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Junimond (German Edition)

Junimond (German Edition)

Titel: Junimond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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Lust auf Pizza?«
    Ares legte das Buch beiseite. »Offen gestanden habe ich zu tun. Wir schneiden drüben bei Nick gerade unseren Abschlussfilm.«
    »Ach ja?«
    »Montag ist Vorführung in der Schule.«
    »Und wieso bin ich da nicht eingeladen?«
    »Na ja, die Einladung hängt am Kühlschrank.«
    Sein Vater nickte wieder nachdenklich. »Verstehe. Ich komme natürlich. Bin nur ein bisschen durcheinander in letzter Zeit.«
    »Schon okay.«
    »Nein, nein, gar nicht okay. Tja ...«
    »Papa?«
    »Ja?«
    Ares stand auf und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. Die Hand tat noch weh, aber er ballte sie trotzdem entschlossen zusammen.
    »Sag mal, können wir nicht hier wohnen bleiben?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine hier, in diesem Haus.«
    »... das riesig ist?«
    »Ja, aber du kannst ja dein Büro hier hin verlegen. Ich meine, du bist sowieso die meiste Zeit hier.«
    »Hm.«
    »Im Keller können wir einen Vorführraum einbauen und wenn Helena auszieht, machen wir aus ihrem Zimmer einen Fitnessraum.«
    Sein Vater grinste. »Klingt nicht schlecht, aber ...«
    »Ich geh doch hier zur Schule und meine Freunde ... sind auch alle hier.«
    »Verstehe, du willst bis zum Abitur nicht mehr umziehen, oder?«
    Ares nickte.
    Sein Vater legte die Hände in den Nacken und dehnte sich, dann seufzte er. »Lass mich noch ein wenig drüber nachdenken, okay?!«
    »Okay.« Ares stand auf. »Ich geh dann mal rüber zu Nick.«
    »Ja, klar. Und ... wo und wann noch mal?«
    »Morgen in unserer Aula um elf.«
    »Gut. Ich komme.«

84
    Sonntagnacht
    Ares lag zusammengerollt auf Nicks Bett, aber er konnte nicht schlafen. Die Mädchen waren unten in der Küche und suchten nach Obst, erst war er wegen Schokolade und Lakritz-Schnecken durch die Gegend geradelt, aber jetzt musste es natürlich etwas Gesundes sein. Nick bastelte immer noch an dem Film, er wollte ihn noch nicht mal mehr vorführen, obwohl Ares sehen wollte, was sie in seiner Abwesenheit gemacht hatten. Keine Zeit , hatte Nick gesagt. Und das stimmte. Es war schon halb elf und Ares brauchte mit dem Rad mindestens eine halbe Stunde bis zu Müller-Stein.
    »Sollten wir nicht mal brennen?«
    »Ja, ja«, sagte Nick ohne aufzusehen.
    Ares stand auf und legte Nick die Kondome auf die Computertastatur. »Hier meine Wettschulden. Und du solltest jetzt Schluss machen, sonst wirst du nie mit einem Mädchen schlafen.«
    »Arbeit ist sexy!«
    »Obsessionen sind krank.«
    »Obsessionen sind auch sexy.«
    »Was ist sexy?«, fragte Olivia und warf sich aufs Bett.
    »Du natürlich«, sagte Ares, ohne sich zu ihr umzudrehen.
    Nick ließ die Kondome unauffällig in seiner Schreibtischschublade verschwinden und schob mit der anderen Hand den fertigen Film in den Brennordner.
    Stella kam mit einem großen Obstteller von unten.
    »Wer möchte?«
    Nick und Ares nahmen sich ein Apfelstück und Stella setzte sich zu Olivia.
    »Wie ist der Titel für unseren Film?«, fragte Nick. Alle sahen sich ratlos an.
    »Wir brauchen einen Titel, ich will den Brennordner benennen.«
    »Tja, ... warum nicht einfach: Unsere Gegend ?«, sagte Stella.
    Nick stöhnte. »Das klingt wie: Unsere kleine Farm oder In unseren vier Wänden oder wie diese Einrichtungsshows immer heißen.«
    »Dann eben: Die unbeschreiblichen Abenteuer unserer kleinen Filmtruppe in zwei Wochen mit fünf Kameras und allerlei Katastrophen im Villenviertel Babelsberg «, sagte Olivia.
    »Hättest du auch was Kürzeres?«
    »Flok.«
    »Flok?«
    »Filmlaiengruppe ohne Konzept.«
    »Oder Grog: alkoholisches Getränk mit heißem Wasser.«
    »Verdammt«, rief Nick, ich muss diesen Ordner beschriften, könnte mal jemand einen vernünftigen Vorschlag machen?«
    »Dann nenn es ... Nester und Höhlen.«
    »Nester und Höhlen, Ares? Was soll das denn heißen?«
    »Ich find's gut«, sagte Stella. »Klingt nach Geheimnissen.«
    »Okay, wie wäre es mit: Unserer Gegend: Nester und Höhlen.«
    Nick sah zum Bett. »Ihr seid vollkommen überarbeitet, übermüdet, zu viel Vitamine und Lakritz-Schlangen.«
    »Ich find´s gut. Und vor allem: Wir sollten fertig werden«, sagte Stella.
    Ares legte Nick die Hand auf die Schulter. »Der Film hat doch gar keinen Titel und was auf dem Brennordner steht oder auf der CD sieht sowieso nur Müller-Stein.«
    »Er wird den Film so ankündigen, und in das Programm nehmen.«
    »Ich bin für: Nester und Höhlen. Ohne Unsere Gegend «, sagte Olivia. »Ist auch kürzer. Und ich steh zu dem Titel. Frau Dohms Wohnung ist ne Höhle

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