JULIA VALENTINSBAND Band 21
Abmachung.“
Celeste sah aus dem Fenster. Nur das nicht! „Dazu bin ich nicht in der Stimmung.“
„Nicht dass ich etwas aufrechnen will, aber Sie schulden mir noch einen Gefallen – oder zwei, genau genommen.“
Es war wohl so. Immerhin hatte er sich auf dieses verrückte Sechs-Wochen-Arrangement eingelassen und sie aus der peinlichen Situation mit ihrem Vater und Suzanne befreit. Das verdiente eine Belohnung.
Celeste unterdrückte einen Seufzer und drehte sich zu ihm. „Und wie sähe dieser Gefallen aus?“
„Ich fahre Sie nach Hause, aber nur, damit Sie dort Ihre Badesachen holen können.“
Ihr Puls ging etwas schneller. „Und dann?“
„Das wird nicht verraten.“
Unwillkürlich stellte Celeste sich ein Sprudelbad auf der Dachterrasse eines luxuriösen Penthauses vor. Aber andererseits hätte das nicht zu ihm gepasst, das spürte sie. Er nützte Situationen nicht aus.
Aber worüber machte sie sich überhaupt Gedanken? Sie hatte sich erst letzte Woche einen neuen Bikini gekauft. Und auch wenn sie ein paar Kilos über ihrem Idealgewicht lag – die sich auf ihre Oberschenkeln konzentriert hatten –, was kümmerte es sie? Sie neigte zwar nicht zu spontanen Aktionen, aber es würde sie auch nicht umbringen, wenn sie etwas ausnahmsweise einmal nicht im Voraus plante.
Sie dirigierte ihn zu ihrer Wohnung, und zehn Minuten, nachdem er sie dort abgesetzt hatte, tauchte sie schon wieder auf. Ben hatte neben dem Auto gewartet und brach sofort sein Telefongespräch ab, bevor er ihr die Tür öffnete und dann selbst einstieg.
„Geht es Ihnen besser?“, erkundigte er sich, nachdem er den Motor angelassen hatte.
Celeste hob die Schultern. „Schwer zu sagen. Im Moment fühle ich gar nichts.“ Das musste eine Art Abwehrmechanismus sein, mit dem sie sich vor einem der schwärzesten Tage ihres Lebens schützte.
Ben stellte den Rückspiegel neu ein. „Dagegen müssen wir unbedingt etwas unternehmen.“
Kurze Zeit später bogen sie in den Privatparkplatz eines kleinen Jachthafens ein. Aus einem Bootshaus kam eine weißblonde Frau mittleren Alters und hängte Benton einen großen Picknickkorb an den Arm. Er bedankte sich und geleitete Celeste zu einem Anlegesteg, an dem eine imposante weiße Jacht festgemacht war. Fortune stand in roten Buchstaben darauf.
„Ich nehme an, die gehört Ihnen?“
Er nahm seine Sonnenbrille ab, und der Stolz in seinem Blick war unverkennbar. „Ja. Sie ist einfach ein Prachtstück.“
„Ja, sehr nett“, meinte Celeste. „Ich hätte mir allerdings eine etwas größere Ausgabe erwartet“, gab sie mit einem Augenzwinkern zurück.
Benton fasste sie am Ellbogen, um ihr an Bord zu helfen. „Keine Angst, es ist genug Platz für zwei da.“
Celeste zog ihren Bikini und ein weißes Strandhemd an, und Benton schlüpfte in Khakihosen und ein T-Shirt, das seine Muskeln und die breiten Schultern noch zusätzlich betonte. Sie standen nebeneinander, als er die Jacht aus dem Hafen hinaus auf das gleißend blaue offene Meer steuerte.
Die frische Salzluft und die warme Sonne hatten eine befreiende Wirkung, und Celeste holte tief Luft. Es war eine merkwürdige Situation. Gestern Abend hatte sie diesen Mann noch als Feind betrachtet, und jetzt … Jetzt war sie plötzlich eine Frau, für die sich eine Vielzahl von Möglichkeiten auftat. Und dazu gehörte auch Benton Scott.
Seine Haare wehten im Wind, und wenn er lachte, bildeten sich Grübchen an seinen Mundwinkeln. Ob er eine Freundin hatte? Wenn ja, konnte es keine sehr ernsthafte Beziehung sein, schließlich hatte er selbst gesagt, dass er nicht auf der Suche nach einer Mrs. Scott war.
Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und betrachtete ihn aus schmalen Augen. Warum wollte er nicht heiraten? Weil er sich nicht festlegen wollte und lieber seine Freiheit genoss? Hatte ihm je eine Frau das Herz gebrochen? Nein, wahrscheinlich nicht. Irgendwie wirkte er nicht so.
Er steuerte eine ruhige Bucht an und warf den Anker. Vor ihnen lag ein schmaler Sandstrand, umgeben von grün bewachsenen Hügeln. So musste es im Paradies gewesen sein.
Benton verschwand in der Kajüte und kam mit einer Decke und dem Picknickkorb wieder zum Vorschein. Aus einem Kühler zauberte er eine Champagnerflasche. „Wie wäre es damit?“
Aber sie hatte gestern genug Champagner getrunken. „Lieber nicht.“
Er kletterte die Badeleiter hinunter und streckte den Arm aus, um ihr zu helfen. „Es ist vermutlich nicht der richtige Tag zum Feiern“,
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