Julia Weihnachtsband Band 26
nicht bereit, hatte gerade erst begonnen, seine Gefühle nach dem Verlust seiner Familie zu verarbeiten – aber er wollte sie, sie und ihre Familie, obwohl er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte.
Sex war kein Problem. Aber das … das war etwas völlig anderes. Mit der rechten Hand streichelte er ihre Wange. „Danke für den Tag heute“, sagte er weich.
Mit großen Augen schüttelte Amelia den Kopf. „Nein … ich muss dir danken, Jake. Du warst toll … Es hätte ein schreckliches Weihnachtsfest werden können, aber es war das schönste, an das ich mich erinnern kann. Und alles deinetwegen. Also danke für alles, was du für mich getan hast, für die Kinder und sogar für Rufus. Du bist ein Held, Jake Forrester – ein wirklich guter Mann.“
Sie streckte sich und küsste ihn sanft auf die Lippen, bevor sie sich zurückzog.
Widerwillig ließ er sie gehen.
Wir haben Zeit, dachte er, als er sich fürs Bett fertig machte. Wie müssen nichts überstürzen. Vielleicht war es auch besser, wenn sie es langsam angingen.
Er öffnete seine Nachttischschublade und nahm die Schmerztabletten heraus. Dabei fiel sein Blick auf das Foto. Er holte es heraus und starrte es an. Jetzt waren sie beinahe wie Fremde, unscharfe Erinnerungen, ein Teil seiner Vergangenheit. Er würde sie nie vergessen, aber sie waren nicht mehr da, und vielleicht war er jetzt bereit weiterzuleben.
Jake öffnete seinen Koffer, nahm die zerbrochenen Überreste der Uhr heraus und legte sie zusammen mit dem Bild in eine Box, in der er Rachels Sachen aufbewahrte – oben auf seinen Schrank.
Es war Zeit, nach vorn zu blicken.
Mit Amelia?
8. KAPITEL
„Wollten wir nicht den Hund baden? Wir haben schon vor Tagen darüber gesprochen und sind immer noch nicht dazu gekommen.“
Amelia sah zu Jake auf und biss sich auf die Unterlippe, um nicht zu lächeln. „Er riecht doch ziemlich, oder?“
„Das kann man sagen. Und so nass und dreckig, wie er vom Schnee ist, scheint jetzt ein guter Zeitpunkt zu sein. So kann er über Nacht am Feuer trocknen.“
„Ich hole mein Shampoo und lasse Wasser ein.“ Sie stand auf und lief nach oben in ihr Bad, bevor sie mit der Shampooflasche in den Hauswirtschaftsraum ging. Kurze Zeit später kam Jake mit Rufus und einem Armvoll Handtüchern.
„Hier … das sind alte Handtücher. Die nehme ich eigentlich zum Schwimmen, aber ich schätze, das stört den Hund nicht.“
Die sind besser als meine besten Handtücher, dachte sie, aber sie sprach es nicht aus, dankte ihm einfach, hob Rufus hoch und stellte ihn in das Wasser. Mit einem Plastikkrug, den sie im Schrank unter der Spüle gefunden hatte, schöpfte sie Wasser über ihn.
„Er ist ganz brav“, sagte Jake, der ihr an die Arbeitsfläche gelehnt zusah. „Nicht, dass mich das überrascht. Hattest du schon Zeit, dir die Sachen anzusehen, die ich dir gegeben habe?“
„Ja, und es sieht nicht besonders schwer aus. Soll ich es probieren?“
„Könntest du?“
„Sicher. Wenn du möchtest, setze ich mich daran, während Rufus trocknet.“ Sie shampoonierte den Hund gründlich ein und spülte ihn sorgfältig wieder ab, bevor sie den Stöpsel zog und ihm das Wasser vorsichtig aus dem Fell drückte. Dann wickelte sie ihn in ein Handtuch und trug ihn zum Kamin.
„Hast du eine Bürste?“
„Ich mache das schon“, erwiderte sie und kämmte behutsam Rufus’ Fell aus, während er zitternd dastand.
„Friert er?“
„Nein, ihm gefällt das nur nicht. Er ist eine kleine Memme und wird nicht gern gebürstet. Aber das wird er schon überstehen.“
„Ist sie gemein zu dir, Kleiner?“, schmeichelte Jake, und Rufus wedelte mit seinem dünnen, kleinen Schwanz und sah bettelnd zu seinem Helden auf, damit er ihn rettete.
„Keine Chance, da musst du durch“, sagte sie bestimmt, drückte ihm aber einen Kuss auf die Schnauze. Als sie endlich fertig war, schüttelte er sich heftig. Dann lief er im Zimmer herum und rieb seinen Kopf am Teppich und brachte sie zum Lachen.
„Richtig, die Dokumente“, sagte sie schließlich. „Soll ich sie an meinem Computer bearbeiten?“
„Das ist wahrscheinlich leichter.“
Also setzte sie sich an den Tisch, während Jake auf dem Stuhl am Kamin Platz nahm und Rufus sanft trocken bürstete. Amelia dachte bei sich, wie schön es war, wie gemütlich – und sie konnte sich nicht erklären, warum sie sich so davon einwickeln ließ.
Darum konzentrierte sie sich mit aller Macht auf die Dokumente. Nach einer Weile lehnte sie sich
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