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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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Die einen wollen Sex, die anderen deinen Kopf, die Nächsten dies und das. Die ganze Disziplin ist dahin!«
    »Und das liegt alles an mir?« Aleksej war aufgestanden und stellte sich nun direkt an die Tür. Egal, was er sich vornahm, Howard trieb ihn stets zur Weißglut. »Da spielt es bestimmt auch keine Rolle, dass du dem unschuldigen Aragorn den Kopf weggeblasen hast?«
    »Das war ein Versehen! Und das können die Kameraden sehr wohl von deinen Eskapaden unterscheiden! Du hast mit voller Absicht gehandelt! Einmal kann so was ja meinetwegen passieren, da ist man betrunken und rutscht wo rein, aber doch nicht wochenlang!«
    »Wieso wochenlang?« Was wussten die Leute alles über seine geheime Beziehung?
    »Willst du das leugnen?«, brüllte Howard mit hervorquellenden Augen. »Ich bin dein Vorgesetzter, du schuldest mir die Wahrheit! Die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Das steht genau so in den Richtlinien!«
    »Von was sprichst du jetzt?«, stellte sich Aleksej dumm. Er hasste den Kerl, seine ständig hervorquellenden Augen, die cholerischen Anfälle, seine Inkompetenz, die Aragorn das Leben gekostet hatte.
    »Verkauf mich nicht für dumm!« Weißer Speichel spritzte aus Howards Maul, gegen die Scheibe und in Aleksejs Gesicht, der nicht einmal zuckte. »Du attackierst einen Kameraden doch nicht wegen eines One-Night-Stands. Deine ständigen Ausflüge in den Nebel, um Klettern zu üben. Und sie ebenso. Alle haben sie gesehen, wie sie ständig das Schiff verließ! Wir sind doch nicht alle blind!«
    Aleksej starrte ihn an, dann zuckte er mit den Schultern. »Und was willst du jetzt tun?«
    »Gar nichts! Du bleibst unter Arrest, bis wir heimfliegen. Dann wird Tymoshchuk entscheiden, was mit dir geschieht, Kastration wahrscheinlich. Er hatte schon so eine Ahnung, hat mich vor dir gewarnt. Sagte, du bist ein Verlierer, und noch dazu ein schlechter. Du würdest mit der Degradierung nicht klarkommen. Ich wollte ihm nicht glauben, dachte, du fängst dich, aber ich hab mich wohl getäuscht.«
    »Was geschieht mit Gennaro?«
    »Nichts. Wieso?«
    »Und mit Sergej? Für den Wurm, den er mir in die Zelle gesteckt hat. Das könnte man als Morddrohung auffassen.«
    »Hast du etwa Angst?«, fragte Howard verächtlich.
    »Nein. Aber wenn das der Maßstab ist: Hatte Gennaro Angst, als ich ihm das Ohr abgebissen habe?«
    Howard schnaubte. »Sei einfach dankbar und froh, dass Sergej in deiner Zelle war und nicht Gennaro.«
    »Na, dann danke.« Aleksej spie die Worte aus. Hieß das etwa, Howard hatte Sergej geschickt? Und wann würde er Gennaro schicken?
    »Bitte.« Mit einem Knall schloss der Leutnant das Fenster und stapfte davon.
    Aleksej fragte sich, was er überhaupt hier gewollt hatte.
    Gegen Abend kam Tanja zur Kontrolle vorbei, wie immer hatte sie Pavel als bewaffneten Aufpasser im Schlepptau. Aleksej bat sie, ihm nichts zu geben, was ihn tief durchschlafen ließ.
    »Warum?«, fragte sie, und er erzählte von Sergejs aufgeschnittenem Wurm.
    »Bist du sicher, dass er es war?«, fragte sie.
    »Wer denn sonst?«
    »Ich habe ihn gestern murmeln hören, dass es im Nebel Wurmdiebe gäbe. Dabei hat er fürchterlich geflucht und die Fäuste geballt. Ich hab dem keine größere Beachtung geschenkt, aber …«
    Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Wurmdiebe? Dabei hatte ihm Howard indirekt bestätigt, dass es der Nashornbeta gewesen war. Oder nicht? Aleksej fuhr sich mit den Handflächen über das Gesicht, dann fragte er, ob alle wahnsinnig geworden wären.
    »Nicht wahnsinnig. Misstrauisch«, sagte Tanja und erzählte, dass sich die meisten inzwischen über Nacht einsperrten und eine geladene Waffe mit ins Bett nahmen. Ein einfacher Astrogeologe der Crew weigere sich schon den ganzen Tag, das Zimmer zu verlassen. Aus der Waffenkammer waren ein gutes Dutzend schwere Gewehre entwendet worden. Das also meinte Howard mit mangelnder Disziplin.
    »Was tut der große Leutnant dagegen?«
    »Er lässt im Frachtraum exerzieren, beharrt auf der Anrede als Sir und hat eine feste Sitzordnung beim Essen eingeführt.«
    Aleksej lachte. »Und du sagst, hier werden nicht alle wahnsinnig?«
    »Für eine solche Behauptung fehlen einfach die medizinischen Beweise«, sagte sie, als wäre Wahnsinn eine korrekte und ausreichende medizinische Kategorisierung.
    »Lässt du mir ein paar Aufputschmittel da?«, bat er unvermittelt.
    »Warum?«
    »Ich möchte nicht schlafen, wenn derjenige kommt, der mir den Wurm gebracht hat. Egal, ob es Sergej ist

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