Julia Weihnachtsband Band 26
schwimmen! Kommst du auch mit?“
Jake schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht … mein Gips darf nicht nass werden. Aber ich kann es kaum erwarten, bis ich wieder darf. Eigentlich schwimme ich jeden Morgen um sechs Uhr, bevor überhaupt jemand hier ist, und das vermisse ich sehr. Ich werde euch also nicht zuschauen, sonst werde ich neidisch. Aber ihr habt bestimmt viel Spaß!“
In dem Moment kam zur Freude der Kinder Kate mit Megan. Sofort ging er auf sie zu und umarmte sie.
Zu seiner Überraschung traten ihr Tränen in die Augen.
„Ich habe mich so schrecklich gefühlt, aber ich wusste nicht, was ich tun soll, und ich dachte nicht, dass es dir etwas ausmacht. Du solltest nicht einmal hier sein …“
„Hey, es ist gut. Du hast das Richtige getan, also hör auf, dir Sorgen zu machen. Ich wäre wahrscheinlich wütend, wenn du es nicht getan hättest. Außerdem“, wechselte er das Thema, „wollen die Kinder gern in den Pool, und ich muss kurz mit Amelia sprechen. Würde es dir etwas ausmachen, die Bande im Auge zu behalten? Amelia, ist dir das recht?“
„Sicher.“ Amelia nickte und bemerkte, dass Kate sie neugierig ansah.
„Okay, dann macht euch fertig, und du kommst gleich zu mir, Amelia. Ich bin in meinem Büro.“
Damit ließ er sie allein. In seinem Büro drehte er die Heizung auf und checkte seine E-Mails. Er scrollte durch die Massen an Nachrichten, löschte die meisten, ohne einen zweiten Blick darauf zu werfen, speicherte einige und beantwortete andere.
Und dann stand sie nervös in seiner Tür. Jake schaltete den Computer aus und stand auf.
„Komm rein, ich habe nur nach meinen E-Mails gesehen. Kaffee?“
„Oh … danke. Hast du Milch hier, oder soll ich welche holen?“
„Reicht Kaffeesahne?“
„Ja.“ Sie ging ans Fenster und schaute auf den Weg hinaus. „Wie kommst du hier überhaupt zum Arbeiten?“, fragte sie leise, und er musste lachen.
„Dort draußen hüpft höchstens mal ein Eichhörnchen vorbei, also habe ich den Kopf frei. Keine Ablenkung – das ist gut für mich. Und es ist sehr friedlich. Es gefällt mir am besten, wenn sonst niemand hier ist, ganz früh am Morgen und spät abends.“
„Und das Haus?“, fragte sie und drehte sich zu ihm um.
„Ich esse manchmal dort und habe auch Gäste. Aber eigentlich nutze ich nur mein Arbeitszimmer und das kleine Wohnzimmer. Der Rest ist ein bisschen zu formell.“
Und einsam, doch das erwähnte er nicht, denn er wollte nicht daran denken, wie lebhaft es in den letzten Tagen gewesen war und wie leer und verlassen es sich wieder anfühlen würde, wenn sie weg waren.
„Ich vermute, du hast über Nacht nicht weiter über die Stelle nachgedacht?“, fragte er, als er ihr einen Kaffee reichte. Sie nahm die Tasse, folgte ihm zum Sofa und setzte sich.
„Doch, aber ich muss wissen, ob du genug Arbeit für mich hast, um davon leben zu können. Ich möchte nicht unverschämt klingen, aber ich muss Geld verdienen, und meine Zeit ist begrenzt. Ich bin gut, das weiß ich. Und ich möchte für meine Familie das Beste. Es ist ein Balanceakt, Arbeit und Kinder unter einen Hut zu bekommen, wobei ohne Arbeit nichts funktioniert, also was rede ich? Ich muss an diese Dinge denken. Und ich weiß, dass du über die Feiertage geschlossen hast, also weiß ich nicht, wann ich anfangen könnte …“
„Wann du möchtest“, unterbrach er sie, bevor sie sich das Ganze ausredete. „Judith, meine Übersetzerin, hat in letzter Zeit weniger gearbeitet, darum gibt es einen kleinen Rückstau. Wenn du damit anfangen möchtest, wäre ich dir sehr dankbar. Einiges davon könnte sogar dringend sein.“
„Also … schreibe ich dir eine Rechnung, wenn du zufrieden bist?“
„Oder ich kann dir gleich einen Scheck geben“, erwiderte er. „Nur als Vorschuss, damit du einen Vorlauf hast.“ Mit dem Geld könnte sie ein Haus mieten und ausziehen, dachte Jake bedauernd, aber er konnte sie schlecht festhalten, selbst wenn er das wollte.
„Brauchst du keine Referenzen?“, fragte sie ungläubig, aber er lachte nur.
„Nein, du bist mit Kate befreundet, ich kenne deine Kinder, habe deinen Exmann kennengelernt …“
„David?“, fragte sie erschrocken. „Wann?“
Jake zuckte die Schultern. „Letztes Jahr? Ich glaube zumindest, dass er das war. Er kam mit einer Idee für eine Coffee-Shop-Kette auf mich zu.“
„Oh ja, das war er. Es war eine verrückte Idee. Ich hatte keine Ahnung, dass er dich deswegen angesprochen hat. Wahrscheinlich ist er auf
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