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Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Titel: Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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Sachen wieder ordentlich zusammen und in meinen Schrank.
    Ein letzter Blick in diesen und es war klar, dass die Sozialstation demnächst eine Kleiderspende aus dem Hause Lorenz bekommen würde. Ich lief die Treppe hinunter zu meinem Großvater, setzte mich ihm gegenüber und sah einen Moment zu, wie er mit akribischer Sorgfalt seine Münzen polierte.
    „Die hier, mein Junge, habe ich aus dem ersten Weltkrieg mitgebracht … das ist eine spanische Münze“, erklärte er voller Enthusiasmus.
    Ich sank mit der Stirn auf den Tisch. „Großvater, als der erste Weltkrieg tobte, warst du noch ein Kind und Spanien war gar nicht dabei und die Münze ist aus England“, seufzte ich.
    „Bist du sicher?“ Mein Großvater runzelte die Stirn.
    „Jap, bin ich. Sag mal, wo ist Großmutter?“
    „Ich glaube, sie ist Mittag kochen.“ Er besah sich nun die Münze genauer, war wieder vollkommen in seiner eigenen, kleinen, meist ausgedachten Welt vertieft.
    „Großmutter? Hi.“
    „Jake, mein Junge. Na, wie sind die Ferien?“
    „Ganz gut … naja, ich hab drei Tage auf dem Bett gelegen. Großmutter, ich brauche dringend neue Klamotten und ...“
    „Neue Klamotten? Kannst du nicht ordentlich reden?“, unterbrach sie mich.
    Manchmal ging mir meine liebe Familie gehörig auf den Sender. „Entschuldige bitte. Ich brauche neue Kleidung. Hosen, Pullover … alles irgendwie.“
    „Verstehe. Was ist denn mit deinen Hosen und Pullovern, die du hast?“
    „Na ja, die sind nicht mehr wirklich … schön. Die habe ich seit drei Jahren oder länger.“
    Sie zupfte an ihrer Kittelschürze. „Die habe ich seit fünfzehn Jahren. Und sie ist tadellos. Ich kaufe mir auch nicht einfach eine neue, nur weil mir die Farbe vielleicht nicht mehr gefällt“, rügte sie mich.
    Wieder atmete ich tief durch. „Großmutter, ich bin aber nicht du und ich bin achtzehn und … Mann, ich will doch einfach nur neue Klamotten haben!“ Ich wusste, dass ich so niemals an Geld kommen würde, aber meine Familie regte mich einfach auf. „Siehst du eine Möglichkeit, mir mein Geburtstagsgeld drei Wochen früher zu geben?“, fragte ich jetzt wieder ganz höflich.
    Sie musterte mich. „Ich werde bis heute Abend darüber nachdenken und mich mit deinen Eltern beratschlagen.“ Für sie war das Gespräch beendet.
    Ich lächelte verkniffen, verließ die Küche und blieb neben meinem Großvater stehen. „Wie hast du das vierzig Jahre ausgehalten?“
    „Jake! Schau, die hab ich ...“
    „Ja, ich weiß, die ist aus Angola und du hast sie zur Jahrhundertwende gefunden.“
    „Nein, ich war niemals in Angola. Aber ...“
    „Großvater, manchmal bist du echt süß.“ Ich lief die Treppe wieder nach oben in mein Zimmer und warf mich wieder aufs Bett. Blicklos starrte ich an die Decke, überlegte, welche Klamotten ich mir kaufen würde. Hatte ich überhaupt Ahnung davon? Jeans … klar. Was sonst? Shirts … vielleicht mal ein Hemd? Das müsste Mum dann bügeln. Oh Freude. Ich stellte fest, dass meine Vorstellungskraft, was Mann so tragen konnte, ziemlich gering war. Also geringer als gering. Aber wen sollte ich fragen? Laura? Nein, die Süße war nett, wirklich, aber sie hatte von Klamotten noch weniger Ahnung als ich.
    Langsam, stand ich auf, zog mir das Shirt über den Kopf und betrachtete mich im Spiegel. Ich war nicht mal hässlich … oh, hab ich überhaupt schon gesagt, wie ich aussehe? Entschuldigt. Also ich bin knapp einen Meter achtzig groß, und schlank. Ich habe braune Augen und hellbraunes Haar. Ich hasse meine Frisur. Meine Haare sind ziemlich dick, was es nicht leicht macht, etwas damit anzustellen. Sie sind glanzlos und stumpf, aber kurz. Tja, was noch? Oh, ich bin ziemlich muskulös. Warum, weiß ich auch nicht. Wenn ich mir meinen Oberkörper so ansehe, stelle ich fest, dass ich gar nicht so hässlich bin. Aber was soll ich mit mir anstellen? Ich legte den Kopf schief und seufzte. Ich war absolut einfallslos. Leider bestand meine Familie aus meiner Mutter, die von Styling keine Ahnung hatte, aus meinem Vater, der Tag für Tag in Schlabberjeans und Pullunder rumlief, meinem Großvater, der … okay, der fällt ohnehin weg, und meiner Großmutter, bei der ich nicht wusste, ob sie mich in eine Kittelschürze stecken wollte. Ich hatte keine Geschwister, keine Tanten oder Onkel, die mir helfen könnten. Also musste ich das irgendwie allein durchstehen. Hab ich Angst? Nein, ich glaub nicht.
    Okay, fassen wir zusammen. Ich brauchte neue Klamotten, eine

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