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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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gut, bis Nadar erst einen lichten Moment hat, in dem er die Verarsche durchschaut, und unmittelbar darauf knallen ihm sämtliche Sicherungen durch. Gut, das mit dem Hirnverspeisen ist ein bisschen extrem, aber man hat schon Wale furzen hören. Stellt sich für mich die Frage: Warum habe ich mir einen Mord angesehen, der nicht mehr aufgeklärt werden muss?«
    »Aus drei Gründen.« Madonna drehte ihren Sessel zu Pollock. »Grund Numero Uno: Es kam im Umkreis von weniger als einem Kilometer und binnen einer echt knappen Zeitspanne zu einer Reihe weiterer Todesfälle, bei denen den Opfern – wie hast du es so schön genannt? – sämtliche Sicherungen durchgeknallt sind.«
    Pollock horchte auf. »Wie viele insgesamt?«
    »Sechs Vorfälle, elf Opfer. Mit einer Ausnahme immer schön paarweise.«
    Pollocks Hirn schaltete einen Gang hoch. »Ähnlichkeiten?«
    »Kaum welche. Außer diesem Kontrollverlust der Täter. Und wir reden über die Variante Kontrollverlust, bei der es bei einigen der Vorfälle im Nachgang etwas schwierig ist, eindeutig zu beurteilen, wer da nun genau Täter und wer Opfer ist. Ungebremste und unvorhergesehene Aggressionsschübe sind eine blutige Angelegenheit.« Sie stockte kurz. »Und da ist noch die andere Sache.«
    »Spuck’s aus«, forderte Pollock sie auf. »Ich hänge doch schon so gut wie am Haken.«
    »Okay.« Das erstarrte Bild von Nadars grausigem Mahl auf dem Fensterbildschirm wurde durch eine Auflistung chemischer Formeln und die dazugehörigen Molekülmodelle ersetzt. »Im Blut einiger der Toten hat man einen auffälligen Cocktail aus Hormonen und Neurotransmittern nachgewiesen.«
    Hermes Christus! Pollock schluckte schwer. »Ist es das, was ich denke?«
    »Gut möglich«, sagte Madonna vorsichtig. »Es sind jedenfalls erstaunlich viele der Botenstoffe dabei, die man damals nach Gambela auch in deinem Körper in erhöhten Konzentrationen gefunden hat.«
    »Gambela …« Pollock schüttelte irritiert den Kopf. »Das ist zwanzig Jahre her.« Zwanzig Jahre, in denen ich versucht habe, nicht wahnsinnig zu werden. Zwanzig Jahre, in denen ich in meinem Kopf nach Erinnerungen gekramt habe, die nicht mehr da sind. »Der Fall, der mich aus dem Rampenlicht getrieben hat.«
    »Der ungelöste Fall«, präzisierte Madonna. »Die Chance, dass diese Information ein gesteigertes Interesse in dir auslösen würde, lag bei knapp 87 Prozent. Bingo, würde ich sagen.«
    Du schmeißt immer noch gern mit Zahlen um dich, hm? Schön, dann habe ich jetzt auch mal eine Zahl für dich. »264«, sagte er grimmig.
    »Bitte?«
    »264. 264 unschuldige Menschen und Betas, die auf Gambela verschwunden und wahrscheinlich in diesem verfluchten Bunker gelandet sind. Ein geheimes Labor, das in die Luft geflogen ist.« Pollock schenkte Madonna einen eisigen Blick. »Mit mir drin.«
    »Ja, Süßer, das war schon eine schlimme Nummer …« Madonna wich Pollocks Starren kurz aus, indem sie den Kopf senkte. Als sie ihn wieder hob, hatte sie nicht nur ihre Fassung, sondern auch ihr aufmunterndstes Lächeln wiedergefunden. »Aber sieh es doch mal so: Dank der Wunder der modernen Medizin konnte dein Luxuskörper gerettet und instand gesetzt werden, und du durftest so lange auf deiner kleinen Station ausspannen, bis uns eine heiße Spur vor die Füße fällt, die dir das krasseste Comeback aller Zeiten ermöglicht.«
    »Tja, so ist das wohl.« Pollock schürzte die Lippen. »Nur blöd, dass Jost nicht dabei sein kann, um diesen Glücksfall mit uns zu feiern.«
    »Du hast Recht. Es ist schon schade um Jost. Ich mochte ihn.« Mit der Hand ahmte sie eine wackelnde Kamera nach. »Er hatte so einen ganz eigenen Stil. So unverfälscht, so direkt.« Sie seufzte. »Aber all diese Leute, die damals auf Gambela draufgegangen sind – inklusive dem armen Jost –, haben absolut nichts davon, dass du dich in deinem Selbstmitleid suhlst. Du hast die Wahl: Du kannst natürlich weiter darauf beharren, dass sich die Welt nur um dich dreht und dein ausgewachsenes Überlebenden-Syndrom pflegen. Oder du kannst endlich die Arschbacken zusammenkneifen und diese Gelegenheit beim Schopf packen, die dir das Schicksal da gerade präsentiert.« Sie neigte sich dichter zu ihm heran. »Du hast die Chance, diese Schweine doch noch zu kriegen. Die Chance, dich an ihnen zu rächen. Sie zur Rechenschaft zu ziehen. Stell dir doch mal vor, wie befriedigend das sein wird: Diese Bastarde glauben zwanzig Jahre lang, sie hätten einen der berühmtesten freien Ermittler

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