Julia Weihnachtsband Band 26

zurück und atmete auf.
    „Okay, fertig.“
    „Was, der erste Text?“
    „Nein, alle drei.“
    „Wirklich?“
    Er setzte sich zu ihr, holte die Übersetzungen heraus, die er offensichtlich schon hatte machen lassen, und verglich beide Versionen, bevor er sich zurücklehnte und ihr in die Augen sah.
    „Das ist gut! Sogar besser. Das Englisch ist sauberer, verständlicher. Also willst du die Stelle?“
    Atemlos lachte Amelia auf. „Ob ich … ich weiß nicht. Das hängt davon ab, was du bezahlst und wie.“ Und wie viel Kontakt ich mit dir haben muss.
    „Normalerweise nach der Wortzahl. Was wir genau zahlen, kann ich nicht sagen, da muss ich nachsehen, aber ich bin sicher, es ist fair. Falls das nicht reicht, kann ich bis zu dem aufstocken, was du bis jetzt bekommen hast, zusätzlich zur Honorarpauschale. Ich kann für dich nachsehen, ich muss sowieso einige Buchhaltungsunterlagen durchsehen. Wir könnten morgen ins Büro hinübergehen – denkst du, die Kinder würden gern schwimmen?“
    „Oh, sie sind kleine Wasserratten“, antwortete sie kläglich. Die Honorarpauschale klang verlockend, denn ihre letzte Stelle war deutlich unregelmäßiger bezahlt gewesen. „Aber sie haben keine Schwimmsachen dabei. Das stand auf meiner Prioritätsliste nicht gerade weit oben, als ich die Sachen zum Einlagern gepackt habe. Ich habe auch keine Ahnung, wo die sein könnten.“
    „Das macht nichts. Sie können in Unterwäsche schwimmen. Du auch. Ein Bikini besteht ja auch nur aus Höschen und BH, und ich verspreche, nicht hinzusehen.“
    Amelia spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, und sie wich seinem neckenden Blick aus. Seit sie ihn letzte Nacht geküsst hatte, konnte sie kaum an etwas anderes denken, und es knisterte schon den ganzen Tag zwischen ihnen. Aber er schien nicht weiter gehen zu wollen, und sie sollte ihn dazu auch nicht ermutigen.
    Sie brauchte die Stelle wirklich dringender als Sex.
    Allerdings fühlte es sich eher an wie … Hilfe! Es fühlte sich gefährlich nach Liebe an. Und das machte ihr eine solche Angst, dass sie erst gar nicht weiter darüber nachdachte. Sie hatte genug von reichen, protzenden, skrupellosen Männern.
    Nur war er überhaupt nicht protzig, nicht im Geringsten, aber auf jeden Fall war er reich, und egal, wie großzügig er ihr gegenüber war, sicher konnte Jake auch skrupellos sein, wenn es ihm passte oder nötig war. Himmel, sie wusste, dass er das konnte, schließlich hatte sie seine rücksichtslose Seite an ihrem ersten Abend deutlich zu spüren bekommen!
    Aber da war er auf sie losgegangen, weil er verletzt, müde und verzweifelt war und sie uneingeladen in seinem Zuhause vorgefunden hatte; seinem Rückzugsort. Das war kein Wunder.
    Trotzdem war er da, dieser skrupellose Charakterzug, und Davids Rücksichtslosigkeit hatte bei ihr und den Kindern sehr tiefe Narben hinterlassen, die nie ganz verblassen würden.
    „Das war doch keine schwierige Frage, oder?“, murmelte Jake und holte sie so aus ihren Grübeleien. Verwirrt sah sie ihn an.
    „Was?“
    „Schwimmen“, erinnerte er sie sanft. „Was hast du denn gedacht, wovon ich spreche?“
    Sie wusste es nicht. Sie war so tief in Gedanken versunken gewesen, dass sie ganz seine Frage vergessen hatte, ob sie schwimmen gehen wollten.
    Amelia versuchte zu lächeln. „Es tut mir leid, ich war in Gedanken woanders. Nein, das ist nicht schwierig. Ich bin sicher, dass die Kinder gerne schwimmen würden. Aber mit dem Gips kannst du nicht, oder?“ Allerdings würde sie nicht in ihrer Unterwäsche schwimmen gehen – und besonders nicht in den Slips, die Kate ihr geschenkt hatte!
    „Nein, leider nicht, aber ich dachte, dass es euch vielleicht Spaß macht. Außerdem möchte ich dir das Büro zeigen. Dort arbeitest du zwar nicht unbedingt, aber vielleicht interessiert es dich.“
    Alles an ihm interessierte sie, und das machte ihr Sorgen. Aber sie akzeptierte trotzdem und redete sich ein, dass sie so besser entscheiden könnte, ob sie die Stelle annehmen sollte oder nicht.
    Eigentlich sollte sie darüber mit Kate sprechen, und sie schwor sich, das so schnell wie möglich zu tun. Aber in der Zwischenzeit würde sie sich seine Büros ansehen, die Kinder schwimmen lassen und darüber nachdenken.
    Am nächsten Morgen gingen sie nach dem Frühstück alle hinüber zu den ehemaligen Gebäuden des Country Clubs, und Jake ließ sie in die Büros, die hinter den Mauern des alten Küchengartens versteckt waren.
    „Es ist leider etwas kühl, weil die