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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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schlug sie ein weiteres Mal. Dafür, dass sie mit ihrer Nummer Doreens Andenken verhöhnte, und dass sie es trotzdem geschafft hatte, dass er sie begehrte, wenn auch nur auf der primitivsten Ebene. Er schlug sie, weil er auf keinen Fall mit ihr Sex haben wollte. Er schlug sie, bis sie das Bewusstsein verlor. Und noch ein weiteres Mal. Erst dann hatte er sich wieder unter Kontrolle.
    »Blöde Kuh.« Heftig atmend riss er die Handschellen von ihrem Gürtel und kettete ihre linke Hand an der Pritsche fest. So hatte sie keine Chance, über den Notfallknopf Alarm zu schlagen. Er brauchte einfach so viel Vorsprung wie möglich. Kurz prüfte er ihren Puls, sie lebte noch. Hatte Tanja eben wieder was zu tun.
    Es kam ihm sehr gelegen, dass die Zellen nicht mit Kameras überwacht wurden. Angeblich zum Schutz der Privatsphäre, vielleicht sollte aber nur verhindert werden, dass es ungewollte Aufnahmen von möglichen Gefangenenmisshandlungen gab. Er bedauerte, dass sie kein Messer bei sich führte, mit dem er ihr die Haare hätte scheren können.
    »Na? War ich dir animalisch genug, Babe?«, knurrte er, als er sich erhob. »Oder war ich dir zu sehr Mensch?«
    Mit dem Schlagstock in der Rechten verließ er die Zelle. Er verschloss das kleine Fenster vor dem Gitter und ebenso die Tür. Zweimal prüfte er, dass sie ja gesichert war. Vor morgen früh würde niemand sie finden, nun war die Zeit für Rache gekommen.
    Frei, endlich wieder frei.
    Er machte einen Schritt in Richtung von Hoffmanns Zelle, zögerte und drehte doch wieder um. Sie würde ihm nicht davonlaufen, sie wäre noch da, wenn er mit ein wenig Plastiksprengstoff zurückkäme.
    Für Aragorn.
    Auge um Auge, Zahn um Zahn, Explosion um Explosion.
    Aber erst kam Gennaro dran.
    Aleksej verließ den kurzen Zellentrakt und machte sich leise auf den Weg in Richtung Waffenkammer. Als Erstes benötigte er eine Pistole mit großem Kaliber. Auge um Auge, Zahn um Zahn, weggeschossenes Gesicht um weggeschossenes Gesicht.
    Kaum war er bis zum Maschinenraum gekommen, hörte er eine lärmende Gruppe, die ihm entgegenkam. Verschiedene Stimmen riefen, Hände und geballte Fäuste schlugen gegen die Wände. Ohne nachzudenken, tauchte er durch die Tür in den Maschinenraum.
    »Weltraumaffe, jetzt bist du dran!«, schrie eine hohe Stimme.
    »Wir werden dich lehren, unsere Frauen zu verführen!«, rief ein anderer.
    »Du wirst mir Elsa nicht nehmen, nicht du!« War das dieser Dean?
    »Verdammte Chimäre!«
    Die Prozession zog am Maschinenraum vorbei, hämmerte weiter mit den Händen gegen die Wände. Schwer traten die Stiefel auf den Boden. Durch die Ritze der lediglich angelehnten Tür erkannte Aleksej fünf Männer, die Lärm für zehn machten. Zwei trugen Handtücher bei sich, in die etwas Schweres eingewickelt war, schwerer als das übliche Stück Seife. Irgendwo blitzte eine blanke Klinge, und auch eine Pistole vermeinte er zu erkennen.
    »Uh, uh, uh«, schrie einer und kratzte sich unter den Achseln.
    Alle lachten.
    In wenigen Sekunden würden sie die Zelle erreichen, die er eben verlassen hatte, und würden Alarm schlagen. Das würde alle anderen wecken, wenn Howard, Gennaro und die anderen aufgrund des Lärms nicht längst auf den Beinen waren. Er musste hier raus, und zwar sofort. Seine Rache musste warten, nur mit einem Schlagstock bewaffnet hatte er keine Chance.
    Leise schob er die Tür auf, dann sprang er los. Ihm blieb keine Zeit für einen ausgeklügelten Fluchtplan, keine Zeit für den Umweg in die Waffenkammer, die laut Tanja seit dem Diebstahl abgesperrt und gesichert war. Aleksej stürzte in den benachbarten Frachtraum, raste zur Laderampe und drückte den Öffnungsmechanismus. Ganz langsam senkte sich die Klappe.
    In diesem Moment ging der Alarm los. Sie hatten D gefunden und schneller reagiert als gehofft.
    »Verdammt.« Er warf sich auf den Boden und rollte seitwärts hinaus, noch bevor die Klappe vollständig offen war. Mit ausgestreckten Armen landete er auf Händen und Knien im Moos. Hinter ihm sprangen alle Lichter an, gleißendes Weiß hüllte ihn ein.
    Er sprang auf und rannte los. Ein kurzer Blick auf den Schiffsstatus würde ihnen zeigen, dass der Frachtraum offen stand. Sie würden wissen, wo er entkommen war, und jeden Moment hier sein.
    Und sie wussten, wo er sich verstecken würde. Doch das war egal, keiner konnte ihm dahin folgen. Mit riesigen Sätzen jagte er auf die Bergkette zu. Mehrmals strauchelte er im Dunkeln, doch nie fiel er. Die Füße federten auf

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