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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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erklärte Jasper und stand auf. »Und es hat schon so manches Imperium gestürzt.« Er trat nah genug an sie heran, dass ihr seine scharfe Witterung in der Schnauze juckte. »Wie dem auch sei: Ich wäre gern dabei, wenn du dich das nächste Mal mit diesem Schnüffler triffst, den du Pop auf den Hals hetzen wolltest.«
    Cleo hasste sich dafür, doch sie wich einen Schritt vor dem Wolfsbeta zurück, das Fell am ganzen Leib gesträubt. »Wieso?«
    »Weil ich sichergehen möchte, dass du nicht schon längst mit dem Feind ins Bett steigst und vorhast, ihn zu missbrauchen, um diese neue Zelle auszulöschen. Du hast es eben mir selbst geraten: Ich soll mich freuen, wenn andere die gute Sache voranbringen. Und das tue ich auch. Ich wäre wirklich sehr enttäuscht, wenn ich feststellen müsste, dass du diesen jungen Talenten Steine in den Weg legst. Gewöhn dich besser nicht zu sehr daran, die Hauskatze zu geben. Gut möglich, dass es das Haus bald nicht mehr gibt.«
    Er warf ihr einen Handkuss zu und ließ sie einfach stehen.

44
    01.10.3042 A.D., 16:31
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, an Bord des Serviceliners Pleasant Surprise
    Manolete betrachtete sich ein letztes Mal im Spiegel. Er war sehr zufrieden mit seiner Erscheinung: Die schweren Stiefel und die Uniform im grau gefleckten Stadttarnmuster passte ihm noch immer wie angegossen. Er nickte seinem Spiegelbild zu und pfriemelte sich den Goldring aus der Schnauze. Schluss mit diesem Unfug!
    Bittere Enttäuschung – das war das Erste, was in ihm aufgekommen war, als er von Hughettes Tod gehört hatte. Nicht in erster Linie, weil ihm die verrückte alte Katzenlady ans Herz gewachsen gewesen wäre. Er hatte sie gemocht, klar, so wie man eine unkomplizierte Kundin mit einfachsten Ansprüchen eben mochte. Ihr Ableben war für ihn dennoch kein Grund zur Trauer. Was er hingegen in geradezu erschreckender Klarheit vor sich sah, waren die Probleme, die sich aus Hughettes Schicksal ergaben. Sie war nicht nur eine unkomplizierte, sondern auch eine sehr gute und sehr treue Klientin gewesen. Dies bedeutete für ihn nun also empfindliche Einnahmeverluste, und das wiederum hieß, dass es noch länger dauern würde, bis er sich aus seinem Vertrag mit Pop herausgekauft hatte.
    Vor ein paar Tagen noch hätte sich Manolete noch stillschweigend in diese zu seinen Ungunsten veränderten Verhältnisse gefügt. Jetzt war das anders. Ich bin nicht mehr derselbe. Er war stolz auf sich. Er war zu Pop gegangen und hatte seinem Zuhälter zu verstehen gegeben, was er von ihm erwartete: möglichst schnell neue Klienten zu finden, mit denen Manolete seine Verluste ausgleichen konnte. Er musste bei Pop einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben, denn es hatte keinen Tag gedauert, bis Pop ihm per Textnachricht mitteilte, dass er da was Vielversprechendes für ihn hätte. Details hatte er kaum genannt, doch das gehörte zum Geschäft. Manolete wusste nur, dass es um die Erfüllung einer ganz besonderen Fantasie ging, ein Rollenspiel der Kategorie »Wer hat Angst vorm bösen Beta und ist gleichzeitig absolut scharf darauf, dass der böse Beta über ihn herfällt?«
    Der Wunsch des Klienten war ihm Befehl, und so hatte Manolete nicht das Geringste dagegen, sich in jenes alte Outfit zu hüllen, in dem er so viele erfolgreiche Missionen absolviert hatte, die alles andere als ein Spiel gewesen waren. Bestenfalls ein tödliches Spiel. Er fand es sogar ausgesprochen schade, dass ihm die atlantischen Gesetze verboten, die Illusion durch ein paar ordentliche Waffen perfekt zu machen. Aber wenn mich ein Trooper auch nur mit einem Messer in der Stiefelscheide sieht, werde ich sofort weggetasert. Aber es gab da etwas, mit dem er selbst in At Lantis durchkam.
    Er öffnete seine Nachttischschublade und streifte seine alten Handschuhe über. Sie waren von einer groben Eleganz und aus mattem Durokev gefertigt, mit dem man in eine Klinge greifen konnte, ohne Verletzungen befürchten zu müssen. Seine Finger glitten noch genau so leicht hinein, als hätte er sie gerade erst ausgezogen gehabt. Er küsste erst den rechten, dann den linken Handschuh. Der zermahlene Sandquarz, mit dem die flachen Hohlräume auf dem Handrücken und um den Knöchelbereich herum gefüllt waren, um die Härte und die Wirkung seiner Schläge drastisch zu steigern, gab ein vertrautes, trockenes Rieseln und Schaben von sich. Ja, meine Babys, ich habe euch auch vermisst.
    Er ging vor dem Spiegel in Kampfstellung und schlug eine

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