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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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als Hehlerhöhle im Verdacht hatte. Und genau so etwas suchte sie: Kontakt zu Verbrechern.
    Sie musste zu ihrem eigenen Plan zurückkehren. Fälschlich als Mörderin verfolgt, vom Konzern als Spionin gehetzt und dicht an der Schwelle zum Tod, wollte sie Rache für das, was ihr angetan worden war.
    Sicher hatte sie den Chip aus dem Labor von Kre ART ificial gestohlen, aber sie war erpresst worden. Um ihren Vater zu schützen, hatte sie die Tat begangen – und wegen dieser Tat war ihr Vater vom Justifier des Unternehmens getötet worden. Samt seiner Geliebten.
    Xian war Wissenschaftlerin mit ein bisschen Kampfsport erfahrung. Aber das würde für ihr Vorhaben nicht ausreichen, also benötigte sie die Hilfe von Kriminellen. Sie wollte denjenigen, der den Tod ihres Vaters befohlen hatte, ausfindig machen und umbringen. Das gleiche Schicksal sollte ihre Erpresser treffen.
    Schritt für Schritt näherte sie sich dem Tresen, hinter dem eine junge Frau auf einem Barhocker saß und auf einen Computerbildschirm starrte, als wäre sie von dem Geschehen hypnotisiert.
    Sie kaute mit offenem Mund einen Kaugummi – rot, und er roch nach Blumen.
    »Hallo«, sagte Xian. Die abgesägte Schrotflinte, die sie auf ihrer Flucht vor den Gardeuren und dem Killer mitgenommen hatte, verbarg sie.
    »Hi.« Sie schaute nicht hoch, die kleinen Pupillen zitterten. »Was suchst du?« Sie trug einen schwarzen Overall mit einem weißen Gürtel, der Reißverschluss war bis zum Bauchnabel geöffnet und gab den Blick auf ihre Figur und den weißen BH frei.
    »Ich … suche …« Xian dachte, dass sie ungefähr im gleichen Alter sein mussten und doch so vollkommen verschieden waren. »Drogen«, stieß sie hervor.
    »Gebrauchte Drogen führen wir nicht.«
    »Klar. Ich meinte auch mehr …« Xian kam sich dämlich vor. In ihrem Labor war sie eine angehende Koryphäe, arbeitete mit Geräten, von denen jedes über eine Million Tois kostete, zerlegte Fremdtiere in ihre Bestandteile, bediente Computer und schulte Personal – und bekam es nicht hin, Informationen zu sammeln. »Gibt es so etwas wie einen Dealer?«
    Langsam sah die junge Frau vom Bildschirm auf. »Sieht das hier aus wie eine Touristeninformation?«
    »Nein. Wie ein schäbiger Laden, in dem illegale Dinge verkauft werden«, konterte Xian. »Deswegen bin ich ja hier.«
    Die Frau lächelte unecht. »Welchen Stoff brauchst du?«
    »Ich will nur den Dealer treffen.«
    Jetzt verzog die Bedienung das Gesicht. »Wenn du ein Bulle sein willst, musst du noch viel lernen.« Ihr Blick wanderte an Xian entlang. »Zusammengeschlagen worden?«
    »So in etwa.«
    »Und was willst du dann mit einem Dealer? Solltest du nicht eher zu den Gards?«
    Xian schüttelte den Kopf, zog die abgesägte Schrotflinte. »Sag mir, wo ich einen Dealer finden kann!«, schrie sie. Wieder pochte ihr Herz unsagbar schnell, weil sie fast damit rechnete, dass ihr Gegenüber ebenfalls eine Waffe ziehen würde. »Mehr will ich gar nicht.«
    Langsam hob die junge Frau die Hände. »Okay, okay. Geh die Straße runter, bis zur nächsten Ecke. Da läufst du nach rechts, bis zu einer Kneipe, dem Starfuck’s . Frag den Typen am TriChess-Automat nach Cudo und sag ihm, dass Balanja dich geschickt hat.«
    Xian nickte ihr zu und verließ rückwärtsgehend den Laden, um ihr neues Ziel anzusteuern.
    Kaum hatte sie das Geschäft verlassen, drückte Balanja einen Knopf an der Tastatur, während sie wieder auf den Monitor starrte. Sie spielte Blonky, ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem die Steuerung über die Augenbewegung lief. »Ahoi, Cudo. Ich habe dir eine Ische geschickt. Sie ist ein bisschen durcheinander und hat eine Schrotflinte dabei, aber sie sieht richtig gut aus und hat eine starke Figur. Halbasiatin, würde ich sagen. Hast du nicht nach so etwas für deinen Fickladen gesucht?«
    »Ja, habe ich. Danke«, antwortete eine kratzige Männerstimme.
    »Keine Umstände. Damit habe ich was gut.«
    »Sicher. Die nächsten zehn Schüsse Zzing gehen auf mich.« Klick.
    Balanja fluchte, als sie die nächste Runde verlor, und sah zur Tür. Da sie keine Kundschaft hatte, konnte sie noch eine Runde zocken, bevor sie an die Inventur gehen würde. Danach würde sie sich ihren ersten Schuss Zzing im Starfuck’s abholen. Ein schlechtes Gewissen oder Reue empfand sie nicht. Sie mochte ohnehin keine Touristen.
    Dann ging die Tür auf, und die breite Silhouette eines Mannes schob sich herein, der in einer Mischung aus abzeichenloser Uniform und Panzerung

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