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Julia - Vorsicht, bissig

Julia - Vorsicht, bissig

Titel: Julia - Vorsicht, bissig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Pape
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konnte.
    „Oh. Das tut mir Leid. Wollen wir dann den Ausflug auf einen Tag mit schlechtem Wetter verschieben?“, erkundigte Julia sich.
    „Nein. Das ist nicht nötig. In den Kirchen habe ich ja gar keine Probleme. Und draußen halte ich mich so weit wie möglich im Schatten auf. Ich habe mich auf unseren Ausflug gefreut“, versicherte Daniel ihr.
    „Ich freue mich auch drauf.“ Julias Lächeln ließ für Daniel eine Sonne scheinen, die ihn zumindest äußerlich nicht verbrannte. Innerlich stand er allerdings lichterloh in Flammen. Mit einem Kopfschütteln versuchte er, seine Gedanken zu klären.
    „Wo fangen wir an?“ Nachdem er die Tür hinter sich zugezogen hatte, wandte Daniel sich wieder Julia zu.
    „Ich dachte an die Reihenfolge Santa Trinita, Santa Maria Novella, San Lorenzo, Duomo, Santa Croce“, schlug sie vor.
    „Das hört sich sinnvoll an.“

    Zwischen San Lorenzo mit den Medici-Gräbern und dem Duomo legten sie eine Pause in einem kleinen Café ein.
    „Vielen Dank, Julia.“ Entspannt lehnte Daniel sich zurück. Da ein paar Wolken aufgezogen waren, beeinträchtigte ihn die Sonne kaum und er genoss das Zusammensein mit der intelligenten, humorvollen und schönen Frau.
    „Wofür?“ Erstaunt sah Julia von dem Zettel auf, den sie überflogen hatte.
    „Für den schönen Tag. Es macht viel Spaß mit dir.“
    „Danke gleichfalls.“ Verunsichert überlegte sie, wie sie das Kompliment am besten erwidern sollte. Daniel hatte sie den Vormittag über hervorragend unterhalten. Sein Verstand war wach und sein Witz scharf. Außerdem sah er verstörend gut aus.
    „Was hast du da?“ riss er sie aus ihren Gedanken.
    „Nur einen Flyer, der vorne neben dem Eingang lag. Heute Abend spielt eine kleine Theatertruppe in den Boboli-Gärten ein Stück von Shakespeare.“
    „Wirklich? Das hört sich interessant an. Hast du Lust? Oder hast du schon etwas anderes vor?“, fragte Daniel.
    „Nein. Also, ja…. Ja, ich habe Lust, es mir anzusehen. Und nein, ich habe noch nichts anderes vor.“
    „Dann lass uns hingehen. Ich mag Shakespeare sehr.“
    „Ja. Und im alten Amphitheater ist es wirklich etwas Besonderes.“
    Nachdem sie ihre Espressi getrunken hatten, setzten sie ihren Weg Richtung Duomo fort.

    *

    Eine Abendverabredung. Das war viel vernünftiger, als mit Julia tagsüber durch die Stadt zu schlendern. Daniel fühlte sich zufrieden und leicht beschwingt, als er sich fertig machte. Nachdem er vorhin zurückgekommen war, hatte er mehr Blut als gewöhnlich trinken müssen, um seinen Körper zu regenerieren. Zwar war es tagsüber recht bewölkt gewesen, doch der eine oder andere Sonnenstrahl hatte sich durch die Wolkendecke gemogelt und Daniel mehr erschöpft als er es hatte wahrhaben wollen.
    Ein Blick auf seine Uhr zeigte ihm, dass er sich auf den Weg machen musste, um pünktlich zu sein. Zähneknirschend hatte er Julias Vorschlag zugestimmt, dass sie sich am Palazzo Pitti trafen. Bei einem Rendezvous gehörte es sich, dass der Herr die Dame abholte. Doch die moderne Frau, mit der er verabredet war, fand seinen Vorschlag unnötig, da es für ihn einen Umweg bedeuten würde. Hatte sie denn noch nie einen Mann in ihrem Leben gehabt, der wusste, wie man eine Dame behandelte? Naja, bald würde sie ihn haben. Daniel lächelte bei dem Gedanken daran, dass er sie heute Abend noch verführen würde. Den ganzen Tag über hatte sie positiv auf ihn reagiert und er hatte es genossen, sie zu umwerben. Und nun würde er die Früchte der Arbeit ernten. Und wenn die Arbeit schon so angenehm gewesen war, wie süß würden dann erst die Früchte sein?

    *

    Mit einem mühsam unterdrückten Knurren reagierte Daniel, als er bemerkte, wie der Platzanweiser mit Julia flirtete. Er drang in die Gedanken des Mannes ein, um ihn fortzuschicken. Instinktiv wollte er auch in Julias Geist schlüpfen, um zu sehen, wie sie die Avancen des Mannes empfunden hatte. Daniel prallte gegen eine schwarze Wand. Das konnte nicht sein. Er sammelte seine Konzentration und versuchte er erneut. Nichts. Dunkelheit. Seine Knie wurden weich. Was sollte er nur tun? Wieso hatte er erst jetzt versucht, ihre Gedanken zu lesen? Nun wollte er sie gleichzeitig umarmen und möglichst weit weg laufen, um seine Gedanken sortieren zu können.
    „Was ist?“ Julia sah ihn besorgt an.
    „Ich… habe Kopfschmerzen“, log er und fuhr über seine Stirn.
    „Oh“, sie griff nach seiner Hand und allein diese unschuldige Berührung löste Erregung bei ihm aus.

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