Julia Weihnachtsband Band 26
Sache, aber eine fremde etwas ganz anderes. Und David hatte nicht einmal seine eigene gewollt, also machte sie sich bei niemand anderem Hoffnung.
„Kommt, es ist Zeit fürs Bett.“
„Ich mag mein Bett nicht. Die Matratze ist klumpig.“
Ihre war dagegen durchgelegen und unbequem und sogar leicht feucht. Außerdem roch es muffig, sogar durch die Laken hindurch.
Aber sie hatte das Haus gemietet, weil der Vermieter weder eine riesige Kaution noch unzählige Referenzen verlangt hatte, der Hund war ihm egal gewesen und außerdem lag es im Budget. Gerade so. Sie wollte von ihrem Geld jeden Monat einen guten Teil weglegen, für alle Fälle.
Das würde sicher auch auf ihrem Grabstein stehen. „Hier ruht Amelia Jones … Für alle Fälle.“
„Kommt, morgen ist Schule“, sagte sie betont fröhlich. „Ihr gehört ins Bett.“
„Ich mag meine neue Schule nicht“, sagte Edward. „Ich habe nach einem Chor gefragt, und sie haben nur gelacht.“
Oh nein! Wie viel schlimmer konnte es noch werden?
„Hast du etwas von Amelia gehört?“
„Ja, sie sagt, es geht ihnen gut, und sie hat schon einiges abgearbeitet.“
„Ja, sie ist gut.“ Nicht da, aber gut. Wie er sie vermisste! Sie alle. „Gibt es etwas Neues von Edwards Stimmprobe?“
Seufzend lehnte sich Kate auf dem Sofa zurück und sah ihn direkt an. „Warum rufst du sie nicht einfach an?“
„Weil es mich nichts angeht.“
Sie stützte ihre Ellbogen auf die Knie und schmiegte das Kinn in die Hände. „Du liebst sie, oder?“
„Bezahle ich dich für solche Gespräche?“
„Ich bin deine persönliche Assistentin – und im Moment denke ich, du brauchst ein wenig persönliche Assistenz, also ja, du bezahlst mich dafür.“
„Ich könnte noch einen Kaffee vertragen, wenn du mir assistieren willst“, entgegnete Jake, öffnete eine Akte und überflog den Inhalt.
„Er will nicht hingehen.“
„Was?“
„Edward. Er will die Stimmprobe nicht machen.“
Jake schloss die Akte und sah sie eindringlich an. „Warum nicht?“
Kate zuckte die Schultern. „Das sagt er nicht. Er hat nur verkündet, dass er nicht hingeht, dass es Quatsch ist und er nicht mehr singen will, und das war alles.“
„Vielleicht will er wirklich nicht mehr singen“, antwortete Jake langsam, obwohl er das keine Sekunde glaubte. Der Junge hatte sich total gefreut, als die Einladung so schnell gekommen war. Also warum …?
„Ich besuche sie am Sonntag. Soll ich etwas ausrichten?“
Rigoros drängte er die Versuchung zurück. „Nein. Sie weiß, wo sie mich findet.“
„Du gibst schnell auf.“
„Nein, aber ich werde sie auch nicht bedrängen. Ich habe ihr die Wahl gelassen, und sie ist gegangen. Ihre Entscheidung. Ich werde nicht betteln.“
„Das meinte ich auch nicht, du sollst sie nur nicht aufgeben …“
„Um Himmels willen, Kate, ich habe ihr mein Herz ausgeschüttet, habe ihr Dinge erzählt, die ich sonst niemandem erzählt habe! Und sie ist gegangen. Was soll ich noch tun?“, rief er aufgebracht, sprang auf und schlug seine Hand so fest gegen den Fensterrahmen, dass sich das Holz schmerzhaft in seine Haut drückte.
„Jake?“ Zaghaft legte Kate ihm eine Hand auf die Schulter. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht neugierig sein. Aber ich sehe doch, dass du unglücklich bist und … sie ist es auch.“
Er starrte auf den Weg, erinnerte sich daran, wie viel Spaß die Kinder gehabt hatten, an die Schneeballschlacht. „Ich kann nichts tun. Dazu habe ich weder das Recht noch die Macht. Hat sie dir erzählt, dass ich ihr das Haus im Dorf angeboten habe?“
„Nein. Könnte sie sich das leisten? Ich dachte, ihr Mietbudget wäre kleiner.“
„Nein … ich meine, ich wollte es ihr schenken, ihr überschreiben. Sie hat abgelehnt, darum wollte ich es den Kindern überschreiben, und sie hat auch abgelehnt. Ich dachte … wenn sie ein Haus hat, Unabhängigkeit …“
„Aber das wäre es nicht, oder? Vielleicht hättest du sie fragen sollen, ob sie dich heiratet.“
Er wandte den Kopf und sah ihr in die Augen. „Das habe ich. Sie hat Nein gesagt.“
Kate blieb der Mund offen stehen. Jake lächelte müde. „Lass es. Ich kann das nicht mehr. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie liebe, habe sie gefragt, ob sie mich heiratet, ich habe ihr ein Haus angeboten, ihr eine Arbeit gegeben … und angenommen hat sie nur die Arbeit, weil es ihr Fluchtweg vor mir ist. Ich habe den Hinweis verstanden“, sagte er mit rauer Stimme. „Gut, für heute reicht es. Ich sehe dich
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