Julia Weihnachtsband Band 26
am Montag.“
Ohne einen weiteren Blick verließ er das Büro und ging zum Haus hinüber. Dort schloss er die Tür seines Wohnzimmers hinter sich, ließ sich mit einem Glas Whisky auf das Sofa fallen und versuchte die nächsten fünf Stunden, seine Sorgen zu ertränken.
Es klappte nicht.
„Jake sieht schrecklich aus.“
„Tut er das?“
„Ja … genau wie du. Er hat mir erzählt, dass er dich gebeten hat, ihn zu heiraten, und du hast Nein gesagt. Und dass du das Haus abgelehnt hast.“
„Er erzählt zu viel“, entgegnete Amelia angespannt und schloss die Küchentür, damit die Kinder sie nicht hörten.
Kate lachte. „Ich glaube nicht. Bist du verrückt? Wenn mich so ein Mann fragen würde, ob ich ihn heirate, würde ich keine Sekunde zögern, Ja zu sagen.“
„Warum? Weil er reich ist? Das bedeutet gar nichts.“
„Nein, weil er nett ist, Millie. Er ist ein toller Mensch. Ich verstehe nicht, warum er noch nie verheiratet war, aber wenn ich so darüber nachdenke, hat er das eigentlich nie gesagt“, fuhr sie nachdenklich fort. „Ob er geschieden ist?“
„Frag mich nicht“, wiegelte Amelia ab, sodass Kate aufgab und sich mit ihrem Kaffee an die Arbeitsplatte lehnte.
„Es scheint ihn sehr geschockt zu haben, dass Edward seine Stimmprobe nicht machen will.“
Verdammt. „Und woher weiß er das?“
„Ich habe es ihm erzählt.“
Amelia starrte Kate frustriert an. „Arbeitet ihr eigentlich auch, oder sprecht ihr nur über mich?“
„Ach, wir quetschen schon noch etwas dazwischen … gelegentlich eine Firmenübernahme, ein kleiner Verkauf von Anlagen, ein bisschen Börse …“
„Hör auf! Ich will es nicht hören!“
Kate seufzte. „Millie, er ist nicht wie David. Ja, er kauft Unternehmen, aber er tut das überlegt. Sicher, er geht Risiken ein, aber nur kalkulierte … Er weiß, was er tut, und verletzt keine unschuldigen Leute. Sonst würde ich nicht für ihn arbeiten.“
Das stimmt, dachte Amelia, während sie auf den öden, verwahrlosten Garten hinter dem Haus starrte. Kate war zu anständig, um für jemanden zu arbeiten, der es nicht war. Aber das bedeutete nicht, dass man sich auch sonst auf ihn verlassen konnte. Vielleicht war er nur einsam und dachte, er könnte mit ihnen die Lücke füllen, die Rachel und Ben hinterlassen hatten. Vielleicht wollte er aus Edward den Sohn machen, den er verloren hatte, den Sohn, der nie erwachsen werden konnte.
Aber ihr Sohn verdiente Besseres, als jemandes Ersatz zu sein. Selbst wenn diese Person sein Held war …
„Gib ihm noch eine Chance. Geh wenigstens zu ihm. Ich passe auch auf die Kinder auf. Sag ihnen, dass du arbeiten musst und sie bei mir übernachten.“
Es war verführerisch. Ihn wiederzusehen … dabei war es erst eine Woche her. Aber sie vermisste ihn schrecklich. Der Rest ihres Lebens schien ohne ihn wie eine Ewigkeit vor ihr zu liegen.
Eine sichere, langweilige Ewigkeit.
„Er hat sich nicht bei mir gemeldet. Wenn er mich sehen wollte, könnte er anrufen.“
„Du hast ihm gesagt, dass du ihn nicht willst. Erwarte nicht, dass er sich entschuldigt. Er hat gesagt, dass du weißt, wo du ihn findest.“
Also war sie dran.
Pech.
„Ich kann jetzt nicht darüber sprechen. Nicht, wenn die Kinder hier sind“, lenkte sie ab, als sie ihre lauten Stimmen durch die Tür hörte. „Wir sollten besser nachsehen, das klingt sehr lebhaft.“
Das war eine nette Abwechslung, wo sie die ganze Woche über still und traurig gewesen waren. Oh, verdammt.
„Willst du gar nicht wissen, wie es ihnen geht?“
Oh, verflucht. Er hatte sich geschworen, nicht zu fragen, aber das ahnte Kate wahrscheinlich und hatte ihn deshalb den ganzen Tag warten lassen.
„Nein“, antwortete er unverblümt. „Will ich nicht.“
„Sie sind unglücklich und haben sich so gefreut, Megan zu sehen. Millie sagte, es war das erste Mal, dass sie seit ihrem Umzug gelacht haben. Und der Hund saß den ganzen Tag an der Tür und hat gejault.“
„Das ist nicht mein Problem“, antwortete Jake, obwohl es ihm schmerzhaft das Herz zusammenpresste. „Ich habe alles Mögliche getan. Mehr kann ich nicht tun.“
Später in der Woche betrat Kate mit besorgtem Blick sein Büro.
„Ich hatte gerade einen Anruf von Millie. Sie kann die Sachen, die du ihr geschickt hast, nicht erledigen … es gibt ein Problem.“
Jake lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah sie an. „Was für ein Problem?“
„Rufus ist zusammengebrochen. Sie ist mit ihm zum Tierarzt gefahren, aber
Weitere Kostenlose Bücher