Julia Weihnachtsband Band 26
Heizung heruntergedreht wurde, aber wir bleiben ja nicht lange hier, und der Poolbereich ist warm“, erklärte er und öffnete die Tür zu seinem Büro. Dort stand ein riesiger Schreibtisch, und von dem breiten Fenster aus hatte man denselben herrlichen Blick auf den Weg wie vom Salon oder seinem Schlafzimmer aus. An einer Wand stand ein breites, niedriges Sofa, auf dem er sich sicher oft ausstreckte, wenn er lange arbeitete, mit einem Kaffee in der Hand, während er auf seinem Laptop E-Mails checkte oder telefonierte.
Amelia konnte ihn direkt vor sich sehen, wie er auf und ab ging, gestikulierte und überlegte, während er verhandelte, bis er mit dem Angebot zufrieden war. Das hatte sie bei David gesehen, die Art, wie er Menschen bedrängte und unter Druck setzte, bis er seinen Willen bekam. Ihr lief ein Schauer über den Rücken.
War Jake genauso? Sie wollte es nicht glauben, aber selbst eine Schmusekatze besaß Krallen, und Jake war ganz sicher keine Schmusekatze. Er konnte hart und kompromisslos sein, da war sie sich sicher. Aber war das nicht jeder, der in diesen schwierigen Zeiten geschäftlich überlebte? Und sie brauchte diese Stelle.
„Kommt, Kinder, es gibt noch mehr zu sehen, und dann wartet der Pool“, sagte er. Schnell sprangen sie von seinem Sofa und liefen zur Tür, Amelia folgte ihnen mit Thomas im Buggy, so hatte sie die Hände frei, wenn die Kinder schwimmen gingen.
„Das ist das Hauptbüro, hier ist Kates Büro und dort der Empfang – ich habe euch über den Hintereingang hereingelassen, aber Besucher kommen hier herein“, erklärte er, öffnete die Tür und ließ die Kinder nach draußen, damit sie im Schnee toben konnten. Verträumt sah Amelia auf den schneebedeckten Rasen, der von Rosen umsäumt wurde, die an den Backsteinwänden hinaufzuklettern schienen. In der Mitte stand ein Springbrunnen. Lächelnd beobachtete sie, wie die Kinder kreischend um den Brunnen rannten und Schneebälle warfen. Es war schön, sie nach diesem schwierigen Jahr so glücklich zu sehen.
„Wie schön. Im Sommer muss es hier herrlich sein.“
„Das ist es. Dann trinken die Angestellten meist draußen Kaffee oder sitzen in der Mittagspause hier. Es ist ein wunderbarer Ort zum Arbeiten, das wusste ich sofort. Ich habe es entdeckt, bevor …“ Jake stockte kurz. „Ich habe es vor fünfeinhalb Jahren gesehen und war sofort verliebt. Also habe ich meine Pläne etwas geändert und trotzdem weitergemacht. Der Umzug war … die richtige Entscheidung, obwohl ich keine Wahl hatte. Unser Haus war bereits verkauft, und die Arbeiten hier hatten begonnen.“
„Das war bestimmt schwer“, antwortete sie leise, aber er zuckte nur die Schultern.
„Nicht wirklich. Mit dem Haus klarzukommen schon eher. Die Bauarbeiten haben oben angefangen, weil wir dort wohnen wollten, darum waren die entsprechenden Firmen schon beauftragt, und dann … ich habe den Rest einem Inneneinrichter überlassen, bis auf die Räume dort oben. Aus ihnen habe ich Zimmer gemacht, in denen Leute mit Kindern übernachten können, denn das war immer der Plan gewesen. Wir wollten als Übergangslösung dort oben eine Küche einbauen, aber dazu ist es nie gekommen, und ich habe woanders gewohnt, während hier gebaut wurde, und mich zuerst auf die Büros konzentriert.“
Er starrte so nachdenklich auf das Haus, dass sie sich abwandte und ihn in Ruhe ließ. Warum bildete sie sich ein, er könnte an einer Beziehung mit ihr interessiert sein? Er liebte noch immer seine Frau – die Frau, mit der er die Räume geplant hatte, in denen sie und ihre Familie jetzt wohnten.
Dass sie sich von allen Zimmern diese ausgesucht hatten … aber er hatte diesen Bereich für Familien vorgesehen, vielleicht war sie einfach überempfindlich.
Was dachte sie? Gefiel ihr die Einrichtung, oder war sie einfach nur höflich? Oder gefiel es ihr, und sie wollte nur nicht mit ihm arbeiten?
Zu kompliziert, zu viel seelischer Ballast bei ihnen beiden?
„Wir müssen die Konditionen besprechen“, sagte Jake und hoffte, dass er sie überzeugen konnte und sie sich mit der Zeit an ihn gewöhnte, ihm vertraute. Denn nach einem Mistkerl wie David Jones, der ihr Leben so gründlich ruiniert hatte, fiel ihr das sicher schwer.
Er durfte sie nicht drängen, das wusste er. Aber wenn er dafür sorgte, dass sie wieder auf eigenen Beinen stand, verschaffte ihr das eine Atempause. Und dann vielleicht …
Sein Handy klingelte. Ungeduldig zog er es aus der Tasche und warf einen Blick auf
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