmal teuer gewesen war. Die alten Planken, die schon leichte Zeichen von Verwitterung anzeigten, waren mit Edelmetall beschlagen. Die mittlerweile leicht zerschlissenen Sitze mit weißem Leder bespannt.
    Irgendwie passt das zu Leandro, dachte sie lächelnd. Der Mann gab sich nicht protzig, sondern sehr dezent. Trotzdem strahlte er eine gewisse Arroganz aus, die darauf schließen ließ, dass er aus einer wohlhabenden, einflussreichen Familie stammte.
    Sie kletterte ins Boot und sank auf einen der bequemen Sitze, während Leandro ihr gegenüber Platz nahm und den Motor anließ.
    Er erklärte ihr, wie das Boot zu starten war und wie man es steuerte. Es war ganz leicht zu bedienen, sodass Zoe sich auf jeden Fall zutraute, es bei Gelegenheit alleine zu fahren.
    Die Stimmung war plötzlich sehr entspannt. Eigentlich hätte Zoe sich gut und gern weiter über ihn und seine anmaßenden Bemerkungen ärgern können.
    Aber während sie den Blick über den See schweifen ließ, den die warme Sonne zum Glitzern brachte, fiel die ganze Anspannung von ihr ab … bis sie kaum noch wusste, worüber sie sich gestern eigentlich so aufgeregt hatte.
    Sie setzte ihre Sonnenbrille auf, dann fuhr Leandro schon los. Ein frischer, ziemlich kühler Wind spielte mit ihrem Haar.
    „Das ist ja toll!“, rief sie Leandro über das Dröhnen des Motors hinweg zu. Er blickte sie an. Seine Augen leuchteten, so als würde er sich auch amüsieren. Sie sehnte sich danach, ihn richtig zum Lächeln zu bringen. „Können Sie noch mehr Gas geben?“
    Einen Augenblick lang kniff er die Lippen zusammen, als nähme er ihr die Frage übel. Aber dann zuckte er mit den Schultern und beschleunigte. Mit atemberaubender Geschwindigkeit schoss das Boot über den See. Zoe lachte laut

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