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Junimond (German Edition)

Junimond (German Edition)

Titel: Junimond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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gemeinsam die ersten Minuten des Anfangs an. Sie hatten lange diskutiert, sich dann aber für den Einbruch in die Garage entschieden.
    »Es kommt mir vor, als ob da alles losging«, sagte Olivia.
    »Nein, eigentlich ging es mit dem Einbruch in Stellas Haus los, aber davon haben wir kein Filmmaterial.«
    »Hätten wir es nachstellen sollen?«
    Sie sahen sich an. So würde es bis heute Abend um halb zwölf gehen, kurz bevor sie den Film brennen und abgeben mussten. Zweifel und Diskussionen, geniale und abwegige Vorschläge, gute und schlechte Ideen. Irgendwann würden sie dann akzeptieren, dass es war, wie es war. Ein Film. Der beste, den sie zu diesem Zeitpunkt fertiggebracht hatten.
    Um vier klingelte es und Nick ging nach unten, um zu öffnen. Es waren Ares und Stella wie verabredet. Ares trug den Arm nicht mehr in der Schlinge.
    »Ist die Hand wieder okay?«
    Ares hielt ihm die geschwollene Hand hin. »War ja nur ne Prellung, das geht schon wieder.« Er zog Nick beiseite. »Und WAS ist das da oben an deinem Zimmerfenster?«
    Nick hatte die Fahne schon wieder vergessen, doch nun grinste er. »Ich hab gewonnen. Du schuldest mir eine Packung Kondome.«
    Ares riss die Augen auf. »WER?«
    Sie hörten wie Stella oben Olivia begrüßte.
    »Olli? Echt?!«, platzte Ares heraus.
    Nick schüttelte schnell den Kopf. »War nur eine geschäftliche Übernachtung, aber gewonnen habe ich trotzdem!«
    »Wie jetzt? Ihr hattet den Sex schon beim Film schneiden?«
    Nick wurde ernst. »Hör mal Ares, das ist die Frau meines Lebens. Auch wenn ich sie ein ganzes Leben nicht vögle, ist sie meine große Liebe. Und sie hat heute hier übernachtet und in meinem Bett geschlafen. Und deshalb gilt es.«
    Ares war beeindruckt, wie klar Nick das alles hatte. Und aussprechen konnte. Und er beneidete ihn darum.
    »Aber ... das waren nicht die Regeln.«
    Nick grinste. »Scheiß auf die Regeln. Das ist das Leben.«
    Als sie nach oben kamen, saßen Stella und Olivia vor dem Computer und diskutierten.
    »Was ist aus der Doku-Drama-Idee geworden?«, fragte Stella.
    »Na ja, die ist uns etwas abhanden gekommen. Wir hatte einfach nicht genug Material.«
    »Stimmt«, sagte Stella zu Nicks Überraschung. »Und was haben wir jetzt?«
    »Ich würde es einen Patchwork-Film über eine Patchwork-Gegend nennen«, sagte Nick.
    »Patchwork-Gegend?«
    »Ja. Wenn man der Sache einen Namen geben kann, dann klingt alles ganz logisch.«
    Ares grinste. »Ach so, deshalb haben wir nie einen Namen für die Band gefunden.«
    Sie setzen sich gemeinsam vor den Computer und sahen sich an, was Olivia und Nick in der Nacht erarbeitet hatten. Der Film war eine wilde Achterbahnfahrt durch die Gegend, ihre Geschichte und die Erfahrungen, die sie in den zwei Wochen ihrer Arbeit gemacht hatten.
    »Das Ende ist noch nicht fertig«, sagte Nick schnell, als der Film plötzlich abbrach.
    Stella sprang auf und sah in die Runde. »Also ich finde es toll bis hierher. Auch die Musik.«
    Nick sah sie erleichtert an.
    »Ja, wir müssen noch das Voice Over machen und das Ende halt ... hättest du Lust, das zu sprechen, Stella?«
    Sie nickte.
    Nick sah zu Ares: »Und wie findest du es?«
    »Abgefahren. Zeig mir noch mal meine Fahrt die Treppe runter. Hast du das auf Zeitraffer gestellt? Könnte man das nicht in Slow-Mo machen«
    Nick lächelte nachsichtig. »Nein. Es heißt ja schließlich: eure Gegend und nicht: mein Stunt die Treppe runter .«
    »Die Treppe ist die Gegend.«
    Nick grinste. »Deshalb ist der Stunt ja auch drin.«
    »Gut, und was jetzt? Was kann ich noch tun?«, fragte Ares.
    »Den Film nachher zu Müller-Stein bringen.« Nick holte einen Zettel und gab ihn Ares. »Und hier sind noch ein paar Kleinigkeiten, die uns fehlen. Könntest du die besorgen, während wir mit Stella das Voice Over machen?«
    » CDs, Hüllen, Aufkleber, Cola, Schokolade, Lakritzschlangen ... wo soll ich das alles herkriegen, heute ist Sonntag?!«
    »Tankstelle!«, sagte Olivia und lächelte smart.
    »Und wofür brauchen wir das alles?«
    »Zum Überleben.«
    »Okay, dann ... bis gleich!«, sagte Ares leicht irritiert und zog dann los. Die anderen sahen ihm nach.
    Als sie unten die Tür hörten, sahen Olivia und Nick sich zufrieden an.
    »Hier sind doch CDs und Lakritzschlangen«, sagte Stella überrascht, als Olivia ihre Jacke vom Schreibtisch hob.
    »Ja, wir wollten Ares nur loswerden«, sagte Nick.
    »Wir haben da was für ihn geplant. Eine Überraschung, da der Auftritt der Band doch ausgefallen

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