Julia Weihnachtsband Band 26
er muss in die Tierklinik. Sie hat Thomas dabei, und die Kinder wissen noch nichts davon – aber sie müssen von der Schule abgeholt werden. Sie hat mich gefragt, ob ich Thomas und die Kinder über Nacht nehmen kann … Jake, was hast du vor?“
„Ich komme mit. Das kann sie nicht allein durchstehen. Ich nehme mein Auto und folge dir.“
„Und dein Arm?“
„Das geht schon. Sie kann von dort aus fahren. Wartet sie beim Arzt auf dich?“
„Ja.“
„Gut, dann los.“
Auf dem Weg nach draußen, ging er am Empfang vorbei. „Sagen Sie alle meine und Kates Termine ab. Wir sind unterwegs“, sagte er und folgte Kate zum Tierarzt.
Unruhig schob Amelia Thomas’ Buggy hin und her und versuchte, ihn zu beruhigen, während sie auf dem Parkplatz nach Kates Auto Ausschau hielt.
„Komm schon, komm schon“, murmelte sie drängend. Als sie es endlich auf den Parkplatz biegen sah, weinte sie vor Erleichterung. „Schau Thomas, da ist Kate! Du magst Kate doch! Sie nimmt dich mit …“
„Wie geht es ihm?“
Erschrocken zuckte sie zusammen. „Jake?“, flüsterte sie, als er die Arme um sie schlang und sie fest an sein Herz drückte.
„Sie haben ihn ruhiggestellt, und er bekommt eine Infusion und … Sie vermuten, dass er einen Schlaganfall hatte. Offensichtlich bekommen auch Hunde so etwas. Ich muss ihn zu einer Klinik einige Meilen entfernt bringen, aber ich habe kein Benzin mehr im Tank …“
„Ich bin mit meinem Auto hier. Du kannst fahren, mit meinem Gips sollte ich das besser nicht. Lass deins hier stehen, sie haben bestimmt nichts dagegen. Gehen wir rein und sprechen mit ihnen.“
„Wo ist Kate? Ich habe doch ihr Auto gesehen …“
„Ich bin hier, Süße. Gib mir Thomas und deinen Hausschlüssel. Dann hole ich seine Sachen und auch ein paar Dinge für die beiden anderen. Komm dann nachher bei mir vorbei, okay?“
Beklommen nickte Amelia und suchte ungeschickt nach ihrem Schlüssel. „Danke.“
Wieder traten ihr Tränen in die Augen, und Kate umarmte sie fest – was gar nicht so einfach war, denn Jake hatte noch immer seinen Arm um sie gelegt. Dann fuhr Kate los, und Jake schob Amelia zum Empfang, um mit dem Personal zu sprechen.
Rufus war bereits transportfertig, die Tierklinik erwartete ihn, und während des Fahrens schaute Amelia immer wieder in den Rückspiegel. Auf der Rückbank sah sie Jake neben Rufus sitzen. Der Hund hing noch immer an einer Infusion, die sie am Kleiderhaken über dem Fenster befestigt hatten. Mit seiner gesunden Hand streichelte Jake den Hund, dazu murmelte er beruhigende Worte.
Die Sorgen um Rufus zerrissen sie, und so erschien ihr die Fahrt endlos lang.
„Danke, dass du mitgekommen bist“, sagte Amelia, als sie nach gefühlten Stunden auf Neuigkeiten warteten.
„Sei nicht albern“, erwiderte Jake hart. „Ich konnte dich das nicht allein durchstehen lassen.“
„Du hast den dummen Hund immer gemocht“, schluchzte sie.
Sanft legte er ihr den Arm um die Schultern und drückte sie.
Nicht so sehr, wie ich sein dummes Frauchen mag, dachte er, als sich die Tür öffnete und der Arzt, der Rufus in Empfang genommen hatte, zu ihnen kam.
„Mrs Jones?“
Hastig sprang Amelia auf. Als ihre Beine beinahe wegknickten, hielt Jake sie aufrecht, den Arm fest um ihre Taille gelegt.
„Wir haben ein MRT gemacht, und der Schlaganfall hat sich bestätigt“, sagte der Tierarzt. Jake spürte, wie sie zitterte. „Er ist im hinteren Bereich seines Gehirns aufgetreten, dem Kleinhirn, was für die Balance zuständig ist. Das passiert bei den Cavalier King Charles Spaniels öfter. Ihre Schädel sind ziemlich klein, wodurch die Blutgefäße eingeengt werden können. Außerdem hat er eine kleine Blutung, das müssen wir beobachten. Wenn alles gut geht, heilt das aber ab, und er erholt sich wieder. Er steht noch stark unter Beruhigungsmitteln, und so werden wir das auch noch eine Weile lassen. Die ersten Stunden sind am kritischsten, die hat er offensichtlich überstanden. Aber bis das endgültig geklärt ist und wir die Beruhigungsmittel reduzieren können, wissen wir nicht, ob es bleibende Schäden gibt. Es könnte sein, dass sich sein unsicherer Gang noch verschlimmert, er im Kreis herumstolpert oder seine Beine nicht koordinieren kann. Das kann alles vorübergehend sein oder zu einem gewissen Grad dauerhaft, womit ich rechnen würde. Haben Sie noch Fragen?“
„Ja … wie lange muss er hierbleiben?“, fragte Amelia angespannt.
„Vielleicht eine Woche. Wahrscheinlich
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