Jungs zum Anbeißen
Argument.
»Hm, zum einen giere ich nicht nach deinem Blut«, antworte ich langsam. »Und, ähm . . .« Ich greife unter mein Shirt und ziehe meine Kette mit dem Kreuz hervor.
Magnus macht einen Satz und springt von mir weg. »Und das Kreuz turnt mich nicht ab und es verbrennt mich auch nicht oder so was.« Ich denke einen Moment lang nach.
»Und ich hätte eindeutig Lust auf ein Stück Käse und eine Knoblauchpizza zum Frühstück, sobald die Sonne aufgeht.«
Tatsächlich finde ich den Gedanken an Letzteres tatsächlich ein bisschen eklig, aber das werde ich bestimmt nicht zugeben.
»Könntest du das.. .bitte... wegstecken?«, fragt Magnus nach Luft ringend. »Also, eins wüsste ich gerne«, sage ich, wobei ich ihn absichtlich ignoriere und mit meinem Kreuz herumwedele, während er hin und her tänzelt, um ihm auszuweichen. »Wie bringen wir das wieder in Ordnung?«, frage ich.
»In Ordnung?«
»Ja. Ich meine, die Verwandlung aufhalten. Sie rückgängig machen. Es muss doch eine Möglichkeit geben, dem Ganzen ein Ende zu machen. Stimmt's ? Vielleicht könntest du das Blut aus der Wunde saugen, wie man es bei einem Schlangenbiss macht?«
Mir wird klar, dass Magnus versucht, etwas zu sagen, aber anscheinend die Worte nicht bilden kann. Oh, richtig, das Kreuz. Ich stecke es unter mein Tanktop. Das Metall fühlt sich ein bisschen warm auf meiner Haut an, aber nicht unangenehm. Trotzdem, kein besonders gutes Zeichen.
»Danke.« Magnus keucht. »Also, wie ich gerade zu sagen versuchte, es gibt keine Möglichkeit, die Verwandlung rückgängig zu machen.«
»Falsche Antwort.« Ich greife nach meinem Kreuz.
»Warte!«, ruft er.
Ich halte inne, die Hand an der Kehle.
»Es . . . könnte eine Möglichkeit geben. Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß es nicht. Aber Lucifent könnte es wissen.«
»Wer ist dieser Lucifent?«
»Mein Boss. Der Anführer des Zirkels. Er ist ein dreitausend Jahre alter Vampir. Wenn irgendjemand es weiß, dann er.«
Ich nicke. »Okay. Gehen wir zu ihm und reden mit ihm.«
»Das können wir nicht. Nun, jedenfalls nicht in diesem Moment. Er ist beim Abendessen.«
»Ja, aber dies ist ein Notfall. Können wir nicht einfach in das Restaurant gehen, in dem er … oh.« Ich schlucke.
»Diese Art von Abendessen?«
Magnus nickt.
»Iiiih.«
»Sunny, versuch doch, diese Dinge ein wenig offener zu betrachten«, wirft Rayne ein. »Andere Leute haben andere Sitten, und sie zu verspotten . . .«
»Also, wann wird er mit seinem, ähm, Abendessen fertig sein?«
Magnus denkt nach. »Ich kann seine Sekretärin anrufen und nachfragen. Vielleicht hat er ja eine Absage für morgen Abend bekommen oder etwas in der Art. Wie wär's, wenn wir uns morgen Abend um acht auf dem St.-Patricks-Friedhof treffen? Ich werde vor dem großen Grabstein in der Mitte auf dich warten.«
»Morgen?«, entfährt es mir. »Aber das sind ja noch vierundzwanzig Stunden. Ich muss morgen in die Schule.«
»Dann gehst du eben hin.« Magnus zuckt die Achseln.
»Aber wird die Sonne mich nicht, na ja, braten oder so was?«
»Hör mal«, sagt er mit einem übertriebenen Seufzer. Als sei ich diejenige, die ihm Ungelegenheiten bereitet. Meine Güte. »Die Verwandlung in einen Vampir dauert sieben Tage. Also müsstest du eigentlich klarkommen. Während der ersten vierundzwanzig Stunden sollte die Sonne dir nicht allzu viel zu schaffen machen. Obwohl ich dir vorschlagen würde, nur für den Fall des Falles ein wenig Sonnenschutzcreme aufzutragen.«
Klar. Sonnenschutzcreme und Schule. Das dürfte lustig werden. Oder auch nicht.
Jungs zum Anbeißen: der Blog
Man sollte meinen, dass wir den Club Fang nach diesem Missgeschick sofort verlassen würden. Aber nein! Als wir in den Club zurückkommen, damit Rayne sich ihren Mantel schnappen kann, besteht sie darauf, zu Safety Dance zu tanzen, bevor sie weggeht. Angeblich ist das ihr allerliebster Lieblingssong aus den Achtzigern und es wäre eine grausame und ungewöhnliche Strafe, wollte ich sie jetzt wegschleppen. Also schön, sie kann sich leicht und ohne eine einzige Sorge auf der ganzen weiten Welt auf dem Tanzboden wiegen, denn schließlich ist nicht sie diejenige, die sich langsam in ein Geschöpf der Nacht verwandelt. Ich meine, wie kann man bloß so selbstsüchtig sein?
Ich schweige fast während des ganzen Heimwegs und ergreife nur einmal kurz das Wort, um zu erwähnen, dass es angesichts der Umstände eine winzige Spur unsensibel von Rayne sei, ausgerechnet den Vampirhit »Bela
Weitere Kostenlose Bücher