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Junimond (German Edition)

Junimond (German Edition)

Titel: Junimond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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lese auch nicht.«
    Sie sah ihn erstaunt an. »Ach ja? Auch mal zu viel davon bekommen?«
    »Ja, in meiner Kindheit eindeutig. Helena hat mir ihre Papp-Bilderbücher immer auf den Kopf gehauen.«
    Stella schwieg.
    Ares überlegte, ob er ihr erzählen sollte, dass er Emil und die Detektive wieder gelesen hatte und wie gut es ihm gefallen hatte. Es war nicht nur ein Kinderbuch, fand er. Aber würde sie ihn dann noch ernst nehmen?
    »Du liebst Bücher, oder?«
    Stella zuckte mit den Schultern. »Na ja, lieben ... weißt du, Bücher sind für mich wie kleine Räume, in die ich mich immer wieder zurückziehen kann.«
    »Viele Räume?«
    Sie nickte. »Die sich nicht verändern. Das kann sehr beruhigend sein.«
    Auch wenn Ares wenig las, verstand er sie sofort. Für ihn war es Musik, Songs, mit denen er in eine andere Welt abtauchen konnte und bei denen er Geborgenheit fand.
    »Ich glaube, ich weiß, was du meinst.«
    Stella sah ihn an und kniff leicht die Augen zusammen. »Ziehst du wirklich weg?«
    »Vielleicht.«
    »Willst du es?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Sie saugte konzentriert mit ihrem Strohhalm an den Eisstücken im Glas, dann sah sie plötzlich auf. »Du kannst zu mir ziehen.«
    »Wie? Ich dachte du gehst auch wieder weg.«
    »Nö.« Sie lächelte. »Wir bleiben. Das Haus ist riesig und dein Zimmer ist immer noch frei.«

82
    »Das ist nicht möglich.«
    »Sagen wir, nicht üblich.«
    (Fluch der Karibik)
    Sonntagmittag
    »Was machst du da?«
    »Ich hänge eine Fahne aus dem Fenster.«
    »Warum?«
    »Familiärer Feiertag.«
    Olivia ließ sich wieder zurück auf das Bett fallen und gähnte.
    Sie hat in deinem Bett geschlafen, das gilt! , sagte sich Nick und befestigte die Piratenflagge an seinem Fensterbrett. Ihm gefiel, dass er Ares ein bisschen in die Irre führen konnte, ohne zu lügen. Alles eine Sache des Blickwinkels.
    Olivia und er hatten gestern bis drei Uhr nachts am Computer gesessen und irgendwann gegen halb vier hatte sich Olivia auf sein Bett gelegt und war sofort eingeschlafen. Nick hatte noch eine halbe Stunde weiter gearbeitet, sich dann neben Olivia auf das Bett gesetzt und ihr beim Schlafen zugesehen bis er selber eingeschlafen war.
    »Kann ich hier duschen?«
    Er nickte. »Nimm dir einfach ein Handtuch aus dem Bad.«
    »Okay und hast du ein frisches T-Shirt für mich?«
    »Nimm dir eins.«
    Olivia suchte sich mit zielsicherem Griff sein Lieblings-T-Shirt aus, aber sie hätte alles nehmen können. Er würde noch eine Weile brauchen, bis er nicht mehr in sie verliebt war oder er sich daran gewöhnt hatte, dass er für immer in sie verliebt sein würde. Aber damit konnte er leben.
    Während Olivia duschte, fuhr Nick seinen Computer hoch und überprüfte das Resultat ihrer gestrigen Arbeit. Er war sich nicht sicher, ob sie am Ende nur noch Unsinn gemacht hatten, oder ob es gut gewesen war. Und wenn es gut war, ob jemand Lust hatte, diese Art von Kunst anzusehen. War es überhaupt noch ein Film? Am Ende hatten sie alles in kleine Teile zerlegt und es aufgegeben eine normale Geschichte zu erzählen. Es war Olivias Idee gewesen, sie hatte von Departed erzählt und dass Scorsese beim Schnitt seines Films verzweifelt gewesen war und dann mit seiner Cutterin alles wild zusammengeschnitten hatte und es ihm wie ein großes Durcheinander vorgekommen wäre. Am Ende gab es allerdings den Oscar dafür. Oder Olivia hatte die Geschichte nur erfunden, um ihn zu beruhigen. Zumindest war das Einbauen der Musikstücke ein großer Erfolg gewesen. Jetzt gab es noch ein paar Sequenzen, für die sie einen Text einsprechen mussten und dann war das Ende noch offen. Dafür wollten sie auf Ares und Stella warten, wobei sie Stella brauchten und Ares irgendwie ablenken mussten, da sie sich etwas für ihn ausgedacht hatten. Nick lächelte. Ihn begeisterte seine Idee für das Finale, für Ares. Aber noch war es nicht so weit.
    Olivia kam mit nassen Haaren aus der Dusche. Sie trug Nicks T-Shirt und ihre Jeans und sah aus, wie sich Nick seine Freundin immer vorgestellt hatte: Lässig, wunderschön, sexy. Wenn er irgendwann eine Freundin haben würde, und es nicht Olivia war, dann musste sie auf jeden Fall so aussehen.
    »Was haben wir gestern geschafft?«, fragte Olivia und setzte sich neben Nick vor den Computerbildschirm. »Ich habe geträumt, wir haben ein riesiges Durcheinander gemacht. Keine Szene passte zu der anderen.«
    »Das war kein Traum«, sagte Nick, »aber ich glaube, es ist trotzdem gut.«
    Sie schauten sich

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