Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jupiter

Jupiter

Titel: Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bova Ben
Vom Netzwerk:
dies brauchen, nicht wahr?«
    Pascal zögerte, dann legte sie die Maske am Boden ab und ließ sich von Grant helfen, die Gurte über die Schultern zu ziehen.
    »Archer, nicht wahr?«, sagte Krebs.
    »Ja, Dr. Krebs.«
    »Sie sollten in der Befehlszentrale sein, nicht hier.«
    »Das ist richtig«, erwiderte Grant. »Aber ich wollte Dr. Pascal über die gestrige Arbeit mit Sheena unterrichten.«
    »Das ist für diese Mission ohne Relevanz«, erklärte Krebs. Ihre Stimme war scharf wie ein Peitschenschlag. »Gehen Sie sofort auf Ihren Posten!«
    »Jawohl.«
    *
    In der Befehlszentrale herrschte gespannte Stille. Selbst Dr. Wo, der in der Mitte des engen, überheizten Raums saß, saß
    vornübergebeugt in seinem Rollstuhl und verfolgte die Simulation mit ungeteilter Aufmerksamkeit.
    Grant wusste, dass dies die letzte Simulation war. Wenn es heute keine Ausrutscher gab, würden sie ab morgen in der Tauchsonde selbst üben.
    Krebs schwebte über den vier Besatzungsmitgliedern, gab Befehle und sah ihnen über die Schultern, während sie auf ihren Posten standen, von Fußschlaufen am Deck festgehalten, und die notwendigen Schritte zur Trennung der Tauchsonde von der Station und ihren Übergang in eine freie Umlaufbahn ausführten.
    O’Hara, Pascal, Karlstad und Muzorawa arbeiteten wie eine gut geölte Maschine zusammen. Sie brauchten die manuellen Steuerungselemente kaum zu berühren.
    Sogar Krebs’ scharfer Ton wurde beinahe zu einem befriedigten Schnurren.
    Grant beobachtete fasziniert, wie die Simulatoranlage auf ihre Steuerungsbefehle reagierte, obwohl die manuellen Bedienungselemente unberührt blieben. Es war wie Zauberei, dachte er, obwohl er wusste, dass die Biochips Steuerungssignale an Empfängerelektroden in den Bordsystemen sendeten.
    Aus den Augenwinkeln konnte Grant Dr. Wo sehen, der die Darstellung auf seiner Konsole studierte. Er achtete überhaupt nicht auf die großen Bildschirme, so konzentriert war er auf die Ablesungen, welche die simulierten Bordsysteme zeigten, und die medizinischen Monitore der fünf Leute im Aquariumstank.
    Grant konzentrierte sich auf seine Bildschirme. Er war verantwortlich für den Antrieb und die elektrischen Systeme, die alle ein wenig unterhalb der optimalen Leistung arbeiteten. Wenn nötig, konnte er die Energieabgabe und damit die Leistung steigern, aber die Simulation machte es nicht erforderlich, solange kein Notfall eintrat.
    Den Dr. Wo plötzlich lieferte.
    In der Simulation hatte die Besatzung die Tauchsonde erfolgreich von der Station getrennt. Sie waren jetzt auf sich selbst angewiesen, soweit es die Simulation betraf, und mussten sich auf die bordeigene Energieversorgung der Tauchsonde verlassen.
    Wo berührte einen einzigen Knopf auf der Tastatur seiner Konsole, und mit einem Schlag wurde die Hälfte der Kontrolleuchten auf Grants Konsole rot.
    »Stromausfall!«, rief Grant, gerade als Muzorawa genau das gleiche Wort sagte – aber in viel ruhigerem Ton.
    »Umschalten auf Hilfsaggregat«, rief Krebs.
    Grant wusste, dass er die Hände von den Bedienungselementen vor sich lassen und abwarten wollte, wie die Besatzung das Problem löste. Doch die Versuchung, den Stromausfall aufzuheben und den Simulator wieder auf volle Leistung zu bringen, machte ihn zappelig.
    »Hilfsgenerator an«, verkündete Muzorawa.
    Der Wandbildschirm zeigte, dass der Simulator nun schwächer beleuchtet war, und auf den Konsolen im Tank blinkten rote Warnleuchten.
    »Leistungsverlust der lebenserhaltenden Systeme«, sagte O’Hara mit gepresster Stimme. »Die Umlaufpumpen brauchen mehr Energie.«
    »Rückkehr zur Station«, befahl Krebs. Das war die übliche Verfahrensweise. So frühzeitig nach der Trennung war es am sichersten, die Tauchsonde zur Station zurück zu steuern und an ihre Energieversorgung anzuschließen. Wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt während der Mission Energieausfall hatten, würden sie das Problem selbst lösen müssen.
    Grants Finger zuckten noch, um den Schaden zu korrigieren, den Dr. Wo absichtlich ausgelöst hatte, doch er wartete passiv, während die Besatzung ihre Rückkehr simulierte und die Tauchsonde andockte. Alles geschah reibungslos und effizient.
    Sie brauchten kaum eine Tastatur oder eine Schaltung zu berühren. Es ist bloß eine Simulation, ermahnte sich Grant, aber trotzdem war er in Schweiß gebadet, als Krebs endlich die erfolgreiche Wiederandockung verkündete.
    »Sehr gut«, sagte Wo in sein Mikrofon. »Legen Sie eine Pause ein, aber verlassen Sie

Weitere Kostenlose Bücher