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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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mir persönlich immerhin noch mit 62,2 Prozent die Luftschleuse vor der Nase zugeknallt, Süßer. Lässt sich alles aus den Daten in deinem Psychoprofil ermitteln. Ein zu hohes Risiko.«
    »Ihr meint es also tatsächlich ernst«, stellte Pollock fest.
    »Sehr ernst sogar.« Madonna zupfte sich wie beiläufig ihre Tolle zurecht. »Die Gewinnaussichten sind … ziemlich exorbitant. Du hast eindeutig lange genug auf der faulen Haut rumgelegen.«
    Sie trat näher an ihn heran, musterte ihn einen Moment und hauchte ihm dann links und rechts einen Kuss auf die Wange. Ihr Atem roch nach Erdnussbutter und Bananen. »Willkommen zurück.«
    Pollock rang sich ein Lächeln ab. Warum sind wir zwei eigentlich nie in der Kiste gelandet? Ach ja, richtig. Ich finde die Musik von allen beiden Idolen aus der Steinzeit, denen du so verzweifelt nacheiferst, gleich scheiße. Und leider ist mir das sofort bei unserem ersten Gespräch damals rausgerutscht, was der absolute Mega-Abturner für dich gewesen sein muss. Ehrlichkeit zahlt sich eben nie aus … »Hast du abgenommen?«
    »Spar dir die Schmeicheleien.« Sanft schob sie ihn zu einem weißen Komfortsessel, der auf das große Panoramafenster ausgerichtet war.
    »Nein, ehrlich.« Pollocks Datenmonokel projizierte ihm ihren Namen, ihr Gewicht und ihre Größe in die linke obere Ecke seines Sichtfelds. 64 Kilo auf 1,78. Wenn ich mich recht entsinne, war sie früher deutlich properer … »Machst du Sport?«
    »Yolates«, antwortete sie knapp. Sie drückte ihn in den Sessel, der sofort begann, sich an Pollocks schmale Körperformen anzupassen und seine Vibromassagepads anzuschmeißen. »Möchtest du was trinken?«
    Er winkte ab. »Mir steckt der letzte Sprung noch in den Knochen.«
    Madonna zuckte die Achseln, setzte sich in den zweiten Komfortsessel und schlug vornehm die Beine übereinander, die in einer engen Hose aus irgendeinem elastischen Glitzerstoff steckten. »Vielleicht später dann.«
    »Und jetzt?« Pollock machte eine ausschweifende Geste, die sämtliche Wohntürme und Wolkenkratzer hinter der Scheibe einschloss. »Du hast mich hoffentlich nicht nur hergeholt, damit ich diese herrliche Aussicht genieße?«
    »Ich wollte dir etwas zeigen«, erklärte Madonna nüchtern.
    »Dann zeig mal.« Er hob einen warnenden Zeigefinger. »Aber wenn es eine Interviewanfrage oder ein Pitch für eine Whiskeywerbung ist, bringe ich dich um.«
    »Ach, Süßer.« Madonna schüttelte den Kopf. »Wir haben genug Archivmaterial von dir, mit dem wir auch die nächsten zwanzig Jahre bestreiten könnten, wenn es um Dinge geht, in denen man alte Aufnahmen von dir recyclen kann.« Ihre Finger huschten über ein dezentes Bedienelement in der Sessellehne. »Ich habe nicht vergessen, womit man dein Interesse am besten weckt.«
    Aus dem Panoramafenster wurde ein gewaltiger Bildschirm, auf dem ein 2D-Video startete. Es zeigte einen ungewöhnlichen Raum. Der architektonische Grundstil besaß klassisch indische Züge – ein hohes Kuppelgewölbe, ein Säulenumgang, mit Arrabesken versehene Bögen über Türen und Fenstern. Neben der stark stilisierten Blumenornamentik tauchte als weiteres Symbol an mehreren der hellgetünchten Wände ein Wagenrad mit acht Speichen auf. Den Mittelpunkt des Raums bildete eine Art auf zwei Stufen erhöhter Schrein, vor dem Vasen, Opferschalen, Kerzen und Räucherstäbchenhalter aufgestellt waren.
    So weit, so normal.
    Was den Raum tatsächlich ungewöhnlich machte, war der Umstand, dass eine Unmenge andere Räume von ihm abzugehen schienen. Pollock zählte auf den ersten Blick fünf Türen und drei Treppen, zwei nach oben, eine nach unten. An einer Wand wiesen mehrere Fenster auf einen palmenbestandenen Innenhof, ohne dass es in dieser Wand einen Durchgang zu diesem Hof gegeben hätte. An der Wand gegenüber waren die Fenster dafür blind, als wären sie nur aufs Mauerwerk aufgesetzt oder würden von einer direkt dahinter verlaufenden Mauer verdunkelt.
    Einzig und allein die Positionierung des Schreins schien einen erkennbaren Sinn in die Raumaufteilung zu bringen. Allerdings war die Gottheit, die hier verehrt wurde, Pollock völlig unbekannt. Er bezweifelte, dass sie Teil der traditionellen Hindumythologie war: eine weiße Frau mittleren Alters in einem voluminösen Ballkleid. Das Kleid stammte ganz offenkundig aus jener Zeit, in der als Reaktion auf das Erscheinen der eroberungswütigen ahumanen Rasse der Collectors für ungefähr anderthalb Kollektionszyklen Army-Barock der

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