Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jupiter

Jupiter

Titel: Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bova Ben
Vom Netzwerk:
Sie, bringt Ihr Essen und Trinken hier herein, wie? Jemand muss sehen, ob genug Kaffee da ist, nicht wahr?«
    »Es ist schon in Ordnung«, sagte Pascal. »Er tut bloß seine Arbeit.«
    »Richtig, Irene. Und Sie, Grant, wie ist das Leben mit Sheena? Sind Sie sich schon näher gekommen?«
    »Klar.« Grant war der Witzeleien über ihn und Sheena überdrüssig.
    Devlin zog ein Plastikfläschchen aus der Tasche und reichte es Pascal. »Sind Sie sicher, dass Sie die brauchen?«, fragte er in ehrlich besorgtem Ton. »Mir scheint, Sie brauchen etwas zum Schlafen, nicht zum Wachhalten.«
    »Ich schlafe sehr gut«, erwiderte Pascal. »Tagsüber muss ich wachsam sein.«
    »Im Simulator, meinen Sie?«, fragte Devlin.
    Pascal nickte.
    »Wie laufen die Vorbereitungen? Wann startet ihr?«
    Bevor Pascal antworten konnte, sagte Grant: »Dr. Wo wünscht nicht, dass wir die Mission mit jemandem diskutieren, der nicht zur Mannschaft gehört.«
    Devlin nahm soldatische Haltung an, schlug die Hacken zusammen und salutierte. »Zu Befehl, Sir!«
    Grant musste lachen.
    Pascal sagte: »Er hat Recht, Red. Wir sollten die Mission nicht mit Außenstehenden diskutieren.«
    Devlin entspannte sich. »Ich verstehe. Keine Sorge.«
    »Aber in drei Tagen werden Sie mich für eine Weile nicht sehen«, fügte sie hinzu.
    Grant war bestürzt. Er wusste, dass es albern war, aber Bestimmungen werden erlassen, um befolgt und nicht missachtet zu werden. Krebs und Wo mochten paranoid sein, aber nach Grants Meinung war es besser, paranoid zu sein als das Opfer eines Anschlags religiöser Eiferer zu werden.
    Als Devlin zur Kaffeemaschine ging, beugte Grant sich zu Pascal und flüsterte: »Irene, Sie sagten ihm drei Tage. Aber die Mission startet erst heute in sechs Tagen.«
    Sie nickte. »Ja, aber in drei Tagen taucht die Besatzung unter. Danach kommen wir nicht mehr heraus.«
    »Oh, das wusste ich nicht.«
    »Sobald wir anfangen, diese abscheuliche Flüssigkeit zu atmen, kommen wir nicht mehr an die Luft, bis die Mission beendet ist«, sagte sie.
    Ihre Miene war grimmig wie die einer Gefangenen, die im Begriff ist, eine unausweichliche Gefängnisstrafe anzutreten. Und sie sah auch ziemlich ängstlich aus.
    Zusammen mit Irene ging er zurück zu ihren Quartieren. Pascals Zimmer war ein paar Dutzend Meter von Grants entfernt. Der Korridor lag im trüben, Schatten werfenden Licht der Nachtbeleuchtung. Sie sahen niemanden unterwegs, nur einen einsamen Sicherheitsbeamten, der schläfrig seine Runde machte. Für Spaziergänger war es schon zu spät.
    Daher war Grant überrascht, als er Kayla Ukara am Boden neben Pascals Tür sitzen sah, den Rücken an der Wand, den Kopf auf den angezogenen Knien, als schliefe sie.
    »Oh«, sagte Irene leise.
    Ukara hob den Kopf, und ihr Blick verriet, dass sie hellwach war. Statt ihres gewohnten wilden Ausdrucks, der an eine Raubkatze gemahnte, lächelte sie zu Irene auf.
    Als Ukara auf die Beine kam, wandte sich Pascal zu Grant, die Wangen hochrot in peinlicher Verlegenheit. »Danke, dass Sie mich nach Haus gebracht haben«, sagte sie schnell mit leiser Stimme.
    Grant nickte erstaunt. »Das ist schon in Ordnung. Wir hatten den gleichen Weg. Mein Zimmer ist ein kleines Stück weiter den Gang hinunter.«
    Aber Pascal schenkte ihm keine Beachtung mehr. Ihr Blick war auf Ukara und niemand sonst gerichtet.
    Grant murmelte ein »Gute Nacht« und ging weiter. Einmal blickte er über die Schulter zu ihnen zurück. Pascal gab den Sicherheitscode an ihrem Türschloss ein, und Kayla hatte ihr den Arm um die Taille gelegt.
    Die beiden waren lesbisch! Ein Liebespaar! Grant war schockiert. Er wusste, dass er es nicht sein sollte, dass es ihn nichts anging, dass die beiden Frauen erwachsene Menschen waren und das Recht hatten, ihr privates Leben nach ihren eigenen Vorstellungen einzurichten. Doch tief im Kern seines Wesens fühlte er, dass falsch war, was sie taten, zutiefst unrecht.
    Es geht dich nichts an, sagte er sich. Vergiss es.
    Dennoch störte es ihn.
    *
    Am nächsten Abend band er sich das neurale Netz, das er trug,
    unter das Kinn.
    »Siehst du?«, sagte er zu Sheena. »Sieht besser aus.«
    Sheena beäugte ihn misstrauisch.
    Sie saßen auf dem PVC-Boden von Sheenas geräumiger Nische, Grant dem Gorilla gegenüber.
    »Und es fällt nicht ab.« Grant schüttelte energisch den Kopf, aber das Netz blieb fest an Ort und Stelle.
    Sheena wackelte schwerfällig mit dem Kopf, und ihr Netz glitt vom haarigen Schädel und fiel zu Boden.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher