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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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Pavel auftauchte, um ihr den Eimer voller Wurmmatsch abzunehmen und einen neuen leeren zu geben. Er salutierte kurz und ging.
    Mit einer Scheuerbürste in der Hand begab sie sich auf die Knie und schrubbte den Boden mit durchgedrücktem Kreuz und Bewegungen, als würde sie sich in einer Peepshow räkeln. Obwohl sie das Wasser nicht in großen Mengen über sich selbst spritzte, fühlte sich Aleksej an Männermagazine erinnert, in denen knapp bekleidete Frauen Raumschiffe wuschen.
    Was soll der alberne Blödsinn? , dachte er, bekam aber dennoch einen Steifen. Es hatte sich in den letzten Tagen zu viel aufgestaut.
    Als die Zelle schließlich gereinigt war, holte Pavel sie zackig ab. Aleksej sollte trotzdem und trotz aller Proteste in seiner neuen bleiben. Kaum war Pavel mit der Frau verschwunden, kehrte sie auch schon wieder zurück und öffnete das Fenster zu seiner Zelle.
    »Ich hoffe, meine kleine Show hat dir gefallen«, säuselte sie.
    »Hm«, sagte Aleksej und wartete ab.
    »Ich würde dir gern viel mehr zeigen«, hauchte sie und schloss die roten Lippen nicht ganz, sah ihn mit brennendem Blick an.
    »Warum?«, fragte er.
    »Gefällt dir meine neue Frisur?«
    Er nickte. Auf solche Fragen wollte keine Frau eine ehrliche Antwort. Es war natürlich schön, wenn die richtige und die ehrliche zusammenfielen, aber im Moment war ihm das völlig egal.
    Sie lächelte. »Ich will, dass du mit mir dasselbe tust wie mit Doreen.«
    Er wollte ihr schon sagen, dass sie sich den Wunsch sonst wo hinstecken konnte, er würde nichts dergleichen tun. Wie kam sie auf den Gedanken, sie könnte Doreens Platz einnehmen, nur weil sie sich die Haare geschnitten hatte? Doch dann kam ihm der Gedanke, sie zu benutzen, und das nicht auf die Art, an die sie dachte. »Ich kann mit dir noch ganz andere Dinge tun.«
    »Ja?«
    »Ja.« Er lächelte. »Wieso kommst du zu mir?«
    »Ich weiß, wie sie in den letzten Wochen gelächelt hat. Für dieses Lächeln würde ich alles tun.« In ihren Augen lag Verlangen. »Es muss deine animalische Art sein. Dean hat mich nie zu diesem Lächeln noch am Morgen danach gebracht.«
    Es war schön, dass die Menschen ihn immer auf den animalischen Teil seiner Gene reduzierten. Meist sagte er ihnen, wenn sie es animalisch wollten, sollen sie doch auf einen Bauernhof gehen und nach dem Zuchtbullen fragen. Doch sie würde sein Schlüssel hier heraus sein. »Komm morgen Abend wieder her. Und bring Handschellen und einen Schlagstock mit.«
    »Mach ich.« Sie erschauerte in Vorfreude. Aber was war an den menschlichen Errungenschaften Handschellen und Schlagstock animalisch?
    So dämlich, wie sie wirkte, hätte sie ihm vielleicht sogar eine geladene Pistole mitgebracht, aber er hatte sein Glück nicht überstrapazieren wollen.
    Blitzschnell schoss seine Hand durch das Gitter nach draußen. Er packte sie am Nacken, zog ihren Kopf heran und küsste sie leidenschaftlich und grob auf die roten Lippen. Dann ließ er sie wieder los und sagte mit rauer Stimme: »Jetzt geh!«
    Mit einem seligen Grinsen schritt sie davon, er könnte Schauspieler werden. Glaubte sie wirklich, dass es das war, was er Doreen gegeben hatte? Dann kannte sie den Unterschied zwischen wilder Leidenschaft und plumper Grobheit nicht. Der von ihr erwähnte Dean musste ein Trottel sein.
    Aber war das die Art, das Andenken einer Kameradin zu ehren?
    Als Howard zum ersten Mal an seine Zelle kam, machte Aleksej gerade Liegestütze. Er war allein, öffnete das Fenster vor dem Gitter und blieb außerhalb seiner Reichweite stehen, auch wenn ihnen beiden klar war, dass Aleksej keinen Angriff durch das schmale Gitter versuchen würde. Nicht mit bloßen Händen.
    »Ich sehe, du trainierst«, sagte Howard.
    »Muss ja wieder in Form kommen.«
    »Und? Wie sieht’s aus?«
    »Bin noch nicht wieder der Alte, aber jederzeit bereit, wieder einzusteigen.« Er sagte es ganz locker dahin, so als plauderten sie gemütlich beim Tee und nicht in einer Zelle. Er wollte ganz friedlich bleiben und herausfinden, was Howard mit ihm vorhatte. Er würde ihm nicht ins Gesicht sagen, dass er ihn töten würde, nicht, solange er sein Gefangener war.
    »Du hast Gennaro angegriffen.«
    »Hm.«
    »Und diese Frau gefickt.«
    »Ach ja?«
    »Ja!«, blaffte Howard. »Du warst mal ein Vorbild! Selbst ich habe dich für einen guten Leutnant gehalten. Aber jetzt bist du nur noch eine Schande für Romanow! Weißt du, was in der Crew los ist, seit diese Geschichte herausgekommen ist? Das reinste Chaos!

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