Julia Weihnachtsband Band 26
folgte ihm. Sie kam gerade in die Küche, als er die Auflaufform auf der Kücheninsel abstellte. „Oje.“
„Kann man so sagen. Egal, wir holen uns etwas auf dem Weg zu Kate.“
„Kate?“
„Hm, ich denke, wir sollten es den Kindern sagen – und dann müssen wir Hochzeitspläne schmieden. Was hältst du von einer Hochzeit im Januar?“
Amelia blinzelte verblüfft. „In maximal zwei Wochen? Das wird eng.“
„Wieso? Wir heiraten in der Kirche und feiern dann hier. Es wird ja keine große Angelegenheit. Deine Familie, unsere Freunde – ungefähr 20? Meine Familie sind meine Angestellten – also doch mehr als 20. Gut, es wird etwas größer“, gab er lachend zu, und sie umarmte ihn.
„Mir ist es egal, wann ich dich heirate oder wo, wenn ich nur bei dir sein kann.“
Letztendlich fand die Hochzeit im Mai statt.
Ihr Schwager führte Amelia zum Altar – Andy, der sich dafür entschuldigte, wie er und Laura sie zu Weihnachten behandelt hatten. Er erzählte ihr, dass sie keine Kinder bekommen konnten, weshalb es für sie so schwer gewesen war, die Kinder um sich zu haben. Kate war Amelias Trauzeugin, während Kitty Blumen streute und ein leicht wackeliger Rufus mit einem brandneuen Halsband sie begleitete.
Edward, der seit Wochen mit dem Chorleiter seiner neuen Schule geübt hatte, sang ein Lied, das sie beide zu Tränen rührte. Nach dem Gottesdienst kehrten sie zum Feiern zurück in den ummauerten Garten, wo der Springbrunnen plätscherte. In einer kleinen Pause lächelte Jake sie an.
„Alles gut, Liebling?“
„Besser. Habe ich dir schon gesagt, dass ich dich liebe?“
Jake lachte leise. „Nur ein paar tausendmal, aber du hast so lange dafür gebraucht, dass ich es gern immer wieder höre.“
„Gut“, antwortete sie und drückte seinen Arm, „weil ich es dir für den Rest meines Lebens sagen werde …“
– ENDE –
Alles, was ich mir wünsche …
PROLOG
„Ich habe eine Pflegerin eingestellt.“
„Tatsächlich?“ Die Erklärung ihrer Nachbarin überraschte Wendy Winston im Grunde nicht sonderlich. Betsys Krebs sprach nicht auf die Behandlung an. Wendy hatte Betsy im Kampf gegen die Nebenwirkungen der Chemotherapie unterstützen können, doch jetzt benötigte ihre Freundin professionelle Hilfe. Mehr als das, was eine Nachbarin leisten konnte.
„Ich bin dir für deine Hilfe in den letzten paar Wochen sehr dankbar, aber du bist sicher heilfroh über die Entlastung.“
Wendy schüttelte das dicke Kissen auf, schob es Betsy unter den Kopf und lachte. „Du meinst, ich freue mich auf mein leeres Haus?“
„Ich frage mich schon lange, warum du nach dem Tod deines Mannes nicht wieder zu deiner Familie nach Ohio gezogen bist.“
Sie zuckte mit den Schultern. „In erster Linie wegen der Erinnerungen. Einfach wegzuziehen, als er gestorben war, erschien mir zu abrupt. Ich brauchte Zeit, um alles zu verarbeiten.“
„Inzwischen sind zwei Jahre vergangen.“
„Ich habe auch noch meine Arbeit.“
„Kein Mensch verzichtet wegen seiner Arbeit auf seine Familie.“
Wendy lächelte Betsy an. „Glaubst du mir, dass ich mein Ungetüm von Haus nicht verkaufen kann?“
Betsy lachte.
„Eines Tages werde ich Küche und Bäder renovieren. Dann kann ich es zum Verkauf anbieten und wegziehen.“
Wendy selbst bemerkte den wehmütigen Unterton in ihrer Stimme und wunderte sich deshalb nicht, als Betsy sagte: „Der Gedanke ans Weggehen macht dich traurig.“
„Vor vier Jahren habe ich mich hier niedergelassen und gedacht, Barrington könnte mein Zuhause sein. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich hierher gehöre. Ganz gleich, wie allein ich bin.“
„Greg und du, warum habt ihr keine Kinder bekommen?“
„Er wollte vorher seine Facharztausbildung abschließen.“
„Vernünftig.“
Wendy lächelte traurig.
„Aber du warst nicht glücklich damit.“
„Wenn wir ein Kind bekommen hätten, wie ich es gern wollte, wäre ich jetzt nicht allein.“ Sie seufzte. „Was nicht heißt, dass ich ein Kind nur wollte, um nicht einsam zu sein. Dahinter steckte viel mehr. Mein Leben lang habe ich mir gewünscht, Mutter zu sein. Aber Gregs Wünsche standen immer an erster Stelle. Manchmal habe ich Probleme damit.“
„Das gehört zu den Schwierigkeiten, die eine Ehe mit sich bringt. Niemand kann etwas dafür.“
Wendy wandte sich ab. „Stimmt.“ Sie wollte Betsy nicht mit Geschichten darüber belasten, dass ihr Mann ihr vor lauter Entschlossenheit und Konzentration auf seine Belange
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