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Jupiter

Jupiter

Titel: Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bova Ben
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Wandbildschirm erschien das Bild lebensgroß, aber etwas körnig. Er muss eine Mikrokamera benutzen, dachte Grant, mit einer faseroptischen Verbindung. O’Haras glatter weißer Tauchanzug haftete wie eine Haut an ihr. Sie hat keine so tolle Figur, sagte sich Grant. Schlank, beinahe knabenhaft. Beinahe.
    Muzorawa kam in Sicht. Sein Tauchanzug war hellgrün, ließ aber seine kräftigen Beine bloß. Sie waren mit Implantaten besetzt, deren Metallknöpfe dicht an dicht aus der Haut standen, wie die offenen Stellen eines Leprakranken. Kein Wunder, dass sie die ganze Zeit lange Hosen tragen, dachte Grant. Ihn schauderte vor der Hässlichkeit der Verunstaltung.
    Ein halbes Dutzend Techniker in grauen Overalls waren geschäftig an der Arbeit. Karlstad bediente eine Taste, und der Blickwinkel veränderte sich. Nun sahen sie über Muzorawas Schulter in den Delphintank. Aber es waren keine Delphine in Sicht. Statt ihrer enthielt der Tank etwas, was wie die Nachbildung einer Schalttafel aussah, eine breite, etwas gekrümmte Anordnung von Bildschirmen, Reihen von Kontrolleuchten und Knöpfen.
    Grant sagte: »Hoffentlich platzt Sheena nicht dazwischen.«
    »Nein, nein«, versicherte ihm Karlstad. »Die kleine Sheena ist sicher in ihrer Kammer, ruhig gestellt bis zu den knochigen Augenbrauen. Sie schläft wie ein Säugling.«
    Zwei Techniker in dunkelgrauen Tauchanzügen stiegen die Leiter hinauf, die in die Trennwand zwischen zwei Tanks montiert war, und sprangen mit mächtigem Aufklatschen ins Wasser.
    Grant sah, wie sie sich am Boden des Tanks niederließen. Blasen perlten von ihren Gesichtsmasken nach oben.
    »Könnt ihr Nachtwächter nicht in den Tank hinein, ohne dass die Hälfte vom Wasser herausschwappt?«, schimpfte eine nasale Stimme. Der Versuchsleiter, dachte Grant, der alles von einem zentralen Punkt überwachte.
    Die beiden Techniker winkten fröhlich vom Boden des Tanks.
    »Also los«, sagte die Stimme des Versuchsleiters, etwas kratzig durch elektrostatische Störungen. »Lassen wir die Simulation durchlaufen.«
    O’Hara nickte und zog die Haube ihres Tauchanzugs und ein transparentes Visier über den Kopf, das ihr ganzes Gesicht bedeckte. Zwei der Techniker halfen ihr mit den Armen durch die Schultergurte eines Sauerstoffbehälters, dann schlossen sie an dessen oberem Ende einen dünnen Schlauch an und führten ihn zu ihrer Gesichtsmaske. Um ihre schmalen Hüften legten sie einen mit Gewichten beschwerten Gürtel. O’Hara schloss die Schnalle.
    Zwei andere Techniker taten das Gleiche für Muzorawa. Schließlich überprüften sie, dass die Luftzufuhr durch die Schläuche funktionierte.
    »Hier alles klar«, sagte O’Hara. Ihre Stimme war durch die Maske gedämpft.
    Muzorawa verlangte einen etwas stärkeren Luftstrom, und ein Techniker justierte die Einstellung auf seiner Sauerstoffflasche. Dann nickte er und machte einen Kreis mit dem rechten Daumen und Zeigefinger.
    O’Hara wandte sich um und stieg die Leiter zum oberen Rand des Tanks hinauf. Grant sah, dass sie barfuß war.
    »Radioüberprüfung«, sagte eine körperlose Stimme.
    »O’Hara auf eins«, sagte sie. Es hörte sich etwas undeutlich an. Offenbar hatte sie ein kleines Funkgerät, eingebaut in die Gesichtsmaske.
    Aber die Stimme des Versuchsleiters sagte: »Im Grün. Vorwärts und hinein.«
    O’Hara schwang ihre langen Beine über den Rand des Tanks und glitt ins Wasser, ohne mehr als ein paar Riffel zu hinterlassen.
    »Nun, das ist die Art und Weise, wie man ins Wasser geht«, sagte die bewundernde Stimme des Versuchsleiters.
    Die beiden Techniker unten im Tank machten übertriebene Applausbewegungen.
    Muzorawa erstieg die Leiter erheblich langsamer und schwerfälliger als O’Hara. Grant hatte den Eindruck, dass Zeb Schwierigkeiten bei der Koordination der Beinbewegungen hatte. Aber er schaffte es hinauf, schwang beide Beine über den Rand, als wären sie steife Holzstücke, und plumpste ins Wasser.
    »Nun kommt der langweilige Teil«, murmelte Karlstad.
    »Und was ist das?«
    Grinsend antwortete Karlstad: »Die Arbeit, natürlich.«
    O’Hara und Muzorawa glitten zu der Schalttafel und steckten ihre bloßen Füße in am Boden befestigte Schleifen. Die beiden Techniker hielten sich hinter ihnen in Bereitschaft.
    »Simulation eins-a«, verkündete die Stimme des Versuchsleiters. »Trennung und Systemüberprüfung. Manuelles Verfahren.«
    Die Schalttafel war in Brusthöhe angeordnet, sah Grant. Die zwei Scooter standen davor, verankert in den

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