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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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aufhören?«, flehe ich und verdrehe die Augen. »Ich meine, ehrlich, ich werde das Ding lesen.
    Von Anfang bis Ende, versprochen. Aber ich hätte es wohl kaum zwischen dem Schauspielunterricht und unserem Trip zum Friedhof lesen können, oder?«
    »Schön, schön.« Rayne dreht das Lenkrad und fährt an den Straßenrand. Dann würgt sie den Motor ab. »Wir sind sowieso da.«
    Ich sehe mich um. Wir sind umringt von Grabsteinen, so weit das Auge reicht, was, wie ich vielleicht hinzufügen darf, unter gegebenen Umständen eine Spur beunruhigend ist.
    »Wir sind da? Wo ist Magnus?«
    Bong! Bong!
    Als plötzlich jemand an mein Fenster klopft, fahre ich praktisch aus der Haut. Ich sehe, wie sich ein Kopf herunterbeugt und zwei Augen zu uns hereinspähen.
    Wenn man vom Teufel spricht.
    Ich kurbele das Fenster herunter. »Verdammt, Magnus«, knurre ich. »Ich hätte fast einen Herzinfarkt gekriegt.
    Schleichst du dich oft so an?«
    Er grinst und scheint keineswegs zerknirscht zu sein, dass er mich halb zu Tode erschreckt hat. »Wir Vampire verstehen uns recht gut darauf, unbemerkt zu kommen und zu gehen.«
    Okay, fügen wir zu der Liste vampirischer Fähigkeiten noch übernatürliche Verstohlenheit hinzu. Das war wahrscheinlich sehr nützlich bei der Jagd auf Menschen, bevor sie diese Geschichte mit der Spenderblutbank ausgeknobelt haben. Wirklich, sie sollten als Attentäter bei der Regierung anheuern oder so was. Sich nach Afghanistan hineinschleichen und Bin Laden ausnuckeln.
    Hm. Vielleicht haben sie das bereits getan und das ist der Grund, warum niemand den Typen aufspüren kann ...
    »Ähm, bist du so weit oder möchtest du lieber noch ein Weilchen im Auto sitzen und Grimassen schneiden«, fragt Magnus honigsüß.
    »Halt deine Reißzähne still, ja?« Ich werfe ihm einen wütenden Blick zu, während ich die Autotür aufstoße, und empfinde eine leichte Befriedigung, als sie ihn am Schienbein trifft. (Obwohl es ihn wahrscheinlich gerade mal kitzelt, als Vampir und alles.)
    Ich steige aus dem Wagen und drehe mich noch einmal zu Rayne um. »Kommst du mit?«
    Sie runzelt die Stirn. »Ich bin nicht eingeladen.«
    Was? Sie hat die Absicht, mich mit diesem irritierenden Blutsauger allein zu lassen? Lästige Zwillingsschwester hin oder her, ich werd die Sache auf gar keinen Fall allein durchziehen.
    »Doch, bist du wohl«, sage ich. »Du bist so was von eingeladen Ich lade dich ein. Wenn's hilft, werde ich dir sogar eine Einladung drucken lassen.«
    »Nein.« Dieser Einwurf kommt von dem oben erwähnten irritierenden Blutsauger, nicht von meiner armen, uneingeladenen Zwillingsschwester.
    »Nein? Was soll das heißen, nein?«, sage ich und drehe mich, die Hände in die Hüften gestemmt, zu ihm um.
    »Sunny, ich darf nicht mitkommen. Nur Vampire dürfen den heiligen Zirkel betreten.«
    »Könnt ihr nicht mal eine Ausnahme machen? So eine Art Sonderdispens?« Ich setze meine schönste flehende Miene auf. Die, die mir an Abenden unter der Woche immer den Autoschlüssel einbringt, wenn meine Mom findet, dass ich eigentlich lernen sollte. »Bitte? Sie ist meine Zwillingsschwester. Und schließlich weiß sie viel mehr über Vampire als ich. Sie hat sogar einen Blog darüber.« Ich wende mich zu Rayne um und werfe ihr ein verstohlenes Lächeln zu. »Den ich so was von lesen werde, sobald ich nach Hause komme.«
    »Nein.« Magnus schnauft laut. Als sei ich ein Dorn in seinem Fleisch und nicht umgekehrt. »Sie darf nicht mitkommen. Es gibt Regeln. Regeln, die schon seit Tausenden von Jahren gelten.«
    »Scheißregeln«, murmele ich halbherzig. Ich weiß, dass ich verloren habe. Ich blicke zu Rayne hinüber, die ebenfalls leicht gekränkt und enttäuscht wirkt. Sie hat bestimmt gehofft, sich dieses Zirkel-Dingsbums mit ihrem vampirbesessenen Augen ansehen zu dürfen.
    »Tut mir leid, Rayne«, sage ich und beuge mich über den Beifahrersitz. »Trotzdem, vielen Dank fürs Herbringen.«
    »Soll ich auf dich warten?«
    »Klar. ..«
    »Nein.« Von Magnus natürlich. Er hat eine echte Vorliebe für dieses Wort, das kommt deutlich rüber. Er muss als Kleinkind der echte Brüller gewesen sein. »Ich weiß nicht, wie lange wir wegbleiben werden. Ich werde Sunshine nach Hause bringen, wenn wir fertig sind.«
    Ich ziehe eine Augenbraue hoch. »Okay, schön. Solange niemand von mir verlangt, dass ich mich in eine Fledermaus verwandle und nach Hause fliege.« Tatsächlich könnte das durchaus cool sein, aber das werde ich ihm gegenüber nicht

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