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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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scheinen. Die Wellen des grünen Ozeans rollten sanft heran, der helle Sand leuchtete weithin, und flinke schwarze Vögel flitzten am wolkenfreien Himmel hin und her. Im Wasser tobten vier Mittdreißiger mit einem blinkenden Düsenfrisbee herum wie ausgelassene Jugendliche, zwei Männer und zwei Frauen, einer von ihnen war sein Sohn.
    Drogba trug einen weißen, breitkrempigen Hut wie abgemacht, anders würde ihn der Freund, auf den er wartete, nicht erkennen. Er hatte sich operativ verändern lassen: Die Haut war heller, die Nase größer, das Haar länger, die Wangenknochen höher, das Gesicht insgesamt schmaler. Da er weniger Sport trieb als früher, hatte er um die Hüften drei, vier Kilogramm zugelegt. Irgendwann würde er sich wieder um seinen Körper kümmern, doch erst mal würde er sein Geld verprassen. Mit Freunden und Fremden, Männern und Frauen, Champagner und teuren Menüs.
    In diesem Moment näherte sich ein Mann über den Strand. Seine Haut war dunkler als früher, die Nase kleiner, das Haar abrasiert, das Gesicht breiter, und das leichte Bäuchlein war verschwunden. Doch an dem schwarzen Koffer erkannte er Dr. Anatoli Edvard Schmidt, der auf Deadwood im eigentlichen Portal in der Höhle unterhalb der Bodenplatte der explodierenden Portalattrappe materialisiert war und durch dieses auch gleich weitergesprungen.
    Drogba, der sich seit seiner plastischen Operation natürlich auch nicht mehr Drogba nannte, erhob sich und lüftete den weißen Hut.
    Schmidt kam mit einem Grinsen auf ihn zu. Als sie sich gegenüberstanden, sprachen sie kein Wort, nickten nur und sahen einander an. Was gab es auch zu sagen?
    »Du siehst gut aus«, behauptete schließlich Drogba mit einem Grinsen. »Nicht mehr so käsig wie zu Laborzeiten.«
    »Danke. Aber du hast ein bisschen zugelegt, was? Wohl faul geworden?«
    »Passiert, wenn man plötzlich stinkreich wird.«
    »Keine Bange deswegen, ich nehm dir einen ordentlichen Batzen ab.«
    Lachend umarmten sich die beiden.
    »Kann man hier richtig feiern?«, fragte Schmidt, der die letzten Monate zwischen Portalen oder im Interim verbracht hatte.
    »Und wie. Du wirst die nächsten Tage keinen Schlaf finden, höchstens Beischlaf.«
    »Gut.« Schmidt hob die Hand gegen die Sonne und blickte aufs Meer hinaus, wo seine ehemaligen Bandkollegen herumtollten. Sie hatten ihn noch nicht bemerkt, würden aber sicher bald zur Begrüßung angerannt kommen.
    »Wir haben es tatsächlich geschafft«, sagte er und legte Drogba den Arm und die Schulter.
    »Hast du daran gezweifelt?«
    »Nein. Aber es kann immer etwas schiefgehen. Nur schade, dass wohl nie jemand erfahren wird, wie wir es gemacht haben.« Achtlos ließ er den Koffer in den Sand fallen und schlüpfte aus dem verschwitzten Hemd.
    »Was ist da eigentlich drin?«, fragte Drogba.
    »Na, was man so braucht, wenn man vereist. Eine Zahnbürste und eine Unterhose zum Wechseln.«
    »Mehr nicht?«
    »Wozu denn? Ich brauche doch viel Platz für mein ganzes Geld.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Eine leichte Brise wehte über sie hinweg und verschaffte ihnen Kühlung. Die Mittagshitze war längst vorbei, doch noch immer dürfte es im Schatten an die dreißig Grad Celsius haben. Und Schatten war hier weit und breit nicht zu sehen.
    Drogba griff sich zwei Kühlflaschen mit süßem White-Melon-Russian, die halb im Sand eingebuddelt waren, und reichte Schmidt eine.
    »Weißt du, was mir an der ganzen Geschichte am meisten gefällt?«, fragte der und nahm den Cocktail entgegen. »Wir haben einen riesigen Konzern um beeindruckende einhundertundzehn Millionen erleichtert, und wenn bei der Explosion der Portalattrappe niemand verletzt wurde, haben wir das sogar geschafft, ohne dass jemand verletzt wurde. Ein Coup ganz ohne Gewalt, das ist Wahnsinn.«
    Drogba öffnete seine Flasche. »Lieber mit einem Trick als mit Gewalt. Auf uns, die rücksichtsvollen Gentlemen unter den Verbrechern.«
    »Auf uns Gentlemen.«
    Sie stießen an und tranken. Es war der Beginn einer wundervollen Zukunft.
    DIE JUSTIFIERS KEHREN
    ZURÜCK IN:
    DANIELA KNOR
    OUTCAST

MARKUS HEITZ
    SUBOPTIMAL V

18. Februar 3041 a. D
    System: 61 Cygni, Planet: Relax (im Besitz
    der United Industries), 3. Kontinent
    (vermietet an StarLook), Stadt: Objective
    Xian Dalljin schüttelte die Gedanken an IceMcCool ab. Die Fernsehserie hatte sie für Minuten in eine andere Welt eintauchen lassen, was als Ablenkung gar nicht schlecht gewesen war.
    Sie stand nach wie vor im Laden für gebrauchte Ware, den sie

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