Jungs zum Anbeißen
für kleine Vampire.« Ich lächele halbherzig. »Ich werde hier warten.«
Ich lehne mich an einen Wagen in der Nähe und beobachte Magnus, wie er in das Gebäude tritt. Ich liebe ihn. So, so sehr. Daran habe ich keine Zweifel. Und ich möchte wirklich für immer mit ihm zusammen sein. Warum also bin ich so niedergeschlagen? Ich habe meine Entscheidung getroffen. Es gibt kein Zurück mehr. Klar, ich habe meine Menschlichkeit geopfert, aber ich habe es für den Mann getan, den ich liebe. Das ist die Sache total wert.
Ich werde das Vampirsein wahrscheinlich lieben lernen. Man wird mir meine eigenen Spenderbräute zuweisen. (Oder vielleicht heiße männliche Spender, he, he!) Ich werde die Welt bereisen. An Magnus' Seite als Königin herrschen. Wir werden böse Jäger auslöschen etc. Klingt echt gut. Viel besser als die Highschool.
Natürlich wird das Übergangsstadium schwierig sein. Ich werde es meiner Mom niemals erzählen können - sie würde mich einfach an einem Ort einsperren lassen, an dem Ärzte tonnenweise Nadeln in mich reinstecken und alle möglichen Experimente mit mir machen würden, als sei ich eine Art Laborratte.
Uh.
Nein, es wäre besser, wenn meine Mom mich für tot halten würde. Ich werde einen Autounfall heucheln oder so etwas.
Solche Dinge scheinen zur Schulballzeit ständig zu passieren.
Klar, sie wird am Anfang traurig sein. Aber dann wird sie langsam ein Leben ohne ihre Tochter akzeptieren lernen.
Außerdem wird sie immer noch Rayne haben. Nun, jedenfalls bis Rayne wieder an die Spitze der Warteliste kommt und selbst ein Vampir wird. Seufz.
Zumindest werde ich von der Highschool abgehen, fällt mir wieder ein, was mich ein wenig aufmuntert. All diese Tests und Quiz und komplizierten Projekte? Nie wieder. Obwohl es mir leidtun wird, dass ich nun doch nicht die Hauptrolle in Bye Bye Birdie werde spielen können. Wow, mein Tod wird denen das Stück echt vermasseln. Soweit ich weiß, gibt es keine zweite Besetzung für die zweite Besetzung.
Ich hätte unbeabsichtigt die ganze Schulaufführung sabotiert und die harte Arbeit aller Beteiligten zunichte gemacht. Sie würden mich echt umbringen, wenn ich nicht ohnehin so täte, als sei ich tot.
Und dann ist da noch das Hockey. Aber meine Mannschaftskameraden werden auch ohne mich klarkommen. Nun ja, zumindest gegen jeden außer Salem.
Salem ist ziemlich hammerhaft.
Und zuletzt wäre da noch Audrey. Meine beste Freundin.
Sie wird echt geschockt sein, wenn sie am Montag aus Disney World zurückkommt und feststellt, dass ich die Schule, das Hockey und den Schauspielkurs aufgegeben habe. Oh, und natürlich auch, dass ich tot bin.
Wow. Wer hätte gedacht, dass sich das Leben so vieler Menschen ändern würde, wenn ich nicht mehr da wäre?
Man stelle sich vor. Nett von mir, plötzlich zu dieser Erkenntnis zu gelangen, nachdem es zu spät ist.
»Sunny, bist du okay?«
Ich blicke auf. Magnus ist von seinem Trip zur Toilette zurück und sieht mich mit einem sehr besorgten Gesichtsausdruck an. Zuerst habe ich keine Ahnung, warum, dann wird mir klar, dass ich weine. Blöde Blutstränen.
»Mir geht es gut. Wunderbar. Ich bin sehr glücklich«, sage ich und wische mir übers Gesicht. Ich möchte nicht, dass er denkt, mir seien auf einmal Zweifel gekommen. Nicht dass es so wäre, wirklich. Zumindest nicht, was ihn betrifft.
Er tritt vor mich hin und umfasst meinen Kopf mit beiden Händen. Dann lässt er die Finger durch mein Haar gleiten, zieht mich an sich und küsst mich. Plötzlich fühle ich mich viel besser. Meine Sorgen, was Schule, Eltern und Freunde betrifft, lösen sich in nichts auf, während ich das Gefühl seiner Lippen auf meinen auskoste.
Ich kann das schaffen. Ich kann ein Vampir bleiben. Bei Magnus bleiben. Glücklich sein und ein erfüllendes ewiges Leben führen.
Seine Küsse wandern über mein Gesicht zu meinem Hals hinunter. Ich liebe Halsküsse. Und als Freundin eines Vampirs nehme ich an, dass ich noch viele davon kriegen werde.
Und dann fährt ein sengender Schmerz durch meinen ganzen Körper.
»Au!«, rufe ich und fahre zurück. »Warum zum Teufel hast du mich gerade gebissen?«
Jungs zum Anbeißen
Ich springe weg, die Hand auf meinen Hals gepresst. Ein echtes Dejä-vu .
»Das hat wehgetan!«, rufe ich. Tatsächlich hat es viel schlimmer wehgetan als beim ersten Mal vor einer Woche im Club Fang. Der Club-Fang-Biss war sozusagen ein Halsschmerz. Dieser Biss fühlt sich an wie Gift, das durch jede Ader meines Körpers
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