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Jung, sexy und beliebt

Jung, sexy und beliebt

Titel: Jung, sexy und beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Sie war tatsächlich hier.
    In Wirklichkeit hatte sie das Taxi nur verlassen wollen, weil sie keine Sekunde länger warten konnte, ihre Füße auf Waverly-Boden zu setzen, nicht weil sie sich genau auskannte. Sie betrachtete das kleine Backsteingebäude neben sich und stellte fest, dass die Fenster von Efeu überwachsen und die Tür zugerostet war. Das war definitiv nicht das Empfangsgebäude, in dem sie einchecken musste. Ein weiterer Wagen, diesmal ein schlachtschiffgrauer Bentley, fuhr vorbei. Jenny beschloss, dem Konvoi von Luxuskarossen zu folgen.
    Sie schleppte ihr Gepäck den frisch gemähten Hügel hinauf und ihre spitzen Absätze sanken in den feuchten, weichen Boden ein. Rechts befand sich ein Sportplatz mit Aschenbahn, flankiert von Tribünen. Ein paar Mädchen mit wippenden Pferdeschwänzen drehten flott ihre Runden. Auf der Anhöhe ragten ein weißer Kirchturm und die Schieferdächer weiterer roter Backsteingebäude aus den Bäumen hervor. Die Fußball-Jungs hatten aufgehört zu spielen, standen beieinander und starrten jetzt in Jennys Richtung. Starrten die Typen etwa sie an?
    Eine Stimme drang in ihre Gedanken. »Sollen wir Sie mitnehmen?« Jenny blickte auf und sah einen sonnengebräunten Mann mittleren Alters mit blendend weißen Zähnen. Er lehnte sich aus dem Fahrerfenster eines silbernen Cadillac Escalade. Jenny spiegelte sich in seiner Ray-Ban-Fliegerbrille. Sie sah peinlich und blöd aus, wie sie da in ihrem zu knappen Lacoste-Polo und den bonbonrosa Peep-Toes ihre Koffer den Abhang hochschleppte. Das Shirt hatte sie bei Bloomingdale’s gekauft, überzeugt davon, dass sie sich darin absolut internatmäßig fühlen würde. Wegen der Sandaletten war sie mehrere Male wieder hingegangen, bis die Dinger endlich so weit runtergesetzt waren, dass sie sie sich leisten konnte.
    »Äh, gerne. Ich bin auf dem Weg zum Empfangsgebäude.« Sie glitt auf den Rücksitz des Geländewagens, der nagelneu roch. Ein aschblonder Junge mit fein gemeißelten Zügen saß auf dem Beifahrersitz und starrte missmutig vor sich hin. Er drehte sich nicht um und machte keine Anstalten, mit ihr zu reden.
    »Ich weiß nicht, Heath«, sagte der Mann beiläufig. »Das mit deiner Party klappt vielleicht nicht – deine Mutter und ich brauchen das Haus in Woodstock vielleicht an dem Wochenende.«
    »Motherfucker« , zischte der Junge leise. Sein Vater seufzte.
    Jenny überhörte den rüpelhaften Ausdruck großzügig. Sie hatte nur Ohren für ein Wort: Party. Allerdings wollte sie den Jungen nicht darauf ansprechen, so sauer, wie er gerade war.
    Der Wagen hielt vor einem riesigen Backsteingebäude. Neben dem Sandsteineingang hing ein kleines braunes Schild, auf dem »EMPFANGSBÜRO« stand. Jenny bedankte sich mit quäkender Stimme, schnappte sich ihr Gepäck und steuerte direkt auf die Tür zu.
    Der Warteraum war groß wie ein Ballsaal. Der glänzende Boden war aus dunklem Kirschbaumholz, von der bahnhofshallenhohen Decke hing ein Kristallkronleuchter. Vier eierschalenfarbene Ledersofas standen im Rechteck um einen schweren Couchtisch aus Teak. Auf einem davon hatte sich ein gut aussehender Junge mit bernsteinfarbenem Haar ausgestreckt, blätterte in einer Ausgabe des For Him Magazine und aß Pringles.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte jemand hinter ihr. Jenny fuhr zusammen, drehte sich um und sah eine ältere Frau in Laura-Ashley-Sachen mit haarspraybetoniertem Pagenkopf und wässrig blauen Augen. Sie saß hinter einem Pult mit einer kleinen Tafel, auf der »Anmeldung neue Schüler« stand, und trug ein Schildchen mit der Aufschrift »Hallo, mein Name ist Mrs Tullington«.
    »Hi!«, piepste Jenny. »Ich bin Jenny Humphrey. Ich bin neu.«
    Sie betrachtete das Waverly-Willkommensprogramm , das auf die Platte des Empfangstisches geklebt war. Offiziell fing das Schuljahr erst morgen Abend mit dem Empfangs-Abendessen an, aber tagsüber sollten schon Auswahlwettkämpfe für verschiedene Sportteams stattfinden. Mrs Tullington tippte etwas in einen schlichten grauen Sony-Laptop, dann runzelte sie die Stirn. »Es gibt ein Problem.«
    Jenny sah sie verständnislos an. Ein Problem ? Im Waverly-Zauberland konnte es doch keine Probleme geben! Man musste sich nur diesen umwerfenden Pringles-Jungen ansehen!
    »Unseren Unterlagen nach sind Sie ein Junge«, fuhr Mrs Tullington fort.
    »Wie bitte?« Jenny wurde mit einem Mal wach. »Haben Sie Junge gesagt?«
    »Ja … wir führen Sie hier als Mister Jennifer Humphrey.« Die ältere Dame schien

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