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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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leicht bitter, vom ausgesiebten Schwefel nahm Aleksej nur eine schwache Spur wahr, wenn er sie sich nicht vollständig einbildete.
    »Wohin?«, fragte Pavel.
    »Da lang.« Aleksej deutete schnurgerade von der linken Flanke des Schiffs weg. An der metallischen Außenhülle klebte noch der zähe Interim-Schleim, der jedoch nur Glas und Kunststoffe angriff; die Säuberung der anderen Teile konnte noch ein wenig warten. Doch irgendwer würde es demnächst tun müssen, und Aleksej hatte das dumme Gefühl, er wüsste genau, wen Howard dazu einteilen würde.
    Aleksej hatte das Schiff in einer länglichen, mehrere Kilometer breiten Ebene heruntergebracht, die sich zwischen einer ausgedehnten Hügelkette und einem steilen Gebirgszug entlangzog. Problemlos hatten die Geräte ihn durch den Nebel an allen Felsen vorbeigeleitet, auf Sicht flog er sowieso nur in seltenen Fällen. Näher an ihrem genauen Zielpunkt hatte er nicht landen können, dieser befand sich mitten im Gebirge. Eine Umgebung, in der ein unkontrollierter Sprung fast sicher schiefgehen musste; Dr. Schmidt hatte kaum Chancen, das zu überleben.
    Die Entführerin ist eine kranke Sau , dachte Aleksej und führte Pavel ein Stück weit in Richtung der Koordinaten. Schweigend zogen sie ihre Prawdas – auch unter widrigsten Umständen verlässliche Automatikpistolen – und stapften voran. Dass die Geräte an Bord keine größeren Tiere oder gar Ahumane entdeckt hatten, bedeutete nicht, dass es sie auf keinen Fall gab.
    Aleksej durchströmte die Nervosität, die ihn immer auf einem unerforschten Planeten packte. Eine Anspannung, die mit Entdeckerfreude gemischt war, denn sie waren die mutmaßlich ersten Menschen oder Betas auf diesem Planeten, und es würde sich noch erweisen müssen, wo in der Nahrungskette sie sich einzuordnen hatten.
    Aufmerksam blickte er in alle Richtungen und achtete routinemäßig auf alle größeren Schemen, die sich zeigten. Es gab Welten mit tierischen Landräubern von der Größe eines Blauwals, die einen Beta mit einen Happs verschlangen. Größere Sorgen machte er sich aber wegen des kleinen schwarzen fliegenden Dings. Insektenähnliche Wesen hatten sich auf mehreren Planeten entwickelt, und immer wieder war eine Art mit Giftstachel darunter, auch tödlichem Gift. Dagegen würde die Prawda nicht helfen, vielleicht hätten sie doch besser eine Laserpistole nehmen sollen, mit ihr konnte ein geschickter Schütze Mücken im Flug versengen.
    Pavel dagegen blickte immer wieder zu Boden, ihm schien der nachgiebige Untergrund nicht zu gefallen – vielleicht fürchtete er, sie würden irgendwann tiefer einsinken wie in einem Moor und möglicherweise gar ganz geschluckt werden. Konnte es fleischfressende Moose geben, die ihre Opfer wie Schlingpflanzen umfingen? Trotz der Feuchtigkeit knackten die Moose leise unter jedem Tritt, nur zu hören, wenn man aufmerksam lauschte.
    Der wabernde Nebel bildete immer neue Schemen aus, diffuse Gestalten mit krummen Hörnern, dunklen Schlünden oder sich windenden Tentakeln, doch nie schälte sich eine tatsächliche Kreatur daraus hervor. Kein noch so kleines Insekt flog an ihnen vorbei, sie waren allein.
    Nach exakt 78,3 Metern erreichten sie den Fuß der Berge. Es gab keinen sanften Übergang von der Ebene aus, plötzlich erhob sich eine steile graue Felswand vor ihnen.
    »Und jetzt?«, fragte Pavel.
    »Da müssen wir rüber.« Aleksej steckte seine Waffe weg, legte seine Rechte auf den Stein und suchte ihn nach Rissen und Vorsprüngen ab. Durch den dünnen Handschuh konnte er keine Feinheiten ertasten, doch war die Gesteinsstruktur eher grob wie Granit, keine klaren Platten wie Schiefer. Das gesprenkelte dunkle Grau war von helleren und rötlichen Adern durchzogen, hier und da fanden sich grüne und gelbliche Einschlüsse bis zu der Größe von Fingernägeln. Die Wand war steil, aber nicht senkrecht, und es gab zahlreiche Möglichkeiten, Halt zu finden – kleine Vorsprünge, Abbrüche oder tiefe Risse, wo sich wahrscheinlich über die Jahrhunderte das Eis hineingefressen hatte, mit jedem Winter ein Stückchen tiefer. Falls es hier Winter gab.
    »Da willst du jetzt rüber?«
    »Nein. Nur irgendwann. Die Koordinaten liegen ein gutes Stück dort lang.«
    »Das freut unseren Halbaffen, was?« Pavel klopfte ihm auf die Schulter. »Aber erklär das mal unseren kräftigeren Nashornnachfahren.«
    »Ist Howards Aufgabe, schließlich ist neuerdings er der Boss.«
    Pavel lachte und legte den Kopf in den Nacken, die

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