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Jupiter

Jupiter

Titel: Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bova Ben
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leuchtenden orangegelben Buchstaben:
    WIR MÜSSEN RAUS HIER.
    Grant zuckte hilflos die Achseln.
    AUFWÄRTS!, tippte Karlstad.
    Grant wusste durch seine Anschlüsse, dass die Triebwerke mit einem Bruchteil ihrer Leistung liefen, aber da er die Tauchsonde nicht steuern konnte, fürchtete er, dass er sie noch tiefer in die dunkle heiße Tiefe treiben würde, wenn er die Leistung hochfuhr. Was sollte er tun? Was konnte er tun? In seiner Verzweiflung schaltete er die Triebwerke ganz aus.
    ZU VIEL DRUCK!, tippte Karlstad.
    Plötzlich wurde Grant klar, was er tun musste. All diese Information musste zur Station zurückgebracht werden. Wir werden es nicht schaffen, dachte er, aber die Information muss Dr. Wo und die anderen erreichen.
    Er wandte sich zur Tastatur seiner Konsole und schrieb: DATENKAPSEL.
    Karlstads Finger flogen über seine Tastatur. NICHT JETZT. WIR MÜSSEN NÄHER ZUR OBERFLÄCHE.
    JETZT, beharrte Grant. SCHIESSEN SIE ZWEI.
    Karlstad starrte ihn an, verstand endlich, was er zu sagen versuchte. Wir sind so gut wie tot; es bleibt uns nichts übrig als diese Geste, Daten zur Station zu schicken.
    Grant packte ihn bei der Schulter und schüttelte ihn, tippte mit der anderen Hand in seine Tastatur: TUN SIE ES. ZWEI.
    Karlstad starrte ihn an, schloss einen Moment lang die Augen, nickte dann sein Einverständnis. Er beugte sich über seine Konsole und schrieb: ZWEI NICHT NOTWENDIG. DATENKOMPRESSION.
    Grant drückte ihm den Arm. SCHICKEN SIE ZWEI, wiederholte er. REDUNDANZ.
    Obwohl eine Kapsel alle Daten enthalten konnte, die sie aufgezeichnet hatten, wollte Grant nicht das Risiko einer einzigen Kapsel eingehen, die vielleicht versagen und nicht ankommen würde. Er dachte daran, alle vier verbleibenden Kapseln abzuschießen, entschied dann aber, dass zwei ausreichen würden. Mit den wenigen, noch betriebsfähigen Sensoren konnte er weitere Daten aufzeichnen. Die letzten Datenkapseln würde er schicken, wenn das Ende unmittelbar bevorstand.
    Als er seine Aufmerksamkeit wieder den Sensoren zuwandte, sah Grant, dass die Wale jetzt in einiger Entfernung über ihnen waren. Die Jovianer umringten ihren verwundeten Kameraden und blinkten mit enormer Geschwindigkeit Lichtsignale hin und her. Grant gewann den Eindruck, dass sie miteinander diskutierten.
    Zwei von ihnen glitten abwärts. Entlang ihren riesenhaften Flanken blinkten Lichter.
    Versuchen sie sich mit uns zu verständigen? Der Gedanke erschreckte Grant.
    Die Zhen g H e sank noch immer langsam abwärts, trotz Grants Bemühungen, sie wieder aufzurichten und unter Kontrolle zu bringen. Die Bordsysteme reagierten nicht auf seine Kommandos. Wie er sich auch direkt und über Handsteuerung bemühte, sie sanken in langsamen Spiralen tiefer. Unterstützungssysteme, dachte Grant. Für jedes der Hauptsysteme musste es ein Unterstützungssystem geben. Aber die meisten von ihnen waren auch außer Betrieb, sah er.
    Mehrere weitere Jovianer glitten hinab zur Tauchsonde, sah Grant, schwammen in weiten Kreisen um das verwundete kleine Tauchboot, blinkten in unaufhörlichen komplizierten Abfolgen mit ihren Lichtern.
    Wieder fragte sich Grant, ob es Verständigungsversuche sein mochten. Ohne lange zu überlegen, schaltete er die Außenlichter ein. Nur zwei arbeiteten noch, und eines von ihnen flackerte trübe.
    Und die Wale passten sich in weniger als einem Herzschlag genau der Rate des Flackerns an. Grant stockte der Atem. Die Zeichen, die über die immensen Flanken der Wale liefen, waren bei weitem zu kompliziert um sie zu deuten, aber sie blinkten mit derselben Rate wie das Flackern des schadhaften Scheinwerfers ein und aus.
    Mimikri oder Intelligenz?, fragte sich Grant.
    Karlstad stieß seine Schulter an und erschreckte Grant.
    WIR MÜSSEN HINAUF!!!, hatte Egon auf seiner Tastatur geschrieben.
    Ich kann nicht, bekannte Grant stumm. Es geht nicht. Aber seine Finger tippten: ICH VERSUCHE.
    Grant schaltete ein Diagnoseprogramm ein. Der Mut verließ ihn, als die Resultate vor seinen geschlossenen Augenlidern erschienen. Die Triebwerke waren ausgeschaltet; ihr Zustand blieb unklar. Der Riss in der äußeren Hülle war breiter und länger geworden, verzweigte sich wie ein Riss auf einem eisbedeckten Teich. Die inneren Hüllen waren noch intakt, aber der Druck betrug fast das Doppelte der zulässigen Belastung. Es war nur noch eine Frage von Minuten, bevor sie nachgeben mussten. Am schlimmsten aber war, dass die Tauchsonde noch immer sank. Die Steuerleitwerke waren nutzlos, ihre

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