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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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ist hier«, murmelt sie.
    »Schick sie herein.«
    Sie deutet mit dem Kopf auf die kunstvolle Mahagonitür hinter ihr. »Er ist ganz für euch da.«
    Ich folge Magnus in das hintere Büro und bleibe nur einen Moment lang stehen, um Marcia die Zunge rauszustrecken.
    Kindisch, ich weiß, aber sooo befriedigend.

    Lucifents Büro erweist sich als ebenso exquisit wie der Rest des unterirdischen Zirkels. Das Einzige, was fehlt, sind Fenster. Diese Geschichte, dass man keine Fenster haben darf, wäre grässlich für mich, wenn ich auf Dauer ein Vampir bleiben müsste. Obwohl die Picassos an der Wand vielleicht eine gewisse Entschädigung dafür wären. Die Böden sind aus poliertem Holz, in der Mitte des Raums prangt ein riesiger Mahagonischreibtisch.
    Hinter dem Schreibtisch sitzt Haley Joel Osmond, der kleine Junge aus diesem unheimlichen Film Sixth Sense.
    Okay, es ist vielleicht nicht Haley Joel persönlich. Aber dieser Junge sieht ihm ausgesprochen ähnlich - er ist genauso blond und großäugig. Definitiv ein niedlicher Bengel. Er muss wohl Lucifents Sohn sein oder so etwas.
    Ich meine, wer weiß, vielleicht ist heute Familientag in der Vampir AG.
    »He, du«, sage ich und beuge mich vor, um ihn anzulächeln. Ich liebe Kinder. So süß und unschuldig und voller Leben, bevor die Jahre sie zu mürrischen, sarkastischen Bälgern formen, die ihre eigenen Mütter für einen Joint verkaufen würden. »Du bist so niedlich. Ich wette, dein Daddy ist sehr stolz auf dich.
    Wie alt bist du jetzt?«
    »Oh, ungefähr dreitausend Jahre, plus/minus hundert«, faucht der Junge und sein glückliches Babygesicht nimmt einen ausgesprochen angekotzten Ausdruck an. »Magnus«, wütet er. »Was hat das zu bedeuten?«
    Ich blicke zu Magnus hinüber, der gleichzeitig wütend, verängstigt und nervös wirkt.
    »Es tut mir leid, Mylord«, sagt er und verbeugt sich vor dem Kind. »Sie weiß es nicht.«
    O-kay, schön. Ich schnall es nicht. Ich hätte wirklich diesen blöden Blog lesen sollen.
    Magnus erhebt sich aus seiner unterwürfigen Verbeugung und dreht sich zu mir um. »Sunny«, zischt er mit gepresster Stimme. »Das ist Lord Lucifent, Anführer des Blutzirkels.
    Hoher Priester der östlichen Vampirunion der Vereinigten Staaten von Amerika.«
    Ich ziehe eine Augenbraue hoch und schaue zu dem Kind hinüber, das hinter dem riesigen Schreibtisch sitzt. »Haley Joel Osmond ist euer furchtloser Anführer?« Ich fange an zu lachen. Ich kann einfach nicht dagegen an. Es ist so komisch, sich diesen kleinen Dennis allein zu Haus als Anführer der Vampire vorzustellen. Schon bald lache ich so heftig, dass mir die Tränen über die Wangen rinnen. Dieser Junge ist es, vor dem alle Angst haben? Der allmächtige Lucifent? Ich kann nur mit Mühe dem Drang widerstehen, dem kleinen Schurken in die Wangen zu kneifen.
    »Könntest du sie bitte zum Schweigen bringen?«, verlangt Lucifent mit einer entzückenden, quiekigen Kleinjungenstimme. He. Er wirkt fuchsteufelswild. Genau wie Magnus übrigens.
    »Sunny, hör mir zu«, faucht Magnus mich an. Seine Stimme klingt erheblich einschüchternder als die von Klein Lucifent. »Wenn du dich nicht mit dem Gedanken anfreunden willst, für den Rest deines Lebens ein Vampir zu bleiben, möchte ich dir vorschlagen, auf der Stelle aufzuhören zu lachen.«
    Oh. Okay, wenn man es so ausdrückt. . . Ich ringe mein Kichern nieder und setze eine ernstere Miene auf. »Tut mir leid«, murmele ich.
    »Jetzt verbeug dich vor Lucifent«, zischt Magnus mir aus dem Mundwinkel zu. »Und bezeuge unserem Lord deinen Respekt.«
    Oh, heiliger Bimbam! Aber meinetwegen, alles, was notwendig ist, klar? Ich mache einen kleinen Knicks und komme mir dabei ein bisschen lächerlich vor.
    »Wer ist diese ignorante Frau, Magnus, und warum hast du sie zu mir gebracht?«, fragt Lucifent scharf. »Ich bin entsetzt über so viel Respektlosigkeit.«
    Magnus tritt von einem Fuß auf den anderen. »Also, Sir, die Sache ist die, es hat eine... ähm...«
    »Es hat eine Verwechslung gegeben«, erkläre ich, weil ich finde, dass er ein wenig Schützenhilfe braucht.
    Magnus wirft mir einen gequälten Blick zu und wirkt überhaupt nicht dankbar für meine Hilfe. Wow, er scheint wirklich nervös zu sein. Und normalerweise ist er so selbstbewusst. Sogar arrogant. Dieser Lucifent-Bursche, süßes Kind hin oder her, muss in Vampirkreisen ausgesprochen mächtig sein. Wie ein Mafiapate oder so was.
    »Was soll das heißen, eine Verwechslung?«, fragt Lucifent mit

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