Jungs zum Anbeißen
Ich bin jetzt der Star der Schulaufführung. Wenn das nicht cool ist!
Abgesehen davon, dass diese ganze Vampirgeschichte ziemlich ätzend ist, scheint der Rest meines Lebens eindeutig eine Wendung zum Besseren zu nehmen.
»Danke, Mr Teifert. Ich werde Sie nicht enttäuschen«, erkläre ich begeistert.
»Das weiß ich«, antwortet er mit einem Augenzwinkern.
»Versprich mir nur, dass du mir nicht zum Vampir wirst.
Wir haben eine Menge Proben vor uns und die meisten finden tagsüber statt.«
»Das, ähm, geht klar«, sage ich und lache mein nervöses Eselswiehern. Als sei seine Bemerkung das Blödsinnigste im ganzen Universum.
Er nickt und lächelt uns zu, dann verlässt er die Aula.
Rayne und ich tauschen einen Blick, greifen uns unsere Büchertaschen und wuseln nach draußen.
»Das war irgendwie unheimlich«, sage ich, als wir über den Parkplatz zu unserem Wagen gehen.
»Das war mehr als unheimlich«, stimmt Rayne mir zu. Sie stöbert in ihrer Handtasche nach den Autoschlüsseln. »Du solltest vorsichtig sein, wenn er in der Nähe ist.«
»Oh, er hat uns bestimmt nur belauscht und gedacht, es wäre witzig, auf den Scherz einzusteigen.«
Rayne zieht die Schlüssel an ihrer Spinnenschlüsselkette heraus. »Ich weiß nicht, Sunny. Ich habe eine merkwürdige Aura bei ihm bemerkt.« Sie schließt die Tür auf und springt in den Wagen.
Ich nehme auf dem Beifahrersitz Platz. »Bist du jetzt auch noch Aurendeuterin?«, frage ich skeptisch. »Er ist Lehrer.
Er dachte, er wäre witzig. Du bist paranoid.«
Rayne zuckt die Achseln und steckt den Schlüssel in die Zündung. »Okay, Sun, meinetwegen. Ich versuche nur, auf dich aufzupassen. Es gibt nämlich eine Menge Vorurteile gegen Vampire da draußen, wie du weißt.« Sie hält inne.
»Genau genommen weißt du es nicht «, fügt sie hinzu, »da du es ja vorgezogen hast, dich über die sexuellen Großtaten von Spike und Buffy zu informieren, statt das Thema zu recherchieren.«
»Um ehrlich zu sein, mir waren die Geschichten über Angel lieber.« Ich kichere.
Rayne schüttelt den Kopf. »Siehst du, was ich meine?«,
sagt sie und klingt dabei eindeutig frustriert. »Du weigerst dich, die ganze Angelegenheit ernst zu nehmen. Ich weiß nicht, warum ich mir überhaupt die Mühe mache, dir zu helfen. Ich sollte dich einfach machen lassen und abwarten, bis du das alles selbst spitzgekriegt hast.«
Sie wirkt ernsthaft sauer, daher beschließe ich, ihr einen Knochen hinzuwerfen. Schließlich brauche ich jemanden, der mich zu dem Treffen mit Magnus zum Friedhof fährt.
»Tut mir leid, Rayne. Ich weiß, dass du versuchst, mir zu helfen«, sage ich in dem aufrichtigsten Tonfall, den ich zuwege bringen kann. »Aber manchmal flüchte ich mich in Humor, um eine angespannte, stressige Situation zu entschärfen.« Wow, ich höre mich an wie der Psychologe vom Dienst. »Aber ich bin dir dankbar für deine Hilfe.
Mehr, als du weißt.«
»Hm, du bist meine kleine Schwester«, meint Rayne.
»Ja, ich bin um ganze sieben Minuten jünger als du. Was bedeutet, dass du viel älter, weiser und weltgewandter bist, als ich es je zu sein hoffen darf.«
Rayne wirft mir einen Blick zu.
Ich lache. »Tut mir leid.«
»Okay, fahren wir zum Friedhof«, antwortet sie. »Lass uns herausfinden, ob wir diese Vampirgeschichte rückgängig machen können.«
»Klingt nach einem guten Plan.«
Rayne fährt vom Parkplatz und biegt nach links ab. Wir schweigen einen Moment lang. Dann . ..
»Meinst du, dass Jake seine Einladung zum Ball rückgängig machen wird, wenn ich mich wieder in einen Menschen verwandele?«
»Arghh!«
»'tschuldigung.« Ich verschränke die Hände auf dem Schoß und mime die brave, schweigende, ernsthafte zukünftige Vampirbraut.
Aber die Frage beschäftigt mich trotzdem.
Der Zirkel - alias unterirdische Luxusvilla
Wir biegen auf den St.-Patricks-Friedhof ein und fahren zwischen zwei Statuen von toten Katholiken am Eingang hindurch und eine schmale, von Grabsteinen gesäumte Straße hinunter.
»Ein Treffen mit einem Vampir auf einem Friedhof kommt mir ziemlich abgeschmackt vor«, bemerke ich, während ich aus dem Fenster starre und versuche, mir die Grabsteine nicht allzu sehr unter die Haut gehen zu lassen.
Rayne zuckt die Achseln. »Wenn du meinen Blog gelesen hättest, würdest du wissen, warum, aber he, ich bin davon überzeugt, dass die Fanfiction absolut faszinierend war.«
»Würdest du bitte mit diesem >Wenn-du-meinen-Blog-gelesen-hättest< - Müll
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