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Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen

Titel: Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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neue Frisur – irgendwie ein komplett neues Styling.
    Ich stand vor meinem Spiegel … und stand … und stand und rührte mich nicht. Es war ein großer Schritt. Umstylen hieß nicht nur, sich mal eben ein paar Haare abschnippeln zu lassen, oder in eine neue Hose zu schlüpfen. Es hieß vor allem, sich einem neuen Lebensgefühl hinzugeben.
    Ich drehte mich, zog meine Hose hinunter und betrachtete meinen Hintern. Klein und fest. Ja, der konnte sich sehen lassen. Und wo ich schon mal dabei war, mich genauer zu betrachten – das tat ich nicht allzu oft und auch nicht wirklich so genau - drehte ich mich um, zog meine weiße Baumwollunterhose auch noch hinunter, um ihn zu betrachten. Oh, Memo an mich selbst: Mit dieser Unterwäsche bist du in zwei Jahren noch Jungfrau! Ich hatte nicht wenig in der Hose … glaubte ich. Ich hatte keine Vergleichsmöglichkeiten. In der Schule bin ich immer erst duschen gegangen, wenn alle anderen raus waren.
    Ich rümpfte die Nase, bei all den Schamhaaren und nahm mir vor, mir nicht nur oben eine neue Frisur anzuschaffen. Kahlschlag … ja, das wäre ne Idee. Ich zog mich wieder an, schnappte mir mein Portemonnaie und verließ das Haus, um Einwegrasierer zu kaufen. Ich würde nämlich genau da anfangen. Da unten.

Wie rasiert man sich am besten?
    Ich war nicht lange unterwegs, nur ein paar Minuten. Die Drogerie lag gleich in meiner Straße. Im Nachhinein dachte ich mir: Wärst du mal woanders hingegangen. Es war ein wunderbares Gefühl, der alteingesessenen Verkäuferin, die meiner Mum vermutlich schon bei der Wahl meiner ersten Windel geholfen hat, zuzusehen, wie sie die Einwegrasierer in die Kasse eingab.
    „Na, soweit ist es schon? Kommt schon der erste Bartwuchs, mein Junge?“, säuselte sie. So laut, dass es auch der alte Mann in Gang zehn gehört hatte.
    Zu meiner neuen Epoche zählte auch, dass ich mich nicht mehr überall versteckte. Also lächelte ich frech – ich hoffte, dass es frech war und nicht unhöflich – und sagte: „Aber nein, Frau Summer, ich will mir den Sack rasieren. Meinen Sie, die Klingen funktionieren?“ Ich verfluchte meine roten Wangen, zeugten sie doch nicht gerade von jugendlicher Coolness. Zumindest schnappte Frau Summer nach Luft, gab mir in Windeseile mein Wechselgeld zurück und ich wusste, dass ich meiner Mum bald die Gründe meiner Intimrasur erläutern müsste.
    Ich hatte nie viel auf mein Aussehen gegeben, wie man heute erkennen konnte, aber als ich fünfzehn war, hatte ich mit Stolz in der Badewanne meine knapp zehn Brusthaare betrachtet. Ich fand es toll. Zeigten sie mir doch, dass ich definitiv kein Kind mehr war. Ich war ein Jugendlicher mit zehn Brusthaaren. Meine Mum – ganz klassisch – kam herein, während ich in der Wanne saß und sagte mir, ich wäre noch zu jung für Brustbehaarung. Ich war perplex gewesen. Nicht nur, dass ich splitternackt im Badewasser saß und meine Mum mich so sah … nein, sie kritisierte meine zehn Brusthaare. Und außerdem, was hätte ich denn tun sollen? Ihnen sagen: Sorry Jungs, kommt in zehn Jahren nochmal, ich bin zu jung für euch!? Wohl kaum. Ich hatte meiner lieben Mum flapsig geantwortet, dass es meine Haare waren und das blieben sie auch. Heute waren es mehr als zehn … knapp dreißig würde ich sagen. Und ich wusste, dass sie meinen neuen Einwegrasierern zum Opfer fallen würden.
    Ich hatte die Drogerie schnell verlassen und war nach Hause geeilt. Tja, wie rasierte man sich am Besten? Mit Rasierschaum? Sollte ich den von Dad benutzen? Mist, ich hätte mir welchen kaufen sollen. Schnell ging ich ins Bad und schloss die Tür. Mit grübelnder Miene betrachtete ich die Sprühdose Rasierschaum. Nach einer gefühlten halben Stunde stellte ich die Dose ins Regal zurück und ließ Badewasser ein.
    „Jake, Liebling?“, rief meine Mum.
    „Ich bin im Badezimmer!“
    Wie so oft, riss sie einfach die Tür auf, scherte sich nicht darum, dass ich erwachsen war und nackt sein könnte, was ich zum Glück noch nicht war. „Was machst du hier?“
    „Baden.“
    „Um diese Zeit?“ Sie starrte zwischen der Badewanne und mir hin und her.
    Ich runzelte die Stirn. „Jaah … gibt’s für so was Sperrzeiten?“
    „Nein, aber es ist erst Mittag. Das Essen ist gleich fertig.“
    Nun seufzte ich. „Mum, ich hab keinen Hunger. Ich habe doch vor zwei Stunden erst Frühstück gegessen.“
    „Das kommt davon, wenn man so spät aufsteht. Ich erwarte dich in zehn Minuten am Mittagstisch.“ Sie wollte das Bad verlassen,

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